Zagreb
ist im Rennen um den Sitz der künftigen Europäischen Zollbehörde (EU Customs
Authority – EUCA), die ihre Arbeit 2028 aufnehmen soll. Die Behörde soll
zunächst rund 250 Beschäftigte bekommen und später beim Personal graduell anwachsen.
In der ersten Betriebsphase ist ein Budget von 68 Millionen Euro vorgesehen.
Die kroatische Regierung reichte die Bewerbung kurz vor Ablauf der Frist ein.
Sollte Zagreb den Zuschlag erhalten, würde die EUCA im Gebäude des
Südosteuropäischen Zentrums für Unternehmerisches Lernen (SEECEL) im Stadtteil
Kajzerica untergebracht. Neben Zagreb bewerben sich Bukarest, Warschau, Lille,
Den Haag, Porto, Málaga und Liège. Zuletzt verschärfte Italien den Wettbewerb
mit der Kandidatur Roms. Die Bewerberstädte führen unterschiedliche Argumente an:
Italien setzt auf moderne Infrastruktur und gute Anbindung, Frankreich auf die
Leistungsbilanz seiner Zollverwaltung, Polen auf die wirtschaftliche Bedeutung und
Grenzinfrastruktur, Belgien auf Expertise im Bereich Luftfracht und E-Commerce.
Die EU-Kommission prüft die eingegangenen Bewerbungen und wird dem Europäischen
Parlament einen Standort vorschlagen. Die neue Behörde soll das EU-Zollsystem reformieren,
die Warenkontrollen digitalisieren und den Schutz des Binnenmarkts stärken –
unter anderem durch eine zentrale Datenplattform für Risikoanalysen.