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Baustellen-Frust auf der bekanntesten Zagreber Gastronomie-Meile

Mitte Juli führte das städtische Gasunternehmen in der Masarykova-Straße sowie in der Teslina-Straße, die für ihre zahlreichen Gastronomiebetriebe bekannt sind, Arbeiten zum Austausch von Gasleitungen und Anschlüssen durch. Aufgrund dieser Arbeiten mussten die Gastronom*innen in der Teslina-Straße mitten in der Sommersaison ihre Schanigärten entfernen, was für viele Umsatzverluste bedeutete, gerade in einer Zeit, in der sich das gesellschaftliche Leben insbesondere im Stadtzentrum größtenteils im Freien abspielt. Anfang August waren die Arbeiten dann abgeschlossen und die Gastronom*innen konnten ihre Gastgärten wieder aufbauen. Kurz darauf erhielten sie jedoch die Mitteilung, dass diese bis zum 25. August erneut entfernt werden müssen. Diesmal war die Entfernung der Schanigärten laut Stadt Zagreb notwendig, da in beiden Straßen Asphaltierungsarbeiten sowie die Sanierung der Gehwege und Randsteine beginnen sollen. Ziel ist es, die Fußgänger*innen-Zone im Stadtzentrum sicherer und attraktiver zu gestalten. Auf die Frage, warum diese Arbeiten nicht parallel zu denen des Gasunternehmens durchgeführt wurden – wodurch zusätzliche Kosten und unnötige Komplikationen für die Gastronom*innen vermeidbar gewesen wären – gab die Stadt Zagreb keine konkrete Antwort. Den Gastronom*innen zufolge kann allein der Abbau und erneute Aufbau eines Schanigartens bis zu 15.000 Euro kosten. Sie beklagen sich außerdem darüber, nicht rechtzeitig darüber informiert worden zu sein, dass weitere Bauarbeiten bevorstehen.

18.8.2025
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Wertvolle Zagreber Gebäudeverzierungen dem Verfall preisgegeben

Fünf Jahre nach dem Zagreber Erdbeben liegen zahlreiche architektonische Dekorationselemente – steinerne Engel, Kuppeln, Balustraden und andere kunstvolle Objekte – unbeachtet auf einem von Gras und Unkraut überwucherten Teil der Zagreber Messe. Diese Elemente wurden nach dem Beben aus Sicherheitsgründen von den Fassaden und Dächern historischer Stadtpalais entfernt und sind seither in Vergessenheit geraten. Obwohl viele Gebäude inzwischen restauriert wurden, darunter das Palais am Britenplatz oder das Theater "Komedija", wurden ihre ursprünglichen Verzierungen nicht wieder angebracht. Stattdessen lagern sie ungeschützt im Freien. Fachleute warnen, dass diese Form der Aufbewahrung zu einer weiteren Schädigung der wertvollen architektonischen Kunstwerke führen und letztlich den dauerhaften Verlust eines bedeutenden Teils des kulturellen Erbes bedeuten könnte. Die Zagreber Stadtverwaltung und das kroatische Kulturministerium betonen, dass derzeit Abgüsse angefertigt würden und die Originalelemente im Zuge geplanter Renovierungen wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren sollen. Kritiker*innen hingegen bemängeln die jahrelange Vernachlässigung dieser historischen Zeugnisse Zagrebs, die ohne angemessenen Schutz und ohne klaren Plan für ihre Wiederverwendung herumliegen. So bleiben die Symbole des alten Zagrebs vorerst auf der Wiese zurück – als stille Mahnung an einen schleppenden und wenig transparenten Erneuerungsprozess der kroatischen Hauptstadt.

18.8.2025
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Expert*innen gegen kompletten Abriss von Zagreber Fußballstadion

Die Stadt Zagreb hat eine Ausschreibung im Wert von 100.000 Euro für den Abriss des Fußballstadions "Maksimir" veröffentlicht. Damit sollen die Vorbereitungen für den Bau eines neuen Stadions mit 35.000 Sitzplätzen und einem geschätzten Investitionsvolumen von 175 Millionen Euro eingeleitet werden. Das Projekt sieht den Rückbau von Anlagen mit einer Gesamtfläche von rund 50.000 Quadratmetern vor. Aufgrund von unterirdischen Installationen und Gasspeichern unter der Osttribüne gelten dabei strenge Sicherheitsvorgaben. Geplant ist zudem die Abschaltung sämtlicher Energieanschlüsse sowie das Recycling der Baumaterialien. Die Frist zur Einreichung der Unterlagen endet Anfang September 2025. Der Abriss könnte nach Abschluss der Arbeiten am Stadion in der Kranjčevićeva-Straße beginnen. Die Fertigstellung dieses Stadions ist für 2026 vorgesehen. Parallel dazu äußern einige Expert*innen Zweifel an der Notwendigkeit eines vollständigen Abrisses. Insbesondere die Nordtribüne, die erst 1998 errichtet wurde und für die eine Mindestnutzungsdauer von 50 Jahren konzipiert wurde, wird als erhaltenswert angesehen. Nach Berechnungen der Expert*innen würde der Abriss und Neubau allein dieses Stadionteils rund 150 Millionen Euro kosten – eine Summe, mit der etwa fünfzig Kindergärten gebaut werden könnten. Statt eines vollständigen Rückbaus schlagen sie vor, die bestehende Tribüne sowie das Gebäude zur davor verlaufenden Maksimirska-Straße zu renovieren und in das Konzept des neuen Stadions zu integrieren. Dies wäre ihrer Ansicht nach eine wirtschaftlichere und nachhaltigere Lösung.

17.8.2025
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Intelligente Ampeln an 19 Zagreber Standorten

​In den kommenden Jahren werden an 19 Standorten in Zagreb intelligente Ampeln zur dynamischen Verkehrssteuerung installiert.Zusammen haben die Projekte einen Wert von rund 1,6 Millionen Euro. Die Umsetzung umfasst die Installation neuer Ausrüstung, die Aufrüstung bestehender Systeme sowie die Vernetzung aller Steuergeräte, Detektoren und Verkehrsschilder zu einem einheitlichen System, das von der städtischen Verkehrsleitzentrale gesteuert wird. Damit wird eine standardisierte Kommunikation zwischen den Geräten vor Ort und dem Überwachungssystem eingeführt, wodurch alle wichtigen Verkehrsknotenpunkte der Stadt zentral gesteuert werden können. Die intelligenten Ampeln werden beinahe alle Stadtteile Zagrebs abdecken, wobei der Schwerpunkt im Osten der Stadt liegt. Die Überwachung und die Steuerung werden in Echtzeit erfolgen. Den Operator*innen wird es möglich sein, Signalpläne aus der Ferne zu ändern, Befehle gruppenweise zu versenden, grüne Wellen für Einsatzfahrzeuge oder den öffentlichen Nahverkehr zu erzwingen sowie den Verkehr im Falle von Unfällen oder Bauarbeiten vorübergehend zu sperren. Die Verkehrssteuerung soll auf Basis der aktuellen Straßenbedingungen erfolgen. Außerdem wird das System in der Lage sein, Fußgänger*innen, Fahrräder, Motorräder, Pkws, Lkws und Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs zu erkennen. Die Verkehrsanzeige wird in digitale Karten integriert.​

10.8.2025
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Öffentliche Diskussion zu Abfallwirtschaftszentrum in Zagreb

Zagreb ist einen Schritt näher an der Schließung der Deponie Jakuševec und der Errichtung eines umfassenden Abfallwirtschaftssystems. Denn die öffentliche Diskussion über die Umweltverträglichkeitsstudie für das Abfallwirtschaftszentrum im Zagreber Bezirk Resnik hat begonnen. In dem dazugehörigen Dokument heißt es, dass eine Zufahrtsstraße vorbereitet und anschließend Anlagen errichtet werden sollen, in denen gemischter Kommunalabfall mechanisch behandelt, Papier, Plastik und Metall sortiert sowie Bioabfall kompostiert wird. Aus dem Abfall soll auch Brennstoff hergestellt werden. Zu den potenziellen Problemen zählen unangenehme Gerüche und Staub sowie Lärm, insbesondere in der Nacht. Täglich sollen etwa 470 Lkws über eine der nahegelegenen Straßen fahren, was außerdem zu Verkehrsstaus führen könnte. In der Nähe des zukünftigen Abfallzentrums leben rund 5.600 Personen. Lösungen sind der Studie zufolge etwa Schalldämmungen, optimierte Arbeitszeiten sowie die Durchführung der Prozesse in geschlossenen Hallen mit Belüftungssystemen, bei denen die angesaugte Luft gereinigt wird. Allerdings erklärt die Studie nicht, was mit den Rückständen aus der Abfallbehandlung geschehen soll. Das Dokument ist im Foyer der Stadtverwaltung sowie auf der Website der Stadt Zagreb einsehbar. Die öffentliche Präsentation der Studie findet am 27. August statt. Die Bürger*innen können Vorschläge und Kritik bis zum 3. September einreichen.

24.7.2025
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Stadt Zagreb will Teilnehmer*innenzahl bei Großveranstaltungen begrenzen

​Nach dem Großkonzert des kontroversen kroatischen Rockstars Marko Perković am 5. Juli 2025 auf der Zagreber Pferderennbahn, äußerte sich Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) zur Organisation und den zukünftigen Richtlinien für Veranstaltungen dieser Größenordnung. Laut seinen Angaben verlief das Konzert logistisch erfolgreich und ohne größere Zwischenfälle. Die städtischen Dienste, Polizei, Feuerwehr und medizinische Teams arbeiteten eng zusammen und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Besonders hob Tomašević hervor, dass sich die Besucher*innen diszipliniert verhielten und es trotz der geschätzten 400.000 und 500.000 Besucher*innen keine nennenswerten Zwischenfälle gab. Die medizinischen Dienste verzeichneten nur vereinzelte Einsätze, hauptsächlich aufgrund von Hitze und Kreislaufproblemen. Auch der Verkehr in der Umgebung wurde kontrolliert und geregelt. Die Stadt kündigte jedoch an, in Zukunft restriktiver mit der Vergabe von Genehmigungen für Großveranstaltungen auf der Pferdebahn umzugehen. Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz der Lebensqualität der Anwohner*innen sollen künftig keine Veranstaltungen mehr mit über 100.000 Teilnehmer*innen auf dieser Fläche erlaubt werden. Auch bei privaten Flächen will die Stadt strengere Maßstäbe anlegen. Tomašević betonte zudem, dass die Stadt alle durch das Konzert entstandenen Kosten – etwa für Reinigung, Verkehrssicherung und zusätzliche Dienste – dem Veranstalter in Rechnung stellen werde. Der Bürgermeister äußerte Kritik an rechtsradikalen Gesängen vor dem Konzert und forderte die Polizei dazu auf, künftig unmittelbar einzugreifen, statt erst im Nachhinein zu reagieren.

8.7.2025
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Kleine kroatische Gemeinden wollen nicht fusionieren

Trotz der im Rahmen des kroatischen EU-Wiederaufbau- und Resilienzplans (NPOO) bereitgestellten 41,5 Millionen Euro zur Förderung der Zusammenschließung kleiner Gemeinden zeigen diese derzeit kaum Interesse an einer tatsächlichen Reform der lokalen Selbstverwaltung. Seitdem der Plan im Jahr 2022 vorgestellt wurde, kam es zu keiner einzigen Zusammenschließung von Gebietskörperschaften, deren Zahl in Kroatien mit 127 Städten und 428 Gemeinden überproportional hoch ist. Zwar haben sich 38 Städte und 176 Gemeinden funktional zusammengeschlossen, was bedeutet, das​s Verwaltungsaufgaben und die Bieter kommunale Dienstleistungen fusioniert wurden. Es wird jedoch ​kritisiert, dass aufgrund mehrerer Kooperationsmodelle der tatsächliche Stand der Dinge nur geschönt ist. Das Ziel, bis 2026 mindestens 20 Prozent der lokalen Einheiten strukturell zu vereinen, erscheint aktuell unerreichbar. Die Gründe für das Scheitern sind sowohl politischer als auch systemischer Natur. Bürgermeister*innen und Gemeindevorsteher*innen fürchten den Verlust ihrer Machtpositionen und die politischen Parteien haben wenig Interesse an einer Zentralisierung. Hinzu kommen mangelndes Wissen und fehlende Kapazitäten auf kommunaler Ebene. Viele Entscheidungsträger*innen kennen nicht einmal die Möglichkeit zur Fusion oder die dafür nötigen Verfahren. Die Reform wird zwar von der EU und der OECD unterstützt, doch ​muss diese über die nationale Politik umgesetzt werden.​

23.6.2025
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Kroatische Regierung investiert in Wasserstoff- und Elektromobilität

Die kroatische Regierung treibt die Förderung alternativer Antriebstechnologien voran. Das Wirtschaftsministerium stellt 15 Millionen Euro für den Bau von sechs Wasserstofftankstellen zur Verfügung, zusätzlich zu einer bereits genehmigten Förderung in gleicher Höhe für den kroatischen Mineralölkonzern INA zur Produktion und Verteilung von Wasserstoff. Jede Tankstelle kann mit bis zu zwei Millionen Euro für Pkws beziehungsweise 3,5 Millionen Euro für Busse und Lkws bezuschusst werden. Die Förderung deckt 100 Prozent der förderfähigen Kosten ab, darunter Bauarbeiten, technische Ausstattung und erneuerbare Energiequellen. Die geplanten Tankstellen sollen über fünf geografisch definierte Gebiete verteilt werden. Trotz nationaler Wasserstoffstrategie ist der Einsatz von Wasserstoff im kroatischen Verkehrswesen noch marginal: Bisher ​sind nur sechs Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb registriert. Parallel dazu plant das Umweltministerium gezielte Förderungen im Rahmen des sozialen Klimaplans. Diese richten sich an sozial benachteiligte Haushalte und unterstützen den Kauf gebrauchter Elektrofahrzeuge und E-Bikes mit 50 bis 80 Prozent Zuschuss. Auch die Installation privater Ladeinfrastruktur in einkommensschwachen Haushalten wird gefördert. Priorität erhalten Regionen mit schlechter öffentlicher Verkehrsanbindung und unterdurchschnittlicher wirtschaftlicher Entwicklung.

21.6.2025
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Tausende Teilnehmer*innen bei 24. Ausgabe der Zagreb Pride

Am Samstag zog die 24. Zagreber Pride-Parade unter dem Motto "Mund voller Stolz" vom Platz der Republik in Richtung Ribnjak-Park. Ein besonderer Fokus lag auf der zunehmenden transfeindlichen und homophoben Rhetorik in Kroatien. Die Parade wurde von der Polizei begleitet. Auch der Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) sowie seine Stellvertreter*innen Danijela Dolenec (M) und Luka Korlaet (M) nahmen teil. Damit veranschaulichten sie, dass sich die Stadt Zagreb für eine Politik der Inklusion, Solidarität und Offenheit einsetzt. "Was wirklich wichtig ist, ist, dass sich in Zagreb jede*r willkommen, sicher und gleichberechtigt fühlt – unabhängig von der sexuellen Orientierung", sagte Bürgermeister Tomislav Tomašević und kündigte an, dass die Stadt Zagreb den im letzten Jahr verabschiedeten Aktionsplan umsetzen werde, der unter anderem Gesundheits- und Sozialdienste umfasst. Neben Transparenten, die den Kampf für die Rechte der LGBTQI+-Gemeinschaft thematisierten, waren auch Botschaften zu sehen, die zum Frieden in Gaza aufriefen. Im Ribnjak-Park wandten sich die Organisator*innen der Zagreb Pride an die Versammelten. Sie betonten, dass der LGBTQI+-Gemeinschaft die Rechte, die sie heute hat, nicht geschenkt wurden und dass der Kampf nicht enden werde, bevor nicht alle Mitglieder der Community in Verfassung, Gesetzgebung und Gesellschaft vollkommen gleichbehandelt werden. Anschließend folgte ein Unterhaltungsprogramm, das bis 23 Uhr dauerte. Die Veranstaltung wurde von der Stadt Zagreb und dem Verein Zagreb Pride organisiert.

15.6.2025
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Interaktive Sommerbaustellen-Karte in Zagreb

Mit Sommerbeginn nehmen die Bauarbeiten auf den Straßen der kroatischen Hauptstadt zu. Um Bürger*innen über Sperrungen und Verkehrsänderungen rechtzeitig zu informieren, hat die Stadt Zagreb kürzlich eine interaktive Karte auf der offiziellen Seite der Stadtverwaltung veröffentlicht. Dort sind alle aktuellen und geplanten Maßnahmen wie Baustellen, Veranstaltungen oder temporäre Verkehrsumleitungen einsehbar, und zwar mit genauen Zeitangaben zu Beginn und Ende der Arbeiten sowie Details zu den betroffenen Bereichen. Laut dem Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) wird das System sowohl am Computer als auch mobil nutzbar sein. Besonders Nutzer*innen von Google Maps und Waze sollen in Echtzeit Zugriff auf aktuelle Verkehrsinformationen bekommen – nicht nur während der Sommerzeit, sondern dauerhaft, etwa auch bei Konzerten, Sportveranstaltungen oder militärischen Paraden. Unter den angekündigten und vor kurzem begonnen Projekten sind drei große Projekte hervorzugeben. Dabei handelt es sich um die Sanierung der Straßenbahnstrecke in der Ribnjak-Straße im Stadtzentrum sowie die Erneuerung der Wasserleitung in der bekannten Einkaufsstraße Ilica. Zudem wird der Verkehrsknoten an den Verkehrsadern Slavonska Avenija und Avenija Marina Držića umgebaut. Da es sich um ein besonderes komplexes Projekt handelt, ist die Fertigstellung der Arbeiten erst im Sommer 2026 vorgesehen.

11.6.2025
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Ab 2026 wieder Wehrpflicht in Kroatien

​Kroatien führt ab Anfang 2026 wieder eine allgemeine militärische Grundausbildung ein, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die Schulung dauert zwei Monate und ist für Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren verpflichtend, während Frauen freiwillig teilnehmen können. Die erste Musterung wird für Jänner 2026 erwartet, die sogenannte Generation Null, also die erste Generation, wird Wehrpflichtige im Alter von 19 Jahren umfassen. Die Ausbildung findet in den Militärzentren in Požega, Knin und Slunj statt. Geplant sind bis zu fünf Generationen pro Jahr mit ungefähr 800 Wehrpflichtigen pro Gruppe. Das Trainingsprogramm umfasst den Umgang mit Waffen, Krisenkommunikation, grundlegende militärische Taktiken, Verteidigung, körperliche Vorbereitung und das Überleben in Krisensituationen. Wehrpflichtige erhalten eine Nettozulage von 1.100 Euro pro Monat, wobei Verpflegung, Transport und Urlaubsansprüche abgedeckt sind. Die Schulung zählt ebenfalls zu den Dienstjahren. Für Bürger, die den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern, ist der Zivildienst für einen Zeitraum von drei Monaten (Katastrophenschutz) beziehungsweise vier Monaten (Kommunalverwaltung) vorgesehen. Ungerechtfertigtes Fernbleiben wird mit einer Geldstrafe von 250 bis 1.320 Euro geahndet und kann eingetrieben werden. Die Gesamtkosten der militärischen Ausbildung werden auf 20 Millionen Euro pro Jahr geschätzt, der Zivildienst wird weitere 15 Millionen Euro kosten. Gesetzliche Änderungen werden im parlamentarischen Verfahren im Herbst 2025 erwartet.​


5.6.2025
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Zukünftiger Gemeinderat – Zentrum über-, Randbezirke unterrepräsentiert

​Obwohl die Abgeordneten des Zagreber Gemeinderates auf der Grundlage einer einzigen Wahlliste gewählt werden, zeigt eine Analyse ihrer Wohnorte ein deutliches geografisches Ungleichgewicht in der politischen Vertretung. 38 Prozent der Abgeordneten kommen aus nur drei zentralen Stadtbezirken "Trnje", "Donji grad" und "Gornji grad – Medveščak" , die zusammen nur 13 Prozent der gesamten Wähler*innenschaft ausmachen. Gleichzeitig haben die Bezirke "Brezovica", "Podsljeme" und "Stenjevec" mit mehr als 70.000 Wähler*innen überhaupt keine Vertreter*innen in der Legislative. Noch deutlicher wird das Ungleichgewicht, wenn man die Anzahl der Wähler*innen pro Abgeordneten vergleicht – im Bezirk "Gornji grad – Medveščak" kommt ein Mandat auf weniger als 4.000 Wähler*innen, während im Flächenbezirk "Novi Zagreb – West" für ein Mandat 56.000 Stimmen erforderlich waren. Zum Vergleich: Der bevölkerungsreichste Zagreber Bezirk "Sesvete" liegt mit vier Abgeordneten auf 64.708 Wähler*innen in der Mitte der Vertretung. Die Parteieliten spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung des geografischen Bildes der Repräsentation, da es keine Vorzugsstimmen gibt und die Kandidat*innen an der Spitze der Liste oft aus dem Stadtzentrum kommen. Die zukünftige Regierungskoalition der Bürgermeisterpartei Wir können's! (M) und der Sozialdemokratischen Partei (SDP) rekrutiert die meisten Gemeinderät*innen aus dem Bezirk "Trnje", während die konservative Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) und die "Unabhängige List Marija Selak Raspudić" (ULMSR) gleichmäßiger verteilt sind, wobei der Schwerpunkt auf dem Osten der Stadt liegt. Die politische Macht konzentriert sich so im urbanen Zentrum, während die Peripherie unterrepräsentiert bleibt, was Fragen nach dem Interessenausgleich und der Fairness in der Führung der Stadtpolitik aufwirft.​

29.5.2025
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Sanierungsbeginn der pädagogischen Ferienanlage in Zagreb

​Die Stadt Zagreb hat das Verfahren zur Planung der Sanierung der pädagogisch genutzten Ferienanlage "Stadt der Jugend" eingeleitet. Dadurch bietet sich die Gelegenheit, das Areal zu revitalisieren und gleichzeitig seinen ursprünglichen kulturhistorischen Wert zu bewahren. Der Komplex wird hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Programme "Kinder in der Natur" und "Schule im Wald" sowie für weitere Freizeit- und Kulturangebote genutzt. Der Wert der Sanierung dieses Komplexes im Zagreber Bezirk Dubrava wird derzeit auf 30 Millionen Euro geschätzt. Die Finanzierung erfolgt aus dem städtischen Haushalt. Zahlreiche Generationen von Zagreber*innen haben hier im Rahmen von Ausflügen und Bildungsprogrammen einen Teil ihrer Schulzeit verbracht. Dieses Bildungs- und Erziehungszentrum erstreckt sich über 46 Hektar bewaldetes Gelände und befindet sich seit einigen Jahrzehnten in einem schlechten Zustand – insbesondere die Pavillons, die seit dem Erdbeben nicht genutzt werden können. Aus diesem Grund sind derzeit nur Tagesausflüge möglich. Nach der Sanierung soll diese pädagogische Ferienanlage wieder zahlreiche Kinderprogramme mit Übernachtungsmöglichkeiten beherbergen. Der Beginn der Sanierungsarbeiten wird für Mitte 2026 erwartet. Dieser Komplex ist ein geschütztes Kulturdenkmal und ein preisgekröntes Projekt der renommierten Architekten Josip Seissel, Ivan Vitić und Marijan Haberle sowie der Landschaftsarchitekten Zvonimir Frölich und Pavao Ungar. Im Rahmen der Sanierung ist auch die Errichtung von Freizeitsportanlagen geplant, die im ursprünglichen Projekt vorgesehen, jedoch nie realisiert wurden.​

28.5.2025
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288 neue Wohnungen für leistbares und soziales Wohnen in Zagreb

Im Bezirk Podbrežje im Süden von Zagreb hat der Bau eines Wohngebäudes mit 288 Wohnungen für leistbares und soziales Wohnen begonnen, in das im März 2027 rund 1.000 Menschen einziehen sollen. Die Investition beläuft sich auf 42 Millionen Euro. Das achtstöckige Gebäude soll mit Photovoltaik ausgestattet werden sowie drei Geschäftsräume im Erdgeschoss, 208 Parkplätze in der Tiefgarage und 125 Außenstellplätze umfassen. Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) war bei der Eröffnung der Bauarbeiten anwesend und kündigte an, dass ähnliche Projekte in der ganzen Stadt realisiert werden sollen. Das jetzige Projekt wurde vom verstorbenen Bürgermeister Milan Bandić initiiert und wird nun von der aktuellen Stadtregierung weitergeführt. Allerdings handelt es sich ausschließlich um eine Investition der Stadt, städtische Unternehmen sind diesmal nicht einbezogen.

In Podbrežje ist zudem ein Kindergarten für etwa 200 Kinder nach den Richtlinien des nachhaltigen Bauens geplant. Der Bau einer Schule ist ebenfalls angedacht. Die städtischen Wohnungen werden über eine öffentliche Ausschreibung für soziale und leistbare Miete vergeben. Die Mietpreise richten sich an sozial gefährdete Bürger*innen, deren monatliches Nettoeinkommen pro Haushaltsmitglied bis zu 30 Prozent des durchschnittlichen Nettogehalts in Zagreb beträgt. Beim leistbaren Wohnen liegt die Grenze bei bis zu 80 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Nettogehalts pro Haushaltsmitglied, während für Einpersonenhaushalte bis zu 100 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Nettogehalts in Zagreb zulässig sind.  ​


14.5.2025
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Wahlkampfendspurt zur Kommunalwahl in Zagreb

​Am 18. Mai 2025 finden in Kroatien Kommunalwahlen statt. In Zagreb treten sieben Kandidat*innen bei der Bürgermeister*innen-Direktwahl an, darunter der amtierende Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!), der laut Umfragen mit rund 35 Prozent in Führung liegt. Eine Stichwahl am 1. Juni 2025 gilt daher als sicher. Unklar ist, wem er in der zweiten Runde gegenüberstehen wird. Chancen haben laut Umfragen die parteilosen Kandidat*innen Davor Bernardić und Marija Selak Raspudić sowie Mislav Herman von der Kroatischen demokratischen Gemeinschaft (HDZ). Bei den gleichzeitig stattfindenden Gemeinderatswahlen schneidet die Koalition von Tomaševićs Partei und der Sozialdemokratischen Partei (SDP) ​laut Umfragen schwächer ab als der Bürgermeister selbst. Sollte sich dies bestätigen, könnte Tomašević trotz Wahlsieg einem oppositionell dominierten Gemeinderat gegenüberstehen. Die chancenreichen Parteien gelten als scharfe Kritiker*innen seiner Politik. Der Wahlkampf wird überschattet von einer staatsanwaltlichen Untersuchung wegen angeblich fingierter Sicherheitsdienstleistungen auf der Pferderennbahn Zagreb. Der Direktor der städtischen Sportstätten befindet sich seit zwei Wochen in Untersuchungshaft, wird aber weiterhin vom Bürgermeister unterstützt. Kritiker*innen vermuten, Tomašević fürchte Enthüllungen weiterer Details. Er selbst und sein Stellvertreter Luka Korlaet (M) wurden auch als Zeugen befragt. Diese Untersuchung ist der Grund, dass Tomašević sämtliche Debatten abgesagt hat – ein Verhalten, das er früher selbst kritisierte.​​​

12.5.2025
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Mobilitätsmaßnahmen in Zagreb ohne vorherige Analyse

​Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) stellte kürzlich das zukünftige öffentliche Citybike Modell vor, das über 2.000 Leihräder an über 180 Standorten in ganz Zagreb bereitstellen soll. Ziel sei es, den Stadtverkehr zu entlasten. Doch wie schon beim im Oktober 2024 eingeführten System des Blockparkens, fehle auch bei dem Citybike-Modell bislang jeglicher Nachweis über die Wirksamkeit der Maßnahmen, führt die kroatische Zeitung "Jutarnji list" an. Die Stadt habe bisher keine Evaluierungsstudien vorgelegt. Das Blockparken sollte Parkplätze gerechter verteilen und den Verkehr beruhigen. Tomašević hatte mehrfach angekündigt, die Wirksamkeit untersuchen zu lassen – erst für Dezember 2024, dann für Jänner 2025 und später März 2025. Bis heute liege keine veröffentlichte Studie vor. Auch der Beauftragte für Informationszugang bestätigte, dass die Stadt keine entsprechenden Daten habe. Ein Antrag auf Einsicht wurde mit der Begründung abgelehnt, dass keine Informationen vorhanden seien. Gleiches gelte für den Radverkehr: Die Stadt Zagreb besitze keine Studie zur Nutzung oder Wirksamkeit des Radverkehrs. Eine Anfrage der Zeitung im März wurde erst einen Monat später bearbeitet und ebenfalls negativ beschieden. Es gibt lediglich Hinweise darauf, dass ein Aktionsplan für den Radverkehr in Arbeit sei. Auch der "Plan für nachhaltige urbane Mobilität" befinde​ sich noch im Vergabeverfahren – ohne konkretes Veröffentlichungsdatum.

11.5.2025
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Stadt Zagreb fordert Sanierung des Akademiegebäudes

​Der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste fehlen derzeit 14,5 Millionen Euro, um die Gesamtkosten für die umfassende Sanierung von sieben Gebäuden decken zu können. Kürzlich wurde auf der regulären Mitgliederversammlung der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste auch über das Schicksal eines verfallenen Gebäudes im Zentrum von Zagreb diskutiert. Dieses diente lange Zeit als Student*innenwohnheim. Das Gebäude wurde der Akademie im Jahr 2009 zurückgegeben, doch ihr fehlen die finanziellen Mittel für eine Sanierung, weshalb die Immobilie dem Verfall überlassen wurde. Das Gebäude mit einer Fläche von 8.200 Quadratmetern und einem Hof von 1.640 Quadratmetern befindet sich in sehr schlechtem Zustand – das Dach ist undicht, Feuchtigkeit verursacht Schäden, und aus den Wänden wachsen Pflanzen. Darüber hinaus verursacht das Gebäude der Akademie jährliche Kosten in Höhe von 30.000 Euro. Die Stadt Zagreb hat bereits eine Mahnung geschickt, da Teile der Fassade abfallen und angekündigt, dass sie die Sanierung auf Kosten der Akademie durchführen werde, sollte diese nicht selbst handeln. Die Akademie kann das Gebäude weder vermieten noch sanieren, es gibt auch Hürden für einen Verkauf. Akademiemitglied Ivica Kostović (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) schlug vor, das kroatische Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Jugend solle von seinem derzeitigen kostspieligen Standort in dieses Gebäude umziehen und so dessen Sanierung ermöglichen.

10.5.2025
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Subventionen für Aufzugseinbau in Kroatien

​Der Minister für Bauwesen, Raumordnung und Staatseigentum Branko Bačić (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) hat kürzlich ein Programm angekündigt, das Wohnungseigentümer*innen, die in Gebäuden mit mehr als drei Stockwerken wohnen, die staatliche und städtische finanzielle Unterstützung für den Einbau von Aufzügen und Rampen für Menschen mit Behinderung ermöglichen soll. Es ist das erste Programm dieser Art in Kroatien. ​Auch niedrigere Gebäude werden berücksichtigt, sofern in ihnen mindestens eine Person mit einer schweren Behinderung wohnt. Schätzungen zufolge gibt es in Kroatien rund 14.000 Gebäude mit mehr als drei Stockwerken, die keinen Aufzug haben. Dieses Programm ist Teil des neuen Gesetzes über das Management und die Instandhaltung von Gebäuden. Laut diesem Gesetz wird ein Drittel der Aufzugskosten sowie die Projektunterlagen vom Staat finanziert, die lokalen Selbstverwaltungen werden sich ebenfalls beteiligen. Die Stadt Zagreb hat bereits ihre Bereitschaft gezeigt, dieses Programm mit etwa 30 Prozent mitzufinanzieren. Den restlichen Anteil werden die Wohnungseigentümer*innen finanzieren. Der Programmentwurf befindet sich derzeit in Vorbereitung. Die öffentlichen Ausschreibungen für den Aufzugseinbau werden im Herbst erwartet, sodass die ersten Arbeiten bereits im Winter beginnen könnten. Dafür hat das Ministerium für dieses Jahr eine Million Euro bereitgestellt.

5.5.2025
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Blockade der Zagreber Mülldeponie für kommenden Samstag angekündigt

Nachdem am vergangenen Samstag hunderte Anwohner*innen von dem Stadtteil Jakuševec mit Traktoren, Autos und Transparenten den Zugang zur Mülldeponie Jakuševec blockiert hatten, kündigen sie nun für Samstag, den 10. Mai, eine neue Blockade an. Die Demonstrierenden wollen, dass der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) ihnen persönlich erklärt, warum seine Wahlversprechen zur Schließung der Deponie nicht eingehalten wurden. Sie erinnerten daran, dass er im Jahr 2017, damals noch als Aktivist, am Eingang der Deponie symbolisch Ketten um sich gelegt hatte, um seinen Kampf gegen den "Müllberg" zu demonstrieren. Vier Jahre später trat er mit der gleichen Botschaft in die Stadtverwaltung ein, laut Anwohner*innen ist die Deponie aber immer noch da, und zwar größer und gefährlicher denn je. Sie weisen seit Jahren auf verschiedene Probleme hin und berichten, dass der Gestank in den letzten zwei Monaten​ schlimmer sei als je zuvor. Zudem sagten sie, dass in den letzten zwölf Monaten über 120 in der Nähe wohnende Personen an Krebs erkrankt seien. Der Bürgermeister entgegnete, dass die Stadt Zagreb noch nie so kurz vor der Schließung dieser Mülldeponie gewesen sei und dass die Arbeiten am neuen Abfallwirtschaftszentrum bereits im nächsten Jahr beginnen und bis 2028 abgeschlossen sein sollen – zu diesem Zeitpunkt soll die Mülldeponie Jakuševec endgültig geschlossen werden.

4.5.2025
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Größter Erdrutsch Kroatiens im Juni fertig saniert

​Nach über einem Jahr intensiver Bauarbeiten nähern sich die Sanierungsmaßnahmen am größten Erdrutsch Kroatiens, direkt vor dem Eingang des Präsidentenpalasts im noblen Zagreber Villenviertel Pantovčak ihrem Ende. Die Arbeiten wurden notwendig, nachdem im April 2024 ein Riss im Asphalt erste Hinweise auf Bodenbewegungen gab. Was zunächst nach einer schnellen Standardsanierung aussah, entpuppte sich als ein anspruchsvolles Bauprojekt im Zuge dessen insgesamt 65.000 Quadratmeter instabilen Geländes gesichert werden mussten. Nach rund einem Jahr sind rund 95 Prozent der Bauarbeiten abgeschlossen. Bis Ende Juni soll die Straße nach mehr als einem Jahr wieder für den Verkehr geöffnet werden. Die betroffene Straßenpassage wird neu aufgebaut und erhält neben einer Fahrbahn von 7,4 Metern Breite, einen zwei Meter breiten Fußgänger*innensteig. Die Absenkung des Straßenniveaus um vier Meter soll den Druck auf den Hang langfristig reduzieren und erneute Rutschungen verhindern. Obwohl im zentralen Bereich noch minimale Bodenbewegungen gemessen werden, besteht laut Stadt Zagreb keine akute Gefahr mehr. Die Sanierungsarbeiten umfassten unter anderem den Aushub von 40.000 Kubikmetern Erdmaterial, den Einbau von 284 Betonpfählen mit bis zu 30 Metern Tiefe, die Installation von 101 Ankern sowie 14 Entwässerungssystemen in fünf Metern Tiefe. Die Kosten für die Sanierung werden rund 9,4 Millionen Euro betragen.​

1.5.2025
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Amtierender Zagreber Bürgermeister Favorit bei Kommunalwahl

Seit dem 16. April 2025 läuft die zweiwöchige Frist, in der Kandidat*innen 5.000 Unterschriften für ihre Kandidatur bei den Zagreber Bürgermeister*innenwahlen am 18. Mai 2025 sammeln müssen. Obwohl sich in Umfragen mehr als die Hälfte der Zagreber Bürger*innen unzufrieden mit dem Wirken des Zagreber Bürgermeisters Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) äußerte, liegt er in den Umfragen bei rund 35 bis 40 Prozent. Bürgermeister Tomašević ist somit großer Favorit. Jedoch sind die Ursachen für den Favoritenstatus auch im Umstand begründet, dass Tomašević als gemeinsamer Kandidat seiner Partei und der Sozialdemokratischen Partei (SDP) gegen eine zersplitterte Opposition antritt. Im linken politischen Spektrum konkurriert nur der ehemalige Präsident der SDP Davor Bernardić mit ihm, der nun als unabhängiger Kandidat antritt und bei rund zehn Prozent liegt. Viel größer ist jedoch die Konkurrenz auf der rechts-konservativen Seite, wo sich derzeit sechs Kandidat*innen versammeln, die gegenwärtig alle zwischen fünf und rund 14 Prozent liegen. Die größten Chancen auf die Stichwahl haben den Umfragen zufolge die unabhängige Parlamentsabgeordnete Marija Selak Raspudić sowie der Präsident der Zagreber Parteifiliale, der auf staatsebene regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) Mislav Herman. Erneut zeigt sich, dass die Parteien der Mitte und rechts der Mitte wegen persönlicher Differenzen nicht kooperieren können oder wollen, weshalb sie schlechter abschneiden werden, als das bei einem gemeinsamen Antritt der Fall wäre, sind sich Analyst*innen einig.

19.4.2025
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Kroatisches Wirtschaftswachstum über dem EU-Durchschnitt

Der kroatische Arbeitgeber*innenverband (HUP) hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum für 2025 und 2026 auf je 2,5 Prozent gesenkt. Laut dem Chefökonomen des Verbandes, Hrvoje Stojić, sei die größte Unsicherheitsquelle der drohende Zollkonflikt, der insbesondere den Export belastet. Der US-amerikanische Markt, der zuletzt um 37 Prozent zulegte, könnte durch neue Handelsbarrieren erheblich an Bedeutung verlieren. Ohne diesen positiven Effekt wäre das Exportwachstum im Vorjahr nahezu ausgeblieben. Stojić warnt zudem vor einer Abschwächung des Lohnwachstums. Die Gehälter seien in den letzten fünf Jahren um 71 Prozent gestiegen – vor allem im öffentlichen Sektor. Das habe die Lohnstückkosten überdurchschnittlich steigen lassen und schwäche Kroatiens Position im internationalen Wettbewerb. Weitere Anhebungen des Mindestlohns müssten daher im wirtschaftlichen Gesamtkontext betrachtet werden. Die Direktorin des Arbeitgeber*innenverbandes, Irena Weber, betonte, dass sich kroatische Unternehmen als widerstandsfähig erwiesen hätten, forderte jedoch steuerliche und administrative Entlastungen sowie geringere Energiepreise. Trotz der nach unten korrigierten Prognose wird das kroatische Wirtschaftswachstum weiterhin über dem EU-Durchschnitt liegen, so Weber. Die Europäische Zentralbank (EZB) prognostiziert für heuer und das kommende Jahr in der Eurozone eine Wachstumsrate von 0,9 Prozent.

17.4.2025
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Pferderennbahn-Affäre sorgt für Turbulenzen in Zagreb

​Die sogenannte Pferderennbahn-Affäre sorgt derzeit in Zagreb für politische Turbulenzen. Über zwei Millionen Euro soll ein Sicherheitsunternehmen, das auf der städtischen Pferderennbahn tätig war, erhalten haben. Angeblich wurden rund um die Uhr 35 Mitarbeiter*innen eines Sicherheitsunternehmens auf dem Gelände der Pferderennbahn angestellt, wofür rund 24.000 Arbeitsstunden verrechnet wurden. Anscheinend waren jedoch nie so viele Mitarbeiter*innen gleichzeitig vor Ort. Den Stein ins Rollen brachte eine Strafanzeige des bekannten Zagreber Anwalts Anto Nobilo, auf die die Polizei prompt reagierte. Angeblich wurden in der Sicherheitsfirma bereits Stundenlisten und Rechnungen beschlagnahmt. Für die Stadtverwaltung ist die Affäre brisant, da der Direktor der städtischen Sportstätteneinrichtung Kosta Kostanjević gewusst haben soll, dass die Dienstleistungen nicht im verrechneten Umfang angeboten wurden. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) verteidigt den Einsatz der Sicherheitsleute, da diese wegen der Delogierung eines problematischen Pächters von 30 Ställen engagiert werden mussten. Die gesamte Affäre wurde nach Meinung von Bürgermeister Tomašević nur wegen der bevorstehenden Kommunalwahlen inszeniert. Trotzdem forderte er eine Aufklärung. Sollte es zu Verhaftungen kommen, dürfte das den Bürgermeister unter Druck setzen, insbesondere, da der Kampf gegen Korruption zu seinen zentralen politischen Anliegen zählt.

15.4.2025
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