Insgesamt
535 lokale Steuern und Gebühren für Dienstleistungen in Sofia werden ab dem 1.
September 2025 angehoben. Der Beschluss wurde vom Sofioter Gemeinderat am 24.
Juli 2025 gefasst. Unter anderem eine Reihe von technischen Dienstleistungen,
die von der Abteilung für Architektur und Stadtplanung erbracht werden, sollen
sich im Preis verdoppeln. Ab 1. September werden auch die Preise für die
Ausstellung von Bescheinigungen über die Inbetriebnahme und Änderungen der
Zweckbestimmungen verdoppelt. Somit kostet eine Bescheinigung über die
Inbetriebnahme von Wohngebäuden mit mittlerer Bebauungsdichte nun 750 Euro pro
Objekt. Die Inbetriebnahme von Werbeelementen nach individuellem Entwurf kostet
300 Euro pro Objekt. Die Erhöhung aller Dienstleistungen des kommunalen Unternehmens
Friedhöfe beträgt 100 Prozent.
In Bulgarien können persönliche Patient*innenakten für Kinder ab sofort elektronisch ausgestellt werden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Das am 1. September 2025 bekannt gegebene System steht medizinischem Fachpersonal in Gesundheitsämtern von Bildungseinrichtungen zur Verfügung und enthält Informationen zu bisher durchgeführten medizinischen Untersuchungen. Das macht die Einreichung von Kontaktbescheinigungen überflüssig. Das neue System biete die notwendigen Voraussetzungen für den Informationsaustausch zwischen dem Gesundheitsministerium, den regionalen Gesundheitsinspektionen und jenen medizinischen Einrichtungen, die den Impfkalender umsetzen.
Am 31. August hat die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen gemeinsam mit dem bulgarischen Premierminister Rossen Scheliazkov (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) das größte staatliche Militärunternehmen im bulgarischen Sopot besucht. Von der Leyen war im Rahmen einer Reise in den Ländern an der östlichen EU-Grenze auch in Bulgarien zu Gast. Sie machte sich mit den bulgarischen Erfahrungen in der Rüstungsindustrie sowie mit den aktuellen Verteidigungskapazitäten des Landes vertraut . Dazu zählt etwa die Vorbereitung für den Aufbau von zwei neuen Produktionsstätten in Zusammenarbeit mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall. Die Kommissionspräsidentin dankte Bulgarien, weil es aktiv zur Verteidigung und Sicherheit der Ukraine und Europas mit großen Mengen an Munition beitrage. Seit Kriegsbeginn käme ein Drittel der in der Ukraine verwendeten Waffen aus Bulgarien, betonte von der Leyen daraufhin. Ihre Ankunft in Sopot wurde von verstärkter Polizeipräsenz rund um das Werk begleitet. Dort versammelten sich den ganzen Tag über Sympathisant*innen der Oppositionspartei Vazraschdane (Wiedergeburt), die gegen den Besuch protestierten. Der Vorsitzende der Partei Wiedergeburt, Kostadin Kostadinov, übte scharfe Kritik an der geplanten Investition von fast einer Milliarde Lewa in eine neue Pulverproduktion.
Am 30.
August fand die Nacht der Fledermäuse in der Hauptallee des Borissowa-Gartens
im Zentrum Sofias, vor dem Seerosenteich, statt. Die Informationskampagne findet seit 1997 jährlich in mehr als 30 Ländern der Welt statt, immer am letzten Augustwochenende. Veranstalter in Bulgarien ist die Stiftung Bat
World Bulgaria, Teil der internationalen Initiative EUROBATS zur Förderung des
Wissens über Fledermäuse und deren Bedeutung für Natur und Mensch. Laut Vjara Kruschkova von Bat World werden Fledermäuse oft
missverstanden und sind mit Vorurteilen behaftet. Dabei würden sie eine unersetzliche
Rolle in den Ökosystemen spielen. Fledermäuse regulieren die Anzahl der Insekten, darunter auch Schädlinge in der Landwirtschaft. Zudem seien sie ein
Indikator für eine saubere Umwelt – sind ihre Lebensräume intakt, bedeute das gesunde Ökosysteme.
Längere Hitzewellen, steigende Temperaturen und Wärmestau in dicht bebauten Stadtteilen stellen eine wachsende Herausforderung dar – auch für die Hauptstadt Sofia. Wissenschaftliche Messungen zeigen deutliche Temperaturunterschiede innerhalb der Stadt: Während im Zentrum zum Beispiel bis zu 26,4 Grad Celsius gemessen werden, liegt die Temperatur in grüneren Randbezirken bei 23,5 Grad Celsius. Ursache ist der sogenannte städtische Wärmeinsel-Effekt, erklärt Dr.-Ing. Lidiya Vitanova vom GATE-Institut. Untersuchungen des Forschungsteams "Städte der Zukunft" zeigen, dass die Temperatur im Zentrum bis zu sechs Grad höher sein kann als in den Außenbezirken. Eine eigens entwickelte 3D-Wärmekarte visualisiert die betroffenen Zonen und ist Teil des digitalen Zwillings von Sofia – einem innovativen Modell, das physische und digitale Daten kombiniert, um den Mikroklima-Effekt realitätsnah darzustellen. Ursachen für die städtischen Hitzeinseln sind unter anderem dichte Bebauung, Mangel an Grünflächen, Asphalt- und Betonflächen, Abwärme von Gebäuden und Verkehr. Der digitale Zwilling ermöglicht die Simulation von Maßnahmen wie Begrünung, Sanierung oder veränderte Bodenbeläge und zeigt deren Einfluss auf Temperatur und Energieverbrauch. Auch Szenarien zu Verkehr, Luftverschmutzung und Energiebedarf können getestet werden – ein wertvolles Werkzeug für Entscheidungsträger*innen, um nachhaltige Stadtentwicklung effektiv zu planen und Ressourcen gezielt einzusetzen.
Ein Team von Archäolog*innen entdeckte Teile der östlichen Nekropole des antiken Serdika, die wertvolle Einblicke in die Bestattungskultur der Region bietet. Die Ausgrabungen begannen am 11. August 2025 und führten innerhalb von nur zehn Tagen zur Freilegung von 13 antiken Gräbern. Besonders bemerkenswert ist das Grab einer Frau, das mit Bronzearmbändern und Glasgefäßen ausgestattet war – ein Hinweis auf den sozialen Status und die rituellen Praktiken der damaligen Zeit. Die archäologischen Arbeiten verlaufen parallel zur laufenden Restaurierung der Akademie, ohne diese zu beeinträchtigen. Bereits beim Ausbau Sofias zur modernen Stadt wurden erste Hinweise auf die Nekropole entdeckt. Der Fund unterstreicht die historische Bedeutung Sofias als antike Stadt und bietet neue Perspektiven für Forschung und kulturelles Erbe.
Eine Jury aus anerkannten Fachleuten hat alle Bewerbungen geprüft und die ersten fünf jungen Talente in den Kategorien Literatur, Musik, Theater und Bildende Kunst ausgewählt, die ihre Fähigkeiten im September auf der Bühne der Zentralen Markthalle präsentieren werden. Die Direktion Sport und Jugend der Gemeinde Sofia ruft alle Jugendlichen zwischen 15 und 29 Jahren auf, ihre Vorschläge einzureichen. Teilnehmen können junge Menschen aus Sofia in den Kategorien Musik, Theater, Tanz, Bildende Kunst, Fotografie, Literatur, Wissenschaft, Ökologie sowie Projekte mit sozialem Anliegen. Einsendeschluss ist der 5. September 2025.
In der ersten Phase des von der Gemeinde Sofia finanzierten Screening-Programms wurden 2.064 Patient*innen untersucht. Das gab der Sofioter Vizebürgermeister für Finanzen und Gesundheitswesen, Ivan Vassilev (parteilos), bekannt. Die Ergebnisse hätten gezeigt, dass Stadtverwaltung und kommunale Gesundheitseinrichtungen gemeinsam sozial bedeutsame Projekte umsetzen und so die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen stärken können. Das Programm wird auf Grundlage eines unterzeichneten Memorandums zur Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft der Kardiolog*innen in Bulgarien und der Gemeinde Sofia durchgeführt und nach einem Beschluss des Gemeinderats von Sofia umgesetzt. Die erste Phase fand von 17. Mai bis 20. Juni 2025 – beginnend am Welt-Hypertonie-Tag – in kommunalen Gesundheitseinrichtungen statt. Insgesamt sind zwei Programmphasen geplant, für die rund 125.000 Euro bereitgestellt werden.
Die Stadt Sofia spart durch eine neue Photovoltaikanlage 102.000 Euro an Stromkosten. Das kommunale Unternehmen für Abfallbehandlung hat im April, Mai und Juni 2025 durchschnittlich 25 Prozent seines Stromverbrauchs durch die neue Solaranlage gedeckt. Die Anlage besteht aus 3.356 Modulen mit einer Kapazität von 1.862 kWp und trägt zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks bei. Sie ist Teil der städtischen Klimastrategie, die eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 30 Prozent bis 2030 vorsieht. Die Photovoltaikanlage wurde im Jänner 2025 fertiggestellt und auf den Dächern bestehender Gebäude installiert. Sie beeinträchtigt weder die Umwelt noch das kulturelle Erbe der Region. Sofias Bürger*innen kritisieren jedoch die Recycling-Container: Laut einer Umfrage der Stadtverwaltung von Sofia empfinden viele Bürger*innen die farbigen Recycling-Container als ungeeignet, unpraktisch und ineffizient. Diese Container werden derzeit von privaten Entsorgungsunternehmen betrieben. Auch Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) äußerte Kritik: "Wir teilen die Meinung der Bürger*innen. Deshalb wollen wir die Anforderungen an die Betreiber*innen erhöhen. Doch statt Verbesserungen umzusetzen, klagen sie gegen uns, weil wir Veränderungen fordern." Bis Ende des Jahres sollen neue Verträge mit den Organisationen zur Verpackungsverwertung abgeschlossen werden. Die Stadtverwaltung kündigte an, weiterhin auf eine grundlegende Verbesserung des Systems zu bestehen, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
Die Gemeinden in Bulgarien stehen vor erheblichen Herausforderungen bei der Sicherstellung von medizinischem Personal für Schulen und Kindergärten. Das wurde bei einer Sitzung der Ständigen Kommission für Gesundheitswesen des Nationalen Verbands der Gemeinden deutlich, bei der ein Verordnungsentwurf zu Organisation, Tätigkeit und Anforderung der Gesundheitsräume in Bildungseinrichtungen diskutiert wurde. Die Verordnung sieht vor, dass jede Schule und jeder Kindergarten über einen eigenen Gesundheitsraum verfügen soll – mit der Möglichkeit zur gemeinsamen Nutzung bei räumlicher Nähe. Die Betreuung soll durch Ärzt*innen oder medizinisches Fachpersonal erfolgen und während der gesamten Aufenthaltszeit der Kinder gewährleistet sein. Aktuell sind landesweit 3.715 Fachkräfte in solchen Einrichtungen tätig, davon nur 53 Ärzt*innen. Angesichts von über 4.400 Schulen und Kindergärten besteht ein deutlicher Bedarf an zusätzlichem Personal.
In der diesjährigen Ausgabe von "Sofia entscheidet" wurde der Bau eines Kinderspielplatzes, der gleichzeitig als Lernort für sicheres Verhalten im Straßenverkehr dient, bewilligt. Die Plattform der Stadtverwaltung "Sofia entscheidet" ermöglicht Bürger*innenbeteiligung bei der Stadtentwicklung. Einwohner*innen können Projekte vorschlagen und darüber abstimmen, welche aus dem städtischen Haushalt finanziert werden sollen. In der letzten Ausgabe wurden 2,7 Millionen Euro verteilt, über 250 Projektvorschläge erreichten die Endrunde. Das Sieger*innenprojekt erhielt 124 Stimmen und wird mit einem Budget von 24.000 Euro finanziert. Die Anlage soll für alle Bürger*innen zugänglich sein.
Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) erklärte, dass systematische Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Sofia eingeleitet wurden. Auf seine Anweisung hin haben Expert*innen der Stadtverwaltung und der Verkehrspolizei gefährliche Fußgänger*innenüberwege überprüft und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen vorgeschlagen. "Die Arbeiten begannen an den Hauptboulevards und den am stärksten frequentierten Übergängen", so Terziev. Er betonte, dass weder Kameras noch Bußgelder die persönliche Verantwortung am Steuer ersetzen können. Die Stadt setzt auf strengere Kontrollen, mehr Videoüberwachung und eine Verkehrskultur, die Leben und Gesundheit in den Mittelpunkt stellt. Der Bürgermeister erklärte, dass die Unfallprävention ein breites Maßnahmenpaket und die Zusammenarbeit aller Institutionen erfordert. Verantwortungslose Fahrer*innen sollten seiner Ansicht nach deutlich höhere Versicherungsprämien zahlen. Zudem seien gesetzliche Änderungen nötig, um strengere Sanktionen für Wiederholungstäter*innen zu ermöglichen.
Das Verteidigungsministerium gab bekannt, dass die bulgarische Regierung ein bilaterales Abkommen mit Italien über den gemeinsamen Bau und die Nutzung des Truppenübungsplatzes "Kabile" verabschiedet hat. Der neue NATO-Stützpunkt wird den Luftwaffenstützpunkt Besmer integrieren und als Standort für die multinationale Kampfgruppe des Bündnisses in Bulgarien dienen. Die geplanten Einrichtungen sollen Kapazitäten für rund 5.000 Soldat*innen bieten und im Ernstfall den Einsatz einer ganzen Division ermöglichen. Laut Regierung handelt es sich um einen strategischen Schritt zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Bulgariens und der NATO, der eine schnelle Reaktion bei Bedrohungen sicherstellen soll. Admiral Emil Eftimov, Chef der Verteidigung, betonte die wirtschaftlichen Vorteile für die Region durch Bau, Wartung und Versorgung des Stützpunkts. Die Investitionssumme beträgt über 100 Millionen Euro, wobei ein Teil der Finanzierung durch die NATO erfolgt.
Die Stadt Sofia hat eine öffentliche Ausschreibung gestartet, um eine neue Bank für die finanzielle Betreuung der Gemeinde und ihrer Strukturen auszuwählen. Interessierte Banken haben zehn Tage Zeit, ihre Angebote einzureichen. Die Entscheidung soll Anfang September 2025 fallen. Zur Sicherstellung eines transparenten und fairen Auswahlverfahrens wurde eine Kommission aus Gemeinderät*innen und Verwaltungsvertreter*innen gebildet. Zu den Auswahlkriterien zählen eine gültige Banklizenz und ein hohes Kreditrating. In den letzten drei Jahren dürfen zudem weder staatliche Hilfen noch aufsichtsrechtliche Maßnahmen erfolgt sein. Weitere Voraussetzungen sind Erfahrung mit öffentlichen Haushalten und SEBRA-Zahlungen sowie die Zugehörigkeit zu bedeutenden Banken unter EZB-Aufsicht. Auch die Einhaltung gesetzlicher Kapitalanforderungen ist verpflichtend. Zusätzlich wurden Einladungen an die vier größten Banken gemäß den Kriterien der Bulgarischen Nationalbank versendet: Bank DSK, Vereinigte Bulgarische Bank, UniCredit Bulbank und Eurobank Bulgarien.
Das Verfassungsgericht der Republik Bulgarien veranstaltet vom 3. bis 5. September 2025 in Sofia das renommierte Forum des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) namens "EUnited in diversity", an dem Vertreter*innen der Gerichtsbarkeiten von 20 EU-Mitgliedsstaaten teilnehmen werden. Das Treffen steht unter dem Motto "Die Rolle der Verfassungsgerichtsbarkeit in der gemeinsamen Rechtsordnung der EU". Eines der Themen, die in Sofia diskutiert werden, ist die Funktionsweise des EU-Verfassungsrahmens in Krisenzeiten und seine Flexibilität für wirksame Lösungen.
Laut der Gemeinde Sofia wird das Gemeindeprogramm "Soziale Innovationen" 2025 seine bisher größte Auflage haben – sowohl hinsichtlich des Fördervolumens als auch der öffentlichen Bedeutung der geförderten Projekte. Das Budget für 2025 beträgt 220.000 Euro, was fast doppelt so viel wie im Vorjahr ist. Damit setzt die Stadt Sofia ein klares Zeichen dafür, dass neue Ansätze im sozialen Bereich ernsthafte Unterstützung verdienen. Das Programm finanziert kurzfristige Projekte von Nichtregierungsorganisationen und Kulturhäusern, die in Sofia neue Lösungen zur Unterstützung schutzbedürftiger Gruppen umsetzen. Heuer wurden insgesamt 42 Projektvorschläge eingereicht, von denen 16 nach einer externen Evaluierung zur Finanzierung bewilligt wurden. Die geförderten Ideen decken ein breites Spektrum ab – von der Altenpflege bis zur Integration von Flüchtlingskindern, von innovativen Therapien bis hin zu neuen pädagogischen und kulturellen Ansätzen.
Die bulgarische Regierung hat Anfang August 2025 die Gründung einer Aktiengesellschaft namens "Läden für die Menschen" mit staatlicher Beteiligung beschlossen. Ziel ist es, den Verbraucher*innen einen vorrangigen Zugang zu bulgarischen Waren zu erschwinglichen Preisen zu verschaffen und sozial orientierten Handel insbesondere in kleineren Orten zu fördern. Die neue Supermarktkette soll die Abhängigkeit des bulgarischen Marktes von Importwaren verringern. Das Kapital des Unternehmens wird fünf Millionen Euro betragen. Der erste Laden für Menschen soll im September 2025 in Plovdiv eröffnet werden. Die Idee zur Gründung einer Lebensmittelkette, die billige bulgarische Produkte anbietet, wurde bereits zu Beginn des Jahres von Deljan Peevski, dem Vorsitzenden der Partei Bewegung für Rechte und Freiheiten (DPS), präsentiert.
Einem UN-Bericht zufolge hat Bulgarien als EU-Außengrenzland begonnen, eine Schlüsselrolle bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine zu spielen. Bislang hat das Land mehr als 2,3 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen, die meisten sind jedoch weitergereist. Die bulgarische Regierung habe über 204.000 von ihnen, hauptsächlich Frauen und Kindern, vorübergehenden Schutz gewährt, heißt es im Bericht des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR). Im Februar 2025 hatten die bulgarischen Behörden etwa 75.250 Ukrainer*innen vorübergehenden Schutz gewährt, gegenüber 67.000 im Jahr 2022. 2024 haben mehr als 2.579 Ukrainer*innen die bulgarische Staatsbürgerschaft angenommen. Dem Bericht zufolge ist Bulgarien weiterhin ein wichtiges Einreiseziel für Asylbewerber*innen aus anderen Konfliktregionen. Im Jahr 2024 registrierte die bulgarische Staatliche Flüchtlingsagentur 12.250 Asylbewerber*innen, die meisten davon aus Syrien und Afghanistan. Im Jahr 2023 wurden etwa 22.500 Personen mit diesem Status registriert.
Der bulgarisch-orthodoxe Patriarch Daniil und Staatspräsident Rumen Radev (parteilos) haben eine neue Initiative gestartet, um den religiösen Tourismus in Bulgarien zu fördern und spirituelle Zentren zu verbinden. Die Initiative trägt den Namen "Reise des Glaubens" und soll Pilger*innen und Interessierte aus dem In- und Ausland anziehen. Ziel ist es, ihnen die Geschichte, Kultur, Religion und Natur Bulgariens näherzubringen. Der Auftakt fand am 1. August 2025 in der Alexander-Nevski-Kathedrale in Sofia statt. Von dort aus führte eine Prozession durch die Stadt, bei der der Pilgerweg "Zum Wundertäter von Rila" vorgestellt wurde. Der Weg ins Rila-Kloster besteht eigentlich schon seit einigen Jahren, wurde nun aber in ein größeres, in den vergangenen zwei Jahren entwickeltes, Pilgerwegenetz integriert. Laut bulgarischen Medien haben sich bereits zahlreiche Pilger*innen auf den Weg gemacht. Die Route "Zum Wundertäter von Rila" folgt dem historischen Pfad, auf dem die Reliquien des Heiligen Johannes von Rila (Ivan Rilski) von Sofia ins Rila-Kloster transportiert wurden. Ivan Rilski (876-946) gilt als bedeutendster Heiliger Bulgariens, er gründete das Rila-Kloster.
Am 31. Juli 2025 fand im Sofia Tech Park die Konferenz "DIGITAL HORIZONS" statt und brachte Unternehmen aus dem Hightech-Sektor zusammen, die innovative Lösungen für die Digitalisierung anbieten – von Online-Plattformen über digitales Marketing und globale Vertriebskanäle bis hin zur Cybersicherheit. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Technologien. Innovationen. Zukunft." und wurde von der Exekutivagentur für die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen im bulgarischen Ministerium für Innovation und Wachstum organisiert. In einer eigens eingerichteten EXPO-Zone präsentierten einige der erfolgreichsten Technologieunternehmen des Landes aktuelle Trends und zeigten auf, wie die digitale Transformation hier und jetzt beginnen müsse. Begleitend fand die Informationsveranstaltung "Digitale Horizonte: 90 Millionen Euro direkte Unterstützung für Unternehmen! Jetzt!“ statt. Dort wurde das Förderverfahren zur Digitalisierung von Kleinst- und Kleinunternehmen im Rahmen des Programms "Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in Unternehmen" vorgestellt. Die Unternehmen könnten eine Förderung zwischen 2.500 und 25.000 Euro erhalten, wie die Veranstalter*innen mitteilten.
Die Kommission für Wettbewerbsschutz hat beim bulgarischen Energieministerium Informationen im Rahmen eines Verfahrens angefordert, das mögliche Verstöße gegen das nationale und europäische Wettbewerbsrecht durch Lukoil Neftochim Burgas und Lukoil-Bulgarien untersuchen soll. Das Verfahren wurde aufgrund von Hinweisen aus den Jahren 2024 und 2025 eingeleitet, wonach der Kraftstoffimport und -großhandel im Land vorsätzlich behindert worden sein soll. Zudem will die Kommission Auskünfte über die Tätigkeit der Unternehmensführung, insbesondere in Bezug auf Entscheidungen, die das vorherige schriftliche Einverständnis des Staates erfordern, sowie über Vorschläge zur Änderung der staatlichen Politik hinsichtlich der Beteiligungsrechte des Staates an der Verwaltung der Raffinerie Lukoil Neftochim Burgas.
Der Sofioter Gemeinderat hat am 24. Juli 2025 Maßnahmen zur schrittweisen Verbesserung der Barrierefreiheit von Unterführungen für Rollstuhlfahrer*innen, Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Gehbehinderungen beschlossen. In einem nächsten Schritt soll eine Bewertung und technische Analyse der Unterführungen durchgeführt werden, um Bereiche zu identifizieren, in denen kein barrierefreier Zugang besteht, und einen Plan zur umfassenden Verbesserung der Zugänglichkeit zu erstellen. Je nach Lage der unterirdischen Bereiche sollen Rampen errichtet werden, die bestimmte Anforderungen an Steigung, Länge, Breite und Oberflächenbeschaffenheit erfüllen. Zusätzlich sollen Aufzüge und Heberampen eingebaut werden, um die Barrierefreiheit weiter zu erhöhen. Auch die Möglichkeiten für den Umbau oder die Schließung nicht mehr benötigter Unterführungen werden geprüft – unter der Voraussetzung, dass ein sicherer alternativer Zugang gewährleistet ist. Laut Beschluss des Gemeinderats werden die Mittel für Bau und Sanierung im Stadtbudget für 2026 bereitgestellt. Für den Umbau von rund 100 Unterführungen werden bis zu 15 Millionen Euro benötigt.
Das bulgarische Parlament hat am 23. Juli 2025 Gesetzesänderungen verabschiedet, die schärfere Maßnahmen gegen Verkehrssünder*innen vorsehen. Künftig dürfen auch kommunale Überwachungskameras und die Kameras der Mautsysteme Tempoverstöße erfassen. Die durchschnittliche Geschwindigkeit wird ebenfalls kontrolliert und bei Überschreitungen werden automatisch Bild- und Videobeweise erstellt. Bei Tempoüberschreitungen innerorts von über 40 Kilometer pro Stunde drohen 300 Euro Bußgeld und zwei Monate Fahrverbot. Außerorts gilt dies ab 50 Kilometer pro Stunde, sowie bei Überschreitung der Durchschnittsgeschwindigkeit. Bei Wiederholungstäter*innen verlängert sich das Fahrverbot auf bis zu sechs Monate. Neu geregelt werden auch Sanktionen für minderjährige E-Scooter-Fahrer*innen und deren Eltern, sowie eine Pflichtversicherung für die Fahrzeuge.
Der Sofioter Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) und Francois Debergh, Regionaldirektor von Veolia für Bulgarien, unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung zur Errichtung kleiner Wasserkraftwerke (WKW) in Sofia. Zu Veolia gehört auch Sofijska voda AD (Sofioter Wasser). Laut Terziev ist es Ziel, Sofia konsequent zu einer nachhaltigen, energieeffizienten und modernen europäischen Stadt zu entwickeln. Kleine Wasserkraftwerke sollen nicht nur zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks beitragen, sondern auch das Management der Wasserressourcen verbessern. Mit Projekten dieser Art macht Sofia einen wichtigen Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit und Klimaneutralität. Nach der Inbetriebnahme sollen die Anlagen jährlich rund zwölf Gigawattstunden erneuerbare Energie erzeugen und dadurch über 8.000 Tonnen CO₂-Emissionen einsparen, erklärte Francois Debergh. Die Vereinbarung steht im Einklang mit Sofias Klimazielen und Veolias Teilnahme an der NetZeroCities-Initiative.
Der Sofioter Gemeinderat hat die Gründung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die einen Rahmen für öffentlich-private Partner*innenschaft zur Errichtung und zum Betrieb von Parkhäusern, Tiefgaragen, Sporthallen und Thermalbädern in Sofia erarbeiten soll. Die Arbeitsgruppe soll sich mit mehreren wichtigen Aufgaben beschäftigen. Dazu gehört die Lösung des Parkplatzmangels durch den Bau von Parkhäusern und Tiefgaragen. Außerdem soll sie die Nutzung von Elektrofahrzeugen fördern, indem ein Netz von Ladestationen in der Stadt aufgebaut wird. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Schaffung ausreichender Sportmöglichkeiten für Bürger*innen aller Altersgruppen durch die Errichtung neuer Sporthallen und Spielplätze. Zudem soll die Arbeitsgruppe die Erschließung von Mineralquellen und den Bau von Thermalbädern vorantreiben. Laut des Gemeinderates erfordert die Umsetzung dieser Prioritäten erhebliche finanzielle, administrative und organisatorische Ressourcen, wenn sie ohne die Beteiligung privater Investor*Innen umgesetzt wird. Die Arbeitsgruppe soll einen Rahmen für Public Private Partnership schaffen und kommunale Grundstücke definieren, die sich für die Errichtung der genannten Gebäude eignen. Bis zum 31. Dezember 2025 soll sie geeignete Immobilien vorschlagen und deren Eigentum gegebenenfalls von privat in öffentlich umwandeln. Innerhalb von 30 Tagen nach dem Abschluss ihrer Arbeit muss die Arbeitsgruppe dem Gemeinderat einen Bericht vorlegen.
Die bulgarische Armee stehe vor einer beschleunigten Modernisierung, erklärte der bulgarische Premierminister Rossen Scheljazkov (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) während des Militärmanövers "Breeze 2025" in Varna. In der kommenden Woche werde die Regierung erörtern, auf welche langfristige EU-Finanzierung im Rahmen des SAFE-Programms gesetzt werden könne. Dieses sieht dringende und groß angelegte Investitionen in europäische Verteidigungstechnologien und -industrie vor. Das Programm hat ein Volumen von 150 Milliarden Euro. Dabei werde auch geklärt, welche Mittel aus dem Staatsbudget für die Modernisierung der bulgarischen Streitkräfte bereitzustellen seien, so der Premier. Gemeinsam mit Verteidigungsminister Atanas Zaprjanov (GERB) und Außenminister Georg Georgiev (GERB) wohnte Scheljazkov einer simulierte Gefahrenabwehr mit Zwischenfall und Brand im Hafen bei.
Die staatliche Flüchtlingsagentur wird ein Pilotprojekt für Bulgarien und die Europäische Union umsetzen. Das Projekt sieht die Einrichtung alternativer sozialer Dienste für unbegleitete Flüchtlingskinder vor, kündigte der Vorsitzende der Agentur, Ivan Ivanov, an. Die Mission der Internationalen Organisation für Migration, sowie UNICEF Bulgarien sollen das Pilotprojekt gemeinsam mit den Gemeinden Burgas, Ivajlovgrad, Malko Tarnovo und Tundscha umsetzen. Ein großer Teil der Flüchtlinge und Migrant*innen, die nach Bulgarien kämen seien unbegleitete Kinder, erklärte Ivanov. Sie seien auf ihrem Weg zahlreichen Risiken ausgesetzt. Viele hätten Gewalt erlebt, seien Opfer sexueller Ausbeutung, Menschenhandels oder Zwangsheirat geworden und stünden unter starkem emotionalem und psychischem Druck. Ziel des Projekts ist es, ein wirksames Schutzmodell für unbegleitete Flüchtlingskinder zu entwickeln und ihre Integration durch spezialisierte soziale Dienste zu unterstützen. Weitere Einzelheiten sollen Ende des Monats bei der offiziellen Projektvorstellung im Ministerrat bekannt gegeben werden.
Das Institut für Informatik, Künstliche Intelligenz und Technologie (INSAIT) an der Sofioter Kliment-Ochridski-Universität hat fünf wissenschaftliche Beiträge auf der Internationalen Konferenz für Maschinelles Lernen (ICML 2025) in Vancouver vorgestellt. Zwei der Arbeiten wurden in das Hauptprogramm der Konferenz aufgenommen, drei weitere in spezialisierte wissenschaftliche Workshops. Wie die älteste bulgarische Universität mitteilte, ist INSAIT die einzige Institution in Bulgarien, deren Beiträge zur diesjährigen ICML angenommen wurden. Der erste Beitrag im Hauptprogramm analysiert mögliche unbeabsichtigte Folgen des Einsatzes von KI-Modellen in der Praxis. Die Studie beleuchtet ihre Auswirkungen auf menschliches Verhalten in Bereichen wie Finanzentscheidungen, Personalprozesse und soziale Netzwerke. Die zweite Studie präsentiert ein neues System zur Prüfung generativer Modelle, das darauf abzielt, die Fähigkeit moderner KI-Systeme zur Lösung logischer und mathematischer Aufgaben zu verbessern.
Bulgarien will Auswander*innen mit finanziellen Anreizen zurück ins Land locken. In den letzten 35 Jahren sind über 2,5 Millionen Bulgar*innen in andere Staaten gezogen, über 80 Prozent davon sind Akademiker*innen oder hochqualifizierte Fachkräfte. Dieser Braindrain ist eine der größten Herausforderungen für das Land. Nun stellt ein Maßnahmenpaket unter dem Motto "Ich entscheide mich für Bulgarien", das die Regierung im Mai beschloss, Rückkehrer*innen Tausende Euro an staatlichen Zuschüssen in Aussicht. Darüber hinaus werden Mietkosten für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten übernommen und Möglichkeiten zur Weiterbildung sind auch vorgesehen. Für Familienmitglieder, die kein Bulgarisch können, soll es kostenlose Sprachkurse geben. Familien, die in Nordbulgarien ein Unternehmen gründen wollen, können zusätzlich bis zu 25.000 Euro erhalten. Bis Ende 2029 sollen zudem 45 Millionen Euro in Form von zinsgünstigen Krediten von bis zu 100.000 Euro für Unternehmer*innen zur Verfügung stehen. Aktuell wird erwartet, dass mindestens 1.000 Familien aus dem Ausland zurückkehren und weitere 1.000 Familien in kleinere Städte umziehen.
Am 7. Juli 2025 wurde in Paris die 47. Sitzung des Welterbekomitees der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) unter bulgarischem Vorsitz offiziell eröffnet. Moderiert wurde die Sitzung vom Prof. Nikolay Nenov, Direktor des Regionalen Geschichtsmuseums in Russe. Der bulgarische Kulturminister Marian Batschev (ITN – Es gibt ein solches Volk) begrüßte die Teilnehmer*innen der Sitzung aus jenen 194 Ländern, die das UNESCO-Welterbe-Übereinkommen angenommen haben. Minister Batschev betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Beteiligung der jungen Generation am Erhalt des kulturellen Gedächtnisses, sowie die Bedeutung von Bildung, digitalen Technologien und kultureller Kontinuität. Während des Forums, das bis zum 16. Juli in Paris läuft, hat Bulgarien eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, um sein reiches kulturelles Erbe zu präsentieren. Im Ségur-Saal wurde die Ausstellung "Auf den Wellen des Schwarzen Meeres im Laufe der Jahrhunderte" eröffnet. Die 47. Sitzung ist besonders wichtig, da das Welterbekomitee etwa 30 neue Kulturdenkmäler für die Welterbeliste nominieren wird.
Die Stadt Sofia verbessert ihr Service am Hauptbahnhof durch spätere Abfahrten wichtiger Bus- und Straßenbahnlinien. Die Fahrplanoptimierung soll einen reibungslosen Fahrgäst*innentransport für die neuen saisonalen Expresszüge gewährleisten. Die neuen Fahrpläne gelten seit dem 5. Juli 2025. Ab dem 15. Juli können die Einwohner*innen und die Gäst*innen Sofias den öffentlichen Nachtverkehr zu den beiden Terminals des Flughafens nutzen. Der Sofioter Gemeinderat hat Ende Juni dem Vorschlag zur Verlängerung der bestehenden Nachtlinie N4 zugestimmt. Fluggäst*innen sowie Flughafenmitarbeiter*innen können so künftig mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem Auto oder Taxi zu den beiden Terminals gelangen.
Fast eine Woche lang dauert nun die Suche nach einem schwarzen Leoparden im Naturpark Schumen-Plateau an, der von einem Anwohner in der Gegend gesichtet und fotografiert wurde. Am 22. Juni 2025 wurde klar, dass Spuren des Tieres nur 50 Meter von den Stufen des Denkmals "Die Gründer Bulgariens" in Schumen entfernt gefunden wurden. Nach Angaben des Direktors des Zentralbalkan-Nationalparks, Georgi Krastev, wurden in den letzten 24 Stunden keine Spuren des Leoparden gesichtet. Das Ziel sei es, das Tier lebend zu fangen, es müsste aber auch wenn nötig erschossen werden. Der Direktor der Regionaldirektion des Innenministeriums in Schumen, Hauptkommissar Georgi Gendov, sagte, es sei noch nicht bekannt, wer der*die Besitzer*in des Tieres sei. Der Besitz von Wildtieren ist in Bulgarien illegal. Die Anordnung, das Gebiet des Nationalparks Schumen-Plateau für Besucher*innen zu sperren, wurde für die Dauer von einem Monat erlassen.
Der Sofioter Stadtbezirk Studentski hat eine Initiative zur Einrichtung eines Open-Air-Lesesaals unter einer alten Eiche im Wohnviertel Malinova Dolina gestartet. Die Idee geht aus einer Bürger*inneninitiative hervor, eine Freiluftbibliothek mit der 151 Jahre alten Sommereiche zu verbinden. Auf dem Gemeindegrundstück, auf dem sich die Eiche befindet, entsteht ein Bücherhaus, das von erfahrenen Handwerker*innen aus Russe speziell für die Initiative angefertigt wurde. Es ist bereits fertig und wartet auf die Installation. Das Bezirksteam hat ferner ein Vogelhaus als Geschenk für den neuen Raum vorbereitet. Die Initiative wird durch den Stadtbezirk sowie durch private Finanzierung und ehrenamtliche Arbeit umgesetzt. Geplant ist auch die Errichtung einer Allee aus Gneisplatten mit Rasenfugen, die optimal zu dem künftigen Fußgänger*innenbereich neben der Bibliothek und den Parkmöbeln passen soll. Laut Bezirksbürgermeister Petko Goranov wird Bücherhaus nicht alle Bücher, die vorhanden sind, beherbergen können, aber es sei ein guter Anfang.
Seit 35 Jahren gibt es in Bulgarien SOS-Kinderdörfer. Aus diesem Anlass hat sich auch der bulgarische Staatspräsident Rumen Radev (parteilos) am 23. Juni 2025 an den Jubiläumsfeierlichkeiten im Dorf Dren bei Radomir beteiligt, informierte der Pressedienst des Staatsoberhauptes. Im Rahmen der Veranstaltung fand eine Schach-Session statt, bei der die bulgarische Schachspielerin Nurgyul Salimova gleichzeitig 35 Partien spielte. Neben dem Staatspräsidenten nahmen auch begabte Kinder und Jugendliche, Vertreter*innen lokaler und regionaler Behörden, prominente Journalist*innen, Sportler*innen, Musiker*innen und Schauspieler*innen an der Schach-Session teil. "SOS-Kinderdorf Bulgarien" ist die erste Bürger*innenrechts-Organisation des Landes, die zu SOS-Kinderdorf International gehört. Seit 1990 kümmert sich der Verein um die familiäre Betreuung von gefährdeten Kindern und bietet ihnen die notwendigen Bedingungen für ihre Entwicklung und ihr Wachstum.
Die bulgarischen Badegewässer schneiden im europäischen Vergleich sehr gut ab. 97,9 Prozent der untersuchten Seen und Flüsse waren 2024 von "ausgezeichneter Qualität", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur. Im Europa-Ranking liegt Bulgarien nun auf Platz zwei. Vor Bulgarien liegt nur Zypern mit 99,2 Prozent. Dahinter folgen Griechenland und Österreich. Die Bewertung umfasst 96 Badegebiete in Bulgarien – 92 an der Schwarzmeerküste und vier Flüsse und Seen im Landesinneren. Am unteren Ende der Rangliste liegen Ungarn, Estland und Polen. Abgeschlagenes Schlusslicht ist Albanien, wo nur 16 Prozent der 119 untersuchten Badegewässer ein "ausgezeichnet" ins Zeugnis bekamen.
Das bereits traditionelle Sommerfestival in Sofia "A to JazZ", das vom 4. bis 6. Juli 2025 stattfindet, geht einen weiteren Schritt in Richtung eines geschlossenen Kreislaufs des Festivalerlebnisses. Der diesjährige Höhepunkt ist die Errichtung der ersten Trinkwasserstation, die den Besucher*innen während der gesamten Veranstaltung zur Verfügung stehen wird. Das umfangreiche Begleitprogramm des Festivals zielt auf das Wohl der Menschen in der Großstadt und auf die Umwelt ab. Das Musikforum unterstützt lokale Kunsthandwerker*innen und Künstler*innen, was sich in diesem Jahr im bisher größten Kunstbasar niederschlagen wird. Die Organisator*innen bekräftigten ihr Engagement für die Nachhaltigkeit und versprechen, neue und bessere Modelle für die Abfallbewirtschaftung und die Verringerung des CO2-Fußabdrucks zu entwickeln. Das Programm umfasst wie immer Musikworkshops für Kinder, musikalisches Yoga und Outdoor-Fitnesstraining sowie verschiedene Attraktionen im Festivalpark. Am 4. und 5. Juli findet die Konferenz "International Music Talks" im Regionalzentrum für moderne Kunst "Toplotsentrala" (Fernwärmekraftwerk) statt, das seit sieben Jahren eine Plattform für Diskussionen und Erfahrungsaustausch führender Fachleute aus Bulgarien und der ganzen Welt zu Schlüsselthemen der Musikbranche bietet. Teil des Kulturprogramms ist das Programm für Kinder "A to JazZ Kids", das am 5. Und 6. Juli in "Toplosentrala" stattfindet.
Mehr als 3.500 hochrangige Vertreter*innen aus über 30 Ländern Europas, Asiens und Nordamerikas nehmen an dem fünftägigen Green Transition Forum 5.0: Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in Mittel- und Osteuropa teil, das von 16. bis 20. Juni 2025 in Sofia stattfindet. Unter den Teilnehmer*innen der fünften Ausgabe des Forums, das dem grünen Übergang gewidmet ist, sind fünf EU-Kommissar*innen, Minister*innen, Abgeordnete des Europäischen Parlaments, ein Nobelpreisträger und Spitzenkräfte führender globaler Unternehmen. Die wichtigsten Fragen, die in den nächsten Tagen von bulgarischen, europäischen und internationalen Expert*innen, Politiker*innen und Stakeholder diskutiert werden, sind die Zukunft Europas und wie die Europäische Union sowohl "grün" als auch wettbewerbsfähig sein kann. Europa braucht Führungspersönlichkeiten, die den Mut haben, schwierige, aber strategische Entscheidungen zu treffen, sagte Parlamentspräsidentin Natalija Kisselova (parteilos) in ihrer Eröffnungsrede. Sie rief die Balkanländer dazu auf, ein Motor für Ideen und Entwicklung und nicht für Spannungen zu sein und betonte, dass Europa mit geoökonomischen Turbulenzen, Spannungen im Welthandel und einem intensiven technologischen Wettbewerb mit den USA und China konfrontiert sei. Europa sei vor allem eine Union von Wohlfahrtsstaaten, die bewahrt und weiterentwickelt werde müsse, betonte Kisselova.
Am 14. Juni 2025 fand die 18. Ausgabe der Sofia Pride unter dem Motto "Wir sind Menschen, keine Propaganda" statt. Die Veranstalter*innen wollten damit daran erinnern, dass hinter jeder Geschichte und Identität echte Menschen - mit ihren Gefühlen, Familien, Freund*innen, ihrem Streben nach Glück und dem Recht auf ein anständiges Leben stehen würden. Die Sofia Pride ist ein bedeutendes Fest für die LGBTQ+-Community und Verbündeten geworden, das die Solidarität und Sichtbarkeit fördert. Die Veranstaltung umfasst eine Pride-Parade, Partys und verschiedene kulturelle Aktivitäten, die die progressiven Veränderungen innerhalb der Stadt hervorheben. Die Teilnehmer*innen der Pride versammelten sich auf dem Battenbergplatz, von wo aus sie um 16 Uhr Ortszeit durch die zentralen Straßen der Hauptstadt marschierten und sich anschließend wieder auf dem Platz trafen. Um 17.30 Uhr fand dort ein großes Konzert mit bekannten bulgarischen Künstler*innen statt. Die Veranstaltung wurde vom bulgarischen Frauenfonds, den Botschaften Australiens, Großbritanniens und Kanadas unterstützt.
Am 22. Juni 2025 kehrt der One Jazz Day mit seiner fünften Jubiläumsausgabe, auf die Sommerbühne im Borissov-Garten in Sofia, zurück. Das Festival beginnt im Radiosender Jazz FM, der Medienpartner des Festivals ist. Der interaktive Tanzworkshop des führenden Choreographen Peter Gerzilov wird auch heuer die Teilnehmer*innen in einen kreativen Prozess, der Musik und Tanz miteinander verbindet, einbeziehen. Die Mission sei es nicht nur, Musik anzubieten, sondern durch Jazzkunst eine Atmosphäre des Austauschs, der Inspiration und des Dialogs zu schaffen, erklärten die Veranstalter*innen. Die Veranstaltung ist Teil des Sofioter Kulturkalenders und wird von der Gemeinde Sofia finanziell unterstützt.
Einer der Höhepunkte des Monats des Kindes, der zum zweiten Mal in Folge auf Initiative der stellvertretenden Bürgermeisterin für soziale Aktivitäten und Integration, Nadeschda Batscheva (DB – Demokratisches Bulgarien), und mit der Unterstützung des Sofioter Bürgermeisters, Vasil Terziev (parteilos), organisiert wurde, war eine Veranstaltung namens "Lesen ist modern". Die Initiative fand vom 11. bis 13. Juni 2025 im Stadtgarten vor dem Nationaltheater in Sofia statt. An drei Abenden hatten Kinder und Eltern die Möglichkeit, sich Märchen, von beliebten Fernsehstars vorlesen zu lassen. Mit "Lesen ist modern" möchte die Stadt Sofia daran erinnern, dass Bücher auch im digitalen Zeitalter zeitlos und spannend sind. Die Veranstalter*innen wollen damit zeigen, dass Lesen nicht veraltet, sondern modern ist. Ich bin überzeugt, dass Kinder, durch die Aktion inspiriert werden selbst zum Buch greifen, sagte Batscheva. Jedes Kind, das zur Veranstaltung kam, bekam auch ein Buch, sowie die Möglichkeit zu einem persönlichen Treffen mit den Fernsehstars und einem Autogramm.
Das städtische Unternehmen, das die Müllverarbeitungsanlage in Sofia betreibt, verbessert dank der vom Sofioter Bürgermeister, Vasil Terziev (parteilos), Ende 2023 eingeleiteten Managementreform ihre Ergebnisse weiter. So sei der effiziente Betrieb der Anlage von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige Abfallwirtschaft in der bulgarischen Hauptstadt und für die Verbesserung der Abfallentsorgung für alle Einwohner*innen Sofias. Von Jahresbeginn bis Ende Mai 2025 wurden in der Anlage über 10.000 Tonnen weniger Abfall als im selben Zeitraum im Vorjahr angeliefert. Dies sei das Ergebnis verstärkter Kontrollen an der Einfahrt zur Anlage und über die Arbeit der Müllfahrzeuge, die in Abstimmung zwischen dem Unternehmen, dem Sofioter Inspektorat und der Stadt Sofia durchgeführt würden. Dadurch habe die Stadt, allein in den ersten fünf Monaten des Jahres, über zwei Millionen Euro eingespart. Auch bei der Müllverarbeitung sei eine deutliche Verbesserung zu beobachten. Seit Jahresbeginn sei die Menge des produzierten und exportierten RDF-Brennstoffs um über 55 Prozent höher als im Vorjahr. Weiters seien die Einnahmen aus dem Verkauf, der bei der Abfallverarbeitung getrennten Wertstoffe deutlich steige, im Zeitraum vom Jänner bis Mai 2025 im Vergleich zum Vorjahr fast 4,5-Mal höher.
Der Sofioter Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) wird das vom Gemeinderat am 29. Mai 2025 verabschiedete Stadtbudget zurückschicken. Ursache hierfür ist, dass es nicht ausgeglichen ist. Die Einnahmen übersteigen die Ausgaben um etwa 1,8 Millionen Euro und das Gesetz bestimmt, dass der Haushalt ausgeglichen sein muss. In einem Statement meinte Terziev, dass er hoffe, die Gemeinderät*innen würden nun auch seine Einwände gegen das Budget überdenken und ein Neues verabschieden, das der Stadt die Möglichkeit zum Arbeiten gebe. Finanzvizebürgermeister Ivan Vassilev (parteilos) erklärte, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt der Gemeinderat ein gesetzwidriges Budget verabschiedet habe.
Seit Jahresbeginn hat die Gemeinde Sofia über die Stadtreinigungsfirmen, die in Konzession für die Stadt arbeiten, 373 Strafen verhängt. Die Höhe der Strafen hat einen Gesamtwert von über 365.000 Euro. Das ist ein Ergebnis der verschärften Kontrollen seitens des Sofioter Inspektorats gegenüber den Firmen. Im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres stellt das eine Steigerung um 14 Prozent dar. Die meisten Strafen erhalten die Firmen, weil die Müllfahrzeuge zwar an den Müllcontainern vorbeifahren, aber nicht alle entleeren. In den nun von der Gemeinde Sofia vorbereiteten Ausschreibungen für die Stadtreinigung der Stadt in den nächsten fünf Jahren sind Geldstrafen vorgesehen, die zwei- bis zehnmal höher sind als bis dato.
Die Bauarbeiten an der Erweiterung der 201. Schule im Sofioter Bezirk Pantscharevo wurden aufgenommen. Im neuen Anbau wird es eine Sporthalle mit Umkleideräumen, acht Klassenzimmer, Verwaltungs- und technische Räume, ein Ärzt*innenzimmer und sanitäre Einrichtungen geben. Der Gesamtwert der Investition beträgt 4,7 Millionen Euro, von denen 1,5 Millionen vom Finanzministerium im Rahmen seines Programms "Bau, Anbau und Sanierung von Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen" zur Verfügung gestellt werden. Die restlichen 3,2 Millionen Euro werden von der Gemeinde Sofia selbst finanziert. Für die Sanierung des bereits bestehenden Schulgebäudes werden zudem 1,9 Millionen Euro bereitgestellt, von denen die Gemeinde Sofia 630.000 Euro bereitstellt.
In den letzten Jahren erarbeiteten eine Reihe von Umweltunternehmen alternative Möglichkeiten für Müllrecycling. Seit sechs Monaten ist nun in Sofia ein Rückgabe-Automat für Glasleergut in Betrieb. Dort kann man Flaschen und Gläser zurückgeben. Das Recycling einer Glasflasche spart Strom, der für einen Vier-Stunden-Betrieb einer Glühbirne oder für 25 Minuten Arbeit des Computers ausreicht. Seit Aufnahme des Betriebs wurden dank des Automaten über 1,5 Tonnen Glas recycelt.
Nach knapp fünf Jahren im Wechselkursmechanismus II kann Bulgarien nun auf die Aufnahme in die Eurozone hoffen. Der Konvergenzbericht der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission fiel positiv aus und bestätigte, dass das Land alle Kriterien für die Aufnahme in die Eurozone erfüllt. Nun folgen bestimmte verwaltungstechnische Schritte innerhalb der europäischen Institutionen, bevor der Rat Wirtschaft und Finanzen (ECOFIN-Rat) am 8. Juli 2025 die endgültige Entscheidung über die Euro-Einführung in Bulgarien trifft. Falls diese erwartungsgemäß positiv ausfällt, wird Bulgarien ab dem 1. Jänner 2026 den Euro einführen und zum 21. Land in der Eurozone werden.
Eine Veranstaltungsreihe mit dem Motto "Neues Leben für den Güterbahnhof" wandelt den stillgelegten Güterbahnhof in Sofia kurzzeitig in ein Zentrum für Stadtentwicklung um. Vom 6. bis 21. Juni öffnet das ungenutzte Gebäude seine Tore als temporäres Zentrum für Stadtentwicklung mit einer Reihe von Ausstellungen, Installationen, Veranstaltungen und Diskussionen zum Thema kulturelles Erbe und nachhaltige Stadtentwicklung. Das Programm beinhaltet Vorträge, Kunst, Musik, Schulungen und Workshops für alle Altersklassen. Dabei soll es einen besonderen Schwerpunkt zur Geschichte des Eisenbahnverkehrs in Bulgarien geben und Fotoausstellungen sollen persönliche Geschichten aus der Zeit illustrieren, als der Bahnhof noch belebt war.
Die bulgarische Regierung hat den Beitritt zur Eurozone zu einer ihrer wichtigsten Prioritäten erklärt und plant, den Euro ab dem 1. Jänner 2026 als offizielle Währung einzuführen. Am 4. Juni 2025 werden die Konvergenzberichte der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank erwartet – ein wichtiger Schritt im Beitrittsprozess. Doch der Widerstand wächst: Am 31. Mai 2025 gingen tausende Menschen in Bulgarien auf die Straße, um gegen die Einführung des Euro zu protestieren. Die Protestierenden fordern, dass der bulgarische Lew als nationale Währung erhalten bleibt. Organisiert wurden die Proteste von der nationalistischen Partei Wiedergeburt (Vasraschdane) sowie mehreren Nichtregierungsorganisationen. Sie befürchten, dass der Euro zu steigenden Preisen führen und die wirtschaftliche Souveränität des Landes einschränken könnte. Ihre zentrale Forderung: ein Referendum über den Euro-Beitritt. Auch der bulgarische Präsident Rumen Radev (parteilos) hat kürzlich dem Parlament einen Antrag vorgelegt, um ein solches Referendum durchzuführen.
Fast 36.000 junge Menschen, darunter 561 aus Bulgarien, werden dank ihrer Teilnahme an der DiscoverEU-Initiative der Europäischen Kommission kostenlos durch Europa reisen können. Die Reisen müssen zwischen dem 1. Juli 2025 und dem 30. September 2026 stattfinden. Teilnehmen durften Jugendliche, die zwischen dem 1. Juli 2006 und dem 30. Juni 2007 geboren wurden und sich im April 2025 für DiscoverEU beworben haben. Sie sollen hauptsächlich mit dem Zug unterwegs sein und erhalten eine DiscoverEU-Reisekarte sowie eine Europäische Jugendkarte, die ihnen Zugang zu Unterkünften, Verpflegung, öffentlichen Verkehrsmitteln und Ermäßigungen bei kulturellen Angeboten ermöglicht. Die Initiative biete 18-Jährigen die Chance, die Vielfalt Europas hautnah zu erleben.
Die Sofioter Vizebürgermeisterin für Soziales und Behindertenintegration Nadeschda Batscheva (DB – Demokratisches Bulgarien) gab kürzlich den Start des kommunalen Programms für sozial schwache Jugendliche "Chance auf Zukunft" bekannt. Die Initiative bietet ein einmonatiges Praktikum in der Stadtverwaltung mit dem Ziel, die Berufsorientierung, die Entwicklung von Arbeitsfertigkeiten und die soziale Integration der Jugendlichen zu unterstützen und zu fördern. Das Programm richtet sich an Jugendliche im Alter zwischen 18 und 21 Jahren, die in sozialen Einrichtungen wohnen. Jedem Jugendlichen wird eine*n Mentor*in zur Seite gestellt, der*die ihn bei der Adaptierung am Arbeitsplatz unterstützt. Die ersten zwei Teilnehmer*innen werden im Bereich Tourismus beziehungsweise Soziales ihr Praktikum absolvieren. Nach Abschluss erhalten sie ein Zeugnis, dass sie dann bei einer späteren Jobsuche vorlegen können.
Im Rahmen einer Studie wurden 36 europäische Städte von der internationalen Organisation Clean Cities hinsichtlich der Sicherheit der Kinder im Verkehr untersucht. Unter den Kriterien waren unter anderem der Straßenzustand und die Geschwindigkeit der Autos in unmittelbarer Schulnähe. Die Stadt Sofia belegte in dieser Studie den letzten Platz und ist somit die gefährlichste Stadt für die Fortbewegung von Kindern in Europa. Das Ergebnis wird auch durch die offiziellen Statistiken belegt. So wurden im letzten Jahr 34 Kinder von Autos oder Motorrädern erfasst, während sie sich auf dem Gehsteig befanden oder die Straßen überquerten. Bis April dieses Jahres wurden bereits 23 Kinder verletzt. Laut derselben Studie belegt Sofia den letzten Platz auch bei der Sicherung der Radwege.
Die Gemeinde Sofia übermittelte am 26. März 2025 ihre Ausschreibungen für Stadtreinigung und Müllabfuhr zur verpflichtenden Prüfung an die Agentur für öffentliche Aufträge beim Finanzministerium. Obwohl die gesetzliche Frist für eine Stellungnahme am 9. April endete, forderte Bürgermeister Wasil Terziev (parteilos) am 20. Mai eine Rückmeldung innerhalb von drei Tagen. Nachdem diese Frist verstrichen war, wandte sich die Gemeinde an das Verwaltungsgericht und den Nationalen Rechnungshof wegen der verzögerten Antwort der Behörde und reichte Klage wegen verspäteter Vergabe öffentlicher Aufträge ein. Die Gemeinde betont in ihrer Klage, dass in diesem Jahr sieben der Verträge mit Reinigungsfirmen auslaufen würden, die 20 der 24 Stadtbezirke betreuen, und neue Ausschreibungen daher dringend notwendig seien.
Der Kontakt mit den Tieren ist ein Mittel zur Bewältigung von Stress, Sorgen und das Fehlen von stabilen Kontakten zu Menschen. Laut der Sofioter Vizebürgermeisterin für Soziales und Behindertenintegration Nadeschda Batscheva (DB – Demokratisches Bulgarien) hat sich die neue Initiative der Gemeinde Sofia "Tiere als Freund*innen" zum Ziel gesetzt Kinder aus Übergangswohnheimen emotional zu unterstützen. Der Kontakt mit den Tieren soll den Kindern die Möglichkeit geben, Vertrauen aufzubauen und das Bewusstsein schaffen, dass sie sich um sich selbst und andere kümmern können. Einmal monatlich sollen die Kinder nun das kommunale Hundeheim in Seslavzi besuchen, wo sie die Tiere spazieren führen, sie füttern und mit ihnen Zeit verbringen sollen.
Die Gemeinde Sofia saniert das Senior*innenheim in Gorna Banja. Die Mittel in Höhe von 6,6 Millionen Euro kommen aus dem Konjunkturpaket der Europäischen Union NextGenerationEU. Die Sanierungsarbeiten starteten am 30. April 2025 und sollen bis 30. Juni 2026 abgeschlossen werden. Im Rahmen dieser Arbeiten sollen unter anderem die Zimmer neu gestaltet, das Gebäude wärmeisoliert und die Gemeinschaftsräume ausgebaut und modernisiert werden.
Das zweite Jahr in Folge meldet Sofia die erfolgreiche Einhaltung der europäischen und nationalen Luftqualitätsnormen für Feinstaubpartikel. Die Daten für 2024 zeigen, dass die Anzahl der Tage mit einer Überschreitung des Tagesmittelwerts (50 Mikrogramm pro Kubikmeter) unter dem zulässigen Maximum von 35 Tagen für alle Messstationen in der Stadt liegt. Neben der Einhaltung der Tagesgrenzwerte liegen im Jahr 2024 alle automatischen Stationen auf dem Gebiet der Stadt Sofia unter der gesetzlich vorgeschriebenen Jahresmittelkonzentration von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Feinstaubpartikel. Die Daten für Sofia aus dem Jahr 2024 seien ein wichtiger Indikator für die Fortschritte bei der Umsetzung dieser Entscheidung und die Bemühungen der Stadtverwaltung zur Verbesserung der Luftgüte, erklärte die Stadt.
Am 13. Mai 2025 wurde in Sofia ein Memorandum über die Wiederherstellung des Zentralen Mineralbads in Sofia als städtisches Thermalzentrum unterzeichnet. Die Unterzeichnung war von der Bulgarian Association for Thermal Heritage (BATH) initiiert worden. Ziel des Memorandums ist es, das Gebäude wieder seiner ursprünglichen Nutzung zuzuführen. Unterzeichnet wurde das Dokument vom Sofioter Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) und dem Vorsitzenden des Gemeinderates, Zvetomir Petrov (PP – Wir setzen den Wandel fort). Das Memorandum sei ein erster kleiner symbolischer Schritt, der zeige, dass Sofia mit den NGOs zum Wohle der Sofioter*innen zusammenarbeiten könne, fügte Terziev hinzu. Eine Arbeitsgruppe soll die nächsten Schritte ausarbeiten. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Derzeit beherbergt es das regionale Geschichtsmuseum. Das Gebäude hat zwei Stockwerke und seine Gesamtfläche beträgt 5.000 Quadratmeter. Das Mineralbad wurde 1986 stillgelegt.
Honigproduzent*innen aus verschiedenen Regionen Bulgariens berichten in diesem Frühjahr von einem Verlust von bis zu 70 Prozent ihrer Bienenvölker. In der Region Russe an der Donau seien manche Bienenvölker sogar ganz ausgestorben. Dafür gebe es viele Gründe, aber der Hauptgrund seien die nicht zugelassenen Chemikalien, die die Landwirt*innen verwenden würden, da es in diesem Bereich an Kontrollen mangeln würde, so die Imker*innen. Die Branche stehe aufgrund der sich abzeichnenden schlechten Honigerträge vor ernsten Herausforderungen. Lösungen seien ohne institutionelle Maßnahmen nicht möglich. Das alarmierend hohe Bienensterben in Bulgarien sei kein neues Phänomen, doch in diesem Frühjahr sei es eskaliert, warnen Imker*innen und Tierärzt*innen. Das massenhafte Bienensterben stelle nicht nur für den Sektor, sondern auch für die biologische Vielfalt und die Bestäubung der Nutzpflanzen eine ernste Gefahr dar. Nach Ansicht der Branche handelt es sich um ein Problem von nationalem Ausmaß, das eine dringende und koordinierte Reaktion erfordere.
In Sofia wurde die fünfte Ausgabe der Akademie für Visionär*innen eröffnet. Die Initiative wurde von der Gemeinde Sofia ins Leben gerufen, um junge Menschen für smarte Lösungen für die Stadt zu begeistern. Heuer nehmen insgesamt 49 Sofioter*innen im Alter von 15 bis 29 Jahren an der Initiative teil. Im Rahmen der Akademie werden die jungen Menschen an Mentoring-Sitzungen, Präsentationen von Best Practice-Beispielen auf europäischer und internationaler Ebene sowie Schulungen teilnehmen – darunter Kunst und Kultur, Wissenschaft und Innovationen, Umwelt und urbaner Raum, Sport und gesunde Lebensweise sowie Tierschutz. Innerhalb von zwei Monaten werden Mentor*innen aus den fünf verschiedenen Bereichen den kreativen Prozess unterstützen und die Teilnehmer*innen inspirieren, indem sie neue Ansätze, Methoden und bewährte Verfahren für die erfolgreiche Umsetzung innovativer Konzepte aufzeigen. Die Fördersumme für die bewilligten Projekte beträgt 2.500 Euro pro Projekt. Bei der Umsetzung werden die Autor*innen organisatorisch, logistisch und werbetechnisch von der Stadt unterstützt. Ende 2025 werden die Visionär*innen der besten und erfolgreichsten Ideen mit Sonderpreisen der Akademie ausgezeichnet.
Nachdem im Februar 2025 ein Vorfall am Sofioter Flughafen zu Störungen im Flugverkehr führte, soll in den kommenden Monaten mit der Installation von Anti-Drohnen-Systemen an allen bulgarischen Flughäfen begonnen werden. Verkehrsminister Grosdan Karadschov (ITN – Es gibt ein solches Volk) gab im Parlament bekannt, dass die Zivilluftfahrtbehörde die Installation von Drohnendetektionssystemen zum Schutz aller Flughäfen angeordnet habe. Karadschov wies darauf hin, dass im April ein Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht worden sei, der den Einsatz von Drohnen an bestimmten Orten verbiete. Es seien zwei Verordnungen in Arbeit und die Regierung habe bei der Planung der Maßnahmen zum Schutz bulgarischer Flughäfen die internationalen Erfahrungen mit einbezogen. Es gebe keine Vorschriften darüber, von wem und wo diese Systeme gekauft werden sollten. Es wurde jedoch festgelegt, dass sie mindestens zwei Kilometer der Start- und Landebahnränder abdecken und in der Breite nicht weniger als 500 Meter von der Mittellinie der Start- und Landebahnen entfernt sein sollten.
Ein neues Projekt der Gemeinde Sofia soll die Luftgüte der Stadt verbessern und die Feinstaubbelastung durch den Bau grüner Infrastrukturen reduzieren. Das als "Grüne Maßnahmen für sauberere Luft in Sofia" bekannte Projekt wird im Rahmen des EU-Umweltprogramms 2021 bis 2027 finanziert, das einen Zuschuss von drei Millionen Euro vorsieht. Bis Ende 2026 sollen in zehn Sofioter Stadtbezirken Maßnahmen zur Begrünung und zum Bau von Bewässerungssystemen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten und Blockzwischenräumen umgesetzt werden. Die Projektaktivitäten umfassen die Errichtung und die Erweiterung von Grünflächen, die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern, die Schaffung von neuen Blumengärten und weiteren Elementen der grünen Infrastruktur sowie den Bau moderner Bewässerungssysteme zur Pflege der Vegetation.
Zum ersten Mal können Sofioter*innen bei der jährlichen Verleihung des Bildungspreises der Stadt Sofia an einer Abstimmung über die besten Schulen und Kindergärten teilnehmen. Die Auszeichnung würdige nicht nur Best-Practice Beispiele, sondern auch Lehrer*innen, Schulleiter*innen und das jeweilige Team der Einrichtungen, erklärte der Sofioter Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos). Bewerbungen liegen inzwischen von kommunalen, staatlichen sowie privaten Einrichtungen vor. Die Abstimmung ist bis zum 16. Mai 2025 offen, die Abstimmungsunterlagen sind auf der Website der Gemeinde zu finden.
Eine Delegation der nationalistischen Partei Vasraschdane (Wiedergeburt) hat Ende April 2025 auf Einladung der russischen Regierung Moskau besucht und am Forum "Über die Bedeutung des Siegs über den Nazismus. Lehren aus der Gründung der UNO" teilgenommen. Während des Besuchs hat Vasraschdane ein Abkommen über eine enge Zusammenarbeit und gleichberechtigte Partnerschaft mit Russlands Regierungspartei unterzeichnet. Das Abkommen sieht den Austausch von Erfahrungen, Ideen und politischen Praktiken zwischen den beiden Parteien vor und sei ein wichtiger positiver Schritt zur Wiederherstellung vollwertiger bulgarisch-russischer Beziehungen, erklärte Vasraschdane in einer Pressemitteilung. Eigentlich erkläre Russland Bulgarien nach Beginn des Kriegs in der Ukraine zum Feind. Mit 33 von 240 Abgeordneten ist Vasraschdane die drittstärkste politische Kraft im bulgarischen Parlament und gehört Im Europäischen Parlament zur rechten Fraktion "Europa der Souveränen Nationen", die von der Alternative für Deutschland (AfD) gegründet wurde.
An verschiedenen Standorten in Sofia sollen in den nächsten zwei Jahren zehn neue Parkplätze errichtet werden. Der Baubeginn ist noch für dieses Jahr geplant. Der Gesamtwert der Investition liege bei 50 Millionen Euro, wobei die Mittel aus dem Staatsetat bereitgestellt würden, erklärte Sofias Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) in einem Fernsehinterview. Gemeinderät*innen kritisierten das Sofioter Stadtbudget für dieses Jahr, weil dort keine Mittel für die Errichtung von Parkplätzen vorgesehen seien. Das verschärfe den Parkplatzmangel in der Hauptstadt. Laut Terziev ist das Parkplatzproblem allgegenwärtig und auch mit 100 Parkplätzen für insgesamt 30.000 Autos nicht zu lösen, da es in Sofia über eine Million Autos gebe. Es soll bald ein Bericht über Änderungen in der gebührenpflichtigen Parkzone vorgelegt werden. Einer der Vorschläge besteht darin, eine Sonderkurzparkzone einzuführen, deren Preis 2,50 Euro pro Stunde beträgt.
Die Fraktion der Partei Rette Sofia (SS) im Sofioter Gemeinderat fordert eine Verdoppelung der Kosten für Baugenehmigungen. Die Kosten seien seit 2006 nicht mehr erhöht worden, obwohl die Inflation seither fast 100 Prozent betragen und die Gehälter der Mitarbeiter*innen in der Stadtplanungsdirektion fast um das Fünffache gestiegen seien, so die Fraktion. Gleichzeitig seien Investitionen in Straßen, Kindergärten und Grünanlagen immer dringender. Laut dem SS-Vorsitzenden und Gemeinderat Boris Bonev sollen die Änderungen dafür sorgen, dass Bauherr*innen wieder in die Umwelt investieren. Zudem würden die erhöhten Gebühren eine verantwortungsvollere Planung der Investor*innen fördern, ein nachhaltigeres Wachstumsmodell schaffen und die Ressourcen dorthin zurückführen, wo sie am meisten fehlen würden, nämlich in die Wohnviertel. Die neuen Preise sollen nur für künftige Anträge gelten, alte Baugenehmigungen sollen davon nicht betroffen sein. Die Befürworter*innen sind der Ansicht, dass dadurch mehr Mittel in das Stadtbudget fließen würden, die unter anderem für den Bau und die Reparatur von Straßen, Gehwegen und Zwischenblockflächen verwendet werden könnten.
Eine Bürger*innenintiative will die unbekannte, dunkle und unsichtbare Welt unter den Straßen von Sofia in einen spirituellen und hellen Ort verwandeln. Die Idee ist es, Luftschutzbunkern, Tunneln und Verliesen ein neues Leben zu geben und versteckten und ungenutzten Räumen zu einer Bühne, einem Museum, einem Club oder einem Ausstellungsraum umzuwandeln. Das Ziel der Initiative besteht darin, diese Räume zu sozialisieren und gleichzeitig ihre Geschichte und ihre potenzielle Funktion als Notunterkünfte zu bewahren. Das Team versucht, Gleichgesinnte und Partner*innen für die Idee zu gewinnen und startete im vergangenen Jahr eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Sofia – Verliese, Bunker, Geheimnisse". Es wurden Diskussionen, Stadt- und Filmvorführungen organisiert, wobei der Schwerpunkt auf dem Luftschutzbunker im Sofioter Südpark lag. Es gibt erfolgreiche Beispiele in anderen Ländern, die als Beispiel der Umwandlung dienen könnten. In Budapest wurde beispielsweise ein Bunker in ein interaktives Museum, das die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges erzählt, umgewandelt. Auch in Deutschland wurde ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in ein Museum über die Geschichte des Naziregimes umgewandelt.
Sofia ist eine von zehn europäischen Städten, über die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) einen Bericht über Fortschritte und Herausforderungen in der Kreislaufwirtschaft erstellt hat. Das Dokument wurde im April 2025 auf der Urban Days-Konferenz der OECD in Paris vorgestellt. Neben Sofia wird die Kreislaufwirtschaft auch in Städten wie Berlin, Valencia, Straßburg, Thessaloniki sowie Städten in Finnland, Norwegen, Portugal, den Niederlanden und Irland bewertet. Grundlage des Berichts sind die Ergebnisse von Diskussionen, die die Gemeinde Sofia mit Dutzenden von Expert*innen aus Bereichen wie Innovation und Digitalisierung, Abfallwirtschaft, öffentliche Arbeiten und Stadtplanung, Tourismus und Gastgewerbe, Klima und Energie organisiert hat. Auf dieser Grundlage stellten die OECD-Expert*innen die positiven Schritte und Initiativen fest, die die Stadt Sofia unternommen hat.
Am 1. Jänner 2026 wird Bulgarien zum zweiten Mal Vorsitz in der EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) übernehmen. Dies geschehe in einer schwierigen Zeit für Europa – einer Zeit, in der sich die Welt schnell verändere, und in der es wichtiger denn je sei, bestehende Partner*innenschaften zu stärken, sagte der bulgarische Regionalminister Ivan Ivanov (BSP – Bulgarische Sozialistische Partei) während des ersten Treffens der nationalen Gruppe zum Koordinierungsmechanismus für die Umsetzung der EU-Strategie für den Donauraum. Er fügte hinzu, dass die Donauraumstrategie den Ländern der Donauregion Möglichkeiten zur Zusammenarbeit in Bereichen wie Konnektivität, Infrastruktur, Migration, demografischer Druck, Klimawandel und anderen Themen biete, die sie allein nicht bewältigen könnten. Die nationale Koordinatorin für Bulgarien, Vjara Mintscheva, betonte, dass die Donauraumstrategie ein Kooperationsinstrument sei, das mehr als 100 Millionen Menschen oder ein Fünftel der EU-Bevölkerung betreffe. Bulgarien seien die Bereiche Sicherheit, Kultur und Tourismus am wichtigsten.
Am 17. April unterzeichneten Sofias Bürgermeister Vasil Terziev (parteilos) und die Rektoren der Kunsthochschule für Theater und Filmkunst, der Musikakademie sowie der Kunstakademie ein gemeinsames Memorandum. Die Initiative, die auf Terzievs Vorschlag zurückgeht, soll die Grundlage für gemeinsame Aktivitäten zur Förderung Sofias als Kulturhauptstadt und kreatives Zentrum sein. Ein zentrales Ziel ist es, den Werken junger Kunstschaffenden aus den Kunsthochschulen in Sofia einen Platz im städtischen Umfeld zu geben. Terziev wünscht sich Skulpturen junger Künstler*innen im öffentlichen Raum sowie mehr Freilichtbühnen in der Stadt. Bereits jetzt gibt es viele gemeinsame Initiativen zwischen der Gemeinde und den Hochschulen, das Memorandum ermöglicht jedoch eine langfristige Zusammenarbeit. Prof. Dr. Sava Dimitrov, Direktor der Nationalen Musikakademie, bedankte sich beim Bürgermeister dafür, dass er die drei Hochschulen als Talentquelle betrachte, die zur Entwicklung der Stadt und ihres kulturellen Images beiträgt. Die Kunstwoche zum Sofia-Tag am 17. September soll das erste gemeinsame Projekt werden.
Am 10.
April 2025 brachte die Partei Moral, Einheit und Ehre (MEE) ihr zweites Misstrauensvotum gegen die Regierung von
Rossen Scheljaskov (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) mit der Unterstützung von
Vasraschdane (Wiedergeburt) und Velitschie (Herrlichkeit) ein. Insgesamt 130 Abgeordnete stimmten dagegen und 72 dafür. Um den Misstrauensantrag zu verabschieden, waren mindestens 121 Stimmen erforderlich. Die Regierung konnte das Misstrauensvotum mithilfe der Parteien "Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens – Union der demokratischen Kräfte" (GERB-SDS), DPS-Neuanfang von Deljan Peevski, der "Bulgarischen sozialistischen Partei - Vereinigte Linke " (BSP-VL) und der Partei "Es gibt ein solches Volk"(ITN) überstehen. Bereits am 3. April war ein von Vasraschdane eingebrachtes und von MEE und Velitschie unterstütztes Votum gescheitert. Damals wurde der Regierung vorgeworfen, ihre Außenpolitik habe versagt. Dieses Mal wurde Versagen im Kampf gegen die Korruption angeführt. Pro Halbjahr kann nur ein Misstrauensvotum pro Vorwurf abgehalten werden.
Im Sofioter Rettungsdienst fehlen derzeit über 100 Ärzt*innen und medizinische Fachkräfte – ein großes Problem für das Funktionieren des Systems. Das sei der schwierigste Teil der gesamten Gesundheitsfürsorge, erklärte Katja Sungarska, Sprecherin des Sofioter Rettungsdienstes. Die Arbeit sei sehr stressig und kräftezehrend, fügte sie hinzu. Ein weiteres Argument der Ärzt*innen gegen den Job sei die Aggression gegenüber dem medizinischen Personal, sowohl in der Notaufnahme als auch im Krankenhaus. Dies sei in keiner Weise erklärbar oder zu rechtfertigen, betonte Sungarska. Ein weiteres Problem sei, dass die Krankenwagen täglich Strafzettel für überhöhte Geschwindigkeit erhalten. Sie betonte, dass es sich hierbei um eine Diskrepanz zwischen zwei Gesetzen handelt. Diese müsse dringend behoben werden – "denn sonst können wir nicht verlangen, dass die Krankenwagen schnell fahren", so Sungarska. Sie wies darauf hin, dass diese Fahrzeuge deshalb einen besonderen Status haben und mit Ton- und Lichtalarm ausgestattet sind und eilen, um Leben zu retten.
Mit Schnelligkeit, Genauigkeit und unglaublicher Konzentration hat der Achtklässler der 125. Sekundarschule in Sofia, Kalojan Geschev, seinen vierten Weltmeistertitel gewonnen. Das Finale der Online-Weltmeisterschaft im Kopfrechnen fand am 13. April 2025 statt. Finalist*innen aus Serbien, Bulgarien, Indien und Italien traten in einem intellektuellen Wettbewerb auf höchstem Niveau gegeneinander an. Für jede Aufgabe benötigte der Achtklässler lediglich 3,238 Sekunden. Im November 2024 erzielte Kalojan einen weiteren Erfolg bei den World Mental Sports Olympics "Memoriad" in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bei dem Wettbewerb mit über 150 Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt gewann er drei Medaillen. Bereits im September 2024 wurde er außerdem Vizeweltmeister im Schnellrechnen, in einer der schwierigsten Disziplinen – dem Berechnen von Quadratwurzeln.
Heuer bleiben die Kindergärten in Sofia den ganzen Sommer über geöffnet. Die Gemeinde Sofia hat die Bezirksbürgermeister in einem Schreiben daran erinnert, dass es keine rechtliche Grundlage für eine vollständige Schließung der Kindergärten während der Sommermonate gibt. Ziel ist es, die Praxis zu beenden, dass manche Kindergärten in den Monaten Juni, Juli und August komplett schließen und lediglich einen "Dienstbetrieb" mit Gruppenunterricht anbieten. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, in allen Kindergärten gemischte Gruppen zu bilden, da es im Sommer erfahrungsgemäß vermehrt zu Fehlzeiten von Kindern kommt. Die Gemeinde forderte die Eltern auf, verlässlich anzugeben, wann ihr Kind in den Sommermonaten den Kindergarten besuchen wird. Zur Vertretung beurlaubter Lehrkräfte werden Studierende des Studiengangs Pädagogik eingesetzt. Ihnen wird ein bezahltes Praktikum angeboten.
Kinderärzt*innen und Krankenpfleger*innen des Krankenhauses versammelten sich am 14. April 2025 zu einem stillen Protest vor dem Sofioter Rathaus und forderten eine Gehaltserhöhung. Grund für die Schließung der letzten noch in Betrieb befindlichen Kinderstation in einem Sofioter Gemeindekrankenhaus ist der kollektive Rücktritt des Ärzt*innenteams. Zu dem Protest kamen auch Eltern mit Kindern, die auf der Station behandelt wurden. Die Kinderabteilung ist mit drei Kinderärzt*innen, drei Assistenzärzt*innen, vier Pflegekräften und sieben Krankenschwestern besetzt. Aus veröffentlichten Daten geht hervor, dass Assistenzärzt*innen ein Grundgehalt von 960 Euro erhalten, Fachärztinnen 1.000 Euro und die Abteilungsleiterin 1.100 Euro. Das aktuelle Problem besteht darin, dass die Subventionen, welche die Stadt Sofia an das Gemeindekrankenhaus zahlt, nur halb so hoch sind wie der tatsächliche Wert der erbrachten medizinischen Leistungen. Grund dafür seien die verzögerte Verabschiedung des Staatshaushalts sowie das bislang noch nicht beschlossene Gemeindebudget. Das erklärte Vanya Grigorova (parteilos), Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Sofioter Gemeinderat.
Jährlich im Frühling versammeln sich am Sonntag vormittags tausende Radfahrer*innen und Naturliebhaber*innen vor dem Parlamentsgebäude in Sofia, um mit einer gemeinsamen Radtour zu zeigen, wie die bulgarische Hauptstadt bunter, sportlicher und sauberer werden kann. Die Veranstaltung, die dieses Jahr unter dem Motto "Saubere Luft für Sofia" stattfindet, wird von der Initiative "Sofia - Welthauptstadt des Sports", dem Zentrum für urbane Mobilität und der Gemeinde Sofia organisiert. Tausende Teilnehmer*innen und viele bulgarische Sportstars, darunter Olympiasieger*innen und Weltmeister*innen, werden erwartet. Nach dem Start um 11 Uhr vor dem alten Parlamentsgebäude führt die Fahrradtour viele Kilometer über die Adlerbrücke entlang des Perlovska-Flusses zum Nationalen Kulturpalast und über den Vitosha Boulevard zum Eingang des Südparks. Am Ziel wird ein großes Sportfest mit vielen Attraktionen, Wettbewerben und Konzerten von Unterstützer*innen erwartet.
Am 7. April organisierte die Bürger*inneninitiative "Engel auf der Straße" vor dem Gerichtsgebäude in Sofia einen Protest gegen Verkehrsunfälle, die jährlich hunderte Menschenleben fordert. Die Demonstration führte am Justizministerium vorbei, wo mit Justizminister Georgi Georgiew (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) über Gesetzesänderungen gesprochen wurde, um die Zahl der tragischen Unfälle mit tödlichem Ausgang zu reduzieren. Die Protestant*innen fordern den Rücktritt der Leitung der Agentur für Straßeninfrastruktur, die Eltern der umgekommenen Kinder wünschen harte Strafen für die Verursacher*innen und angemessene Maßnahmen zur Unfallverhütung. Für Unzufriedenheit sorgt auch die Korruption im öffentlichen Beschaffungswesen und die mangelhaften Straßenreparaturen im Land. Premierminister Rossen Scheljaskov (GERB) reagierte mit einem Treffen am 8. April zum Thema Verkehrssicherheit an dem sich Minister*innen und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft beteiligten. Es wurden Maßnahmen zur Gewährleistung der Straßenverkehrssicherheit in Bezug auf Organisation, Investitionen und Kontrolle erörtert. Laut Innenministerium gibt es auf insgesamt 36 Straßenabschnitten eine erhöhte Zahl von Unfällen.
Insgesamt 65.500 Bäume zum Einpflanzen hat die Naturschutzinitiative Gorata.bg (Der Wald) am 5. April 2025 an die Bürger*innen in Sofia verteilt. Tausende Menschen standen vor dem Nationalen Kulturpalast Schlange, um Apfel-, Pflaumen-, Flieder-, Ahorn-, Linden-, Eichen-, Ulmen- und viele andere Bäume zu erhalten. Die NGO wurde Ende 2011 gegründet um Menschen zu vereinen, die neue Wälder und Bäume in ganz Bulgarien pflanzen wollen. Ursprünglich wurde die Initiative ausschließlich auf Facebook entwickelt: Die Gründungsvision war es durch sozialen Druck Unternehmen zu motivieren einen Teil ihres Werbebudgets für Baumpflanzungen umzuleiten um sich als sozial verantwortlich bezeichnen zu können. 14 Jahre später ist genau das eingetroffen und bisher wurden bereits fünf Millionen junge Bäume gepflanzt.
Junge Menschen in Sofia können an zwei neuen anonymen Online-Umfragen teilnehmen, die von der Stadt Sofia durchgeführt werden. Die Umfragen richten sich an Personen im Alter von 15 bis 29 Jahren. Sie wurden von der Gemeindedirektion für Sport und Jugendaktivitäten in Zusammenarbeit mit dem Cluster Mechatronik und Automatisierung im Rahmen des Interreg Europe-Projekts SKYLA organisiert. Ziel der Befragungen ist es, die Bedürfnisse und Anforderungen junger Menschen zu ermitteln und sie zur Teilnahme an ehrenamtlichen Initiativen und Kampagnen zur Leseförderung zu motivieren. Die Ergebnisse der Umfrage werden dazu dienen, neue Kampagnen und Initiativen zu entwickeln, die die aktive Teilnahme junger Menschen am öffentlichen Leben in Sofia fördern sollen.
Statt der derzeitigen sechs Regionen wird Bulgarien ab der nächsten Programmperiode in vier eingeteilt. Die Hauptstadt Sofia, deren wirtschaftliche Entwicklung auf dem Niveau des Durchschnitts der Europäischen Union (EU) liegt, wird in eine eigenständige Planungsregion ausgegliedert. Die anderen drei sind die Region Nord, die Region Ost und die Region Süd, die in die Kategorie der unterentwickelten Regionen fallen und eine größere Unterstützung durch EU-Mittel erhalten sollen. Dies wurde Ende März 2025 von der bulgarischen Regierung beschlossen. Das Nationale Statistikinstitut wurde damit beauftragt, mit Eurostat über die neuen Planungsregionen der NUTS-2-Ebene für statistische Zwecke zu verhandeln. Die neue Planungsregionen-Aufteilung soll am 1. Jänner 2027 in Kraft treten.
Eine bulgarische Staatsbürgerin wird von der österreichischen Direktion für Staatssicherheit und Nachrichtendienst wegen Spionage angeklagt. Die Frau war im Dezember 2024 wegen Spionage-Verdachts für kurze Zeit festgenommen worden. Bei einer Hausdurchsuchung fanden Ermittler*innen Hinweise darauf, dass sie für den russischen Geheimdienst gearbeitet hat. Im Zuge dieser Tätigkeit soll sie sich für die Verbreitung von Falschinformationen über den russischen Krieg gegen die Ukraine verantwortlich zeichnen. Ziel war, die Menschen in Österreich bezüglich ihrer Einstellung zur Ukraine negativ zu beeinflussen und somit eine russlandfreundliche Stimmung zu schaffen. Die Bulgarin hat zugegeben, hauptsächlich im Jahr 2022 für eine Spionagezelle tätig gewesen zu sein. Zudem sollen, laut dem österreichischen Innenministerium, Verbindungen zwischen der Verdächtigen und einer, mutmaßlich im Auftrag von Jan Marsalek, dem ehemaligen Wirecard-Vorstand, in Großbritannien, agierenden Zelle bestehen. Erst kürzlich wurden im Fall einer Spionage für Russland in London zwei Frauen und ein Mann aus Bulgarien schuldig gesprochen.
Bei der Ziehung der Lottozahlen (fünf aus 35) am 23. März 2025 in Bulgarien kam es zu einem Eklat. So wurde bei der Ziehung als letzte Zahl die 41 gezogen, obwohl sich in der Trommel nur Zahlen von eins bis 35 befinden sollten. Nachdem sich die erste Verwunderung gelegt hatte, wurde eine neue Ziehung durchgeführt. Die Lotto-Mitarbeiter*innen gaben an, den falschen Kugelsatz in die Lottotrommel eingelegt zu haben, weswegen es zu dem Fauxpas gekommen sei. Ivan Peschev (BSP – Bulgarische Sozialistische Partei), Minister für Jugend und Sport, sieht in dem Vorfall jedoch einen schwerwiegenden Fehler. Der Minister gab an, dass tausende Spieler*innen durch die fehlerhafte Ziehung getäuscht worden seien. Als Reaktion entließ er die gesamte Lotto-Führung der staatlichen Lotterie. Die Lotteriegesellschaft räumte ihren Fehler ein und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten. Gemäß Artikel 23 des bulgarischen Spielreglements sei jedoch korrekt gehandelt worden, da die Ziehung umgehend neu durchgeführt worden sei. Peschev kündigte intensive Ermittlungen und eine umfassende Aufklärung des Falls an. Er gab an, verschiedene Behörden mit der Aufarbeitung des Lotterieskandals zu beauftragen.
Das bulgarische Parlament hat am 20. März 2025 die Gründung einer staatlichen Ladenkette, die Lebensmittel kostengünstig in den ärmsten Regionen des Landes verkaufen soll, beschlossen. Die Gründungsidee zur Inflationsbekämpfung wurde von der Parlamentsfraktion der Bewegung für Rechte und Freiheiten – Neuer Anfang (DPS-NN) vorgebracht, deren Vorsitzender Deljan Peevski von den USA und Großbritannien wegen Korruption sanktioniert wird. Die Regierung wird das Handelsunternehmen mit einem Anfangskapital von fünf Millionen Euro gründen, das vom Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung kontrolliert werden soll. Die Geschäfte werden in den Räumlichkeiten der staatlichen Postämter in kleinen Siedlungen eingerichtet, wo ältere Menschen auch ihre Pensionen erhalten. Der Ökonom des Instituts für Marktwirtschaft Adrian Nikolov merkte an, dass staatliche Eingriffe in jeden Markt Zweifel an der Verletzung des Wettbewerbs- und EU-Rechts aufkommen lassen. Die Kommission für Wettbewerbsschutz werde sehr genau prüfen müssen, ob eine Einzelhandelskette, hinter der die gesamte Finanzkraft stehe, keine unfaire Marktteilnehmerin sei, kommentierte Nikolov. In den letzten zwei Monaten gab es mehrere Proteste bulgarischer Verbraucher*innenorganisationen, um große Supermarktketten zu boykottieren.
Im Jahr 2032 werden Bulgarien und Dänemark ihre Städte für den Titel der Kulturhauptstadt Europas auswählen. Das Verfahren beginnt im Jahr 2026, wenn die beiden Länder ihre Städte offiziell auffordern, ihre Bewerbungen vorzubereiten. Bislang sind Burgas und Gabrovo die einzigen bulgarischen Städte, die offiziell angekündigt haben, sich um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2032 zu bewerben. Bereits im vergangenen Jahr kündigte die Bürgermeisterin von Gabrovo, Tanja Christova (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens), an, dass sich ihre Stadt auf das Rennen vorbereite. Das erfolgreiche "Museum für Humor und Satire" sowie das "Jeanne-Claude und Christo Zentrum für zeitgenössische Kunst" würden voraussichtlich zu den Höhepunkten des Bewerbungsprogramms gehören. Nun hat sich auch Burgas dem Kampf um den prestigeträchtigen europäischen Titel angeschlossen. Bürgermeister Dimitar Nikolov (GERB) gab offiziell bekannt, dass die Vorbereitungen für die Kandidatur der Schwarzmeerstadt bereits laufen würden. Und der Gemeinderat habe einstimmig beschlossen, die Stiftung Burgas 2032 zu gründen, um die Kampagne für die Wahl der Stadt zur Kulturhauptstadt voranzutreiben. Es wird jedoch erwartet, dass sich Varna, Veliko Tarnovo und Russe dem Rennen um den prestigeträchtigen europäischen Titel anschließen werden.
Am 13. März 2025 hat das Verfassungsgericht in Sofia einen Beschluss gefasst, demzufolge die populistische Partei Velitischie (Herrlichkeit), fünf Monate nach den Parlamentswahlen, doch in das Parlament zieht. Im Vorfeld hatten Velitschie und zwei weitere Parteien eine Klage beim Verfassungsgericht eingereicht, welches dann die Neuauszählung der Stimmen in 2.200 Wahllokalen anordnete. Somit wird das Parlament mit neun Parteien noch bunter als es bereits war. Eine Wiederholung der Parlamentswahlen ist nicht vorgesehen. Nun ist in Bulgariens Parlament die Mehrheit des Regierungslagers kritisch dünn geworden. Die nach einer Neuwahl vom 27. Oktober 2024 gebildete Koalitionsregierung hat, infolge einer Neuauszählung, jetzt nur noch eine knappe Mehrheit von 121 der insgesamt 240 Abgeordneten. Ursprünglich hatte das Regierungslager über 126 Sitze verfügt. Wegen der kritisch geschrumpften Mehrheit muss das Regierungslager nun bei jeder Abstimmung um die Parlamentsmehrheit bangen. Die neu eingezogene Partei Velitschie hat bereits angekündigt, die Regierung stürzen zu wollen, um neu zu wählen.
Im März 2025 gab das Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (EuroHPC) die Gründung von sechs neuen Fabriken für Künstliche Intelligenz (KI) bekannt, darunter eine in Bulgarien. Weitere Standorte sind in Österreich, Frankreich, Deutschland, Polen und Slowenien. Bulgarien gewann einen Auftrag im Wert von 90 Millionen Euro im Wettbewerb mit einigen der am weitesten entwickelten europäischen Ländern. Das ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Sofia Tech Park und dem Institut für Computertechnologien und künstliche Intelligenz (INSAIT) an der Sofioter Universität. Die bulgarische Fabrik für künstliche Intelligenz namens BRAIN++ wird im Sofia Tech Park angesiedelt sein. Die bulgarische Regierung unterstützt das Projekt und hat sich verpflichtet, ab 2026 50 Prozent der Mittel bereitzustellen. Das Projekt muss über einen Zeitraum von drei Jahren umgesetzt werden. KI-Fabriken sind dynamische Ökosysteme, die Innovation, Zusammenarbeit und Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz in ganz Europa und dienen als Drehkreuze, die Fortschritte bei KI-Anwendungen in verschiedenen Sektoren wie Gesundheit, Fertigung, Klima, Finanzen und mehr vorantreiben.
Den Mitarbeiter*innen im Sofioter Rathaus steht ab jetzt die gesamte Palette an Tools in Google Workspace zur Verfügung: Gmail, Meet, Drive, Sheets, Docs, Slides. Dies soll die Online-Meetings, den Austausch von Dokumenten und die Zusammenarbeit in Echtzeit erleichtern und so die Effizienz der Arbeit zwischen verschiedenen Teams in der Gemeinde erhöhen. Eines der innovativsten Tools, das sie nutzen können, ist Gemini – eine künstliche Intelligenz, die es Mitarbeiter*innen ermöglicht, schneller Dokumente zu erstellen, Analysen durchzuführen und ganze Präsentationen auf der Grundlage ihrer eigenen Daten zu erstellen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die Optimierung der Zusammenarbeit mit externen Partner*innen wie Verbänden, Berater*innen und anderen Organisationen. Die Google Workspace-Plattform ist bereits in 19 der insgesamt 24 Bezirksverwaltungen implementiert und wird bald auch in den anderen eingeführt.
Die Sofioter Vizebürgermeisterin für Soziales – Nadezhda Batscheva (DB- Demokratisches Bulgarien) – gab kürzlich bekannt, dass die Gemeinde Sofia sieben Marktstände auf den städtischen Märkten für Menschen mit dauerhaften Behinderungen gratis zur Verfügung stelle. Die Idee sei, die Initiative dauerhaft zu machen, erklärte Bacheva. Ziel sei es nicht nur, Menschen mit Behinderungen Möglichkeiten für eine Erwerbstätigkeit zu bieten, sondern auch Bedingungen für ihre soziale Integration und ein aktives Leben in der Gemeinschaft zu schaffen, fügte sie hinzu. Die Gemeinde plant ferner, im Herbst eine Karrieremesse für benachteiligte Menschen ins Leben zu rufen, bei der die Stadt sie mit Unternehmen zusammenbringen will.
Die russische Botschafterin in Bulgarien, Eleonora Mitrofanova, wurde am 6. März 2025 bei der Eröffnung einer Ausstellung in der Nationalgalerie "Square 500" aus dem Saal verwiesen. Kurz vor Beginn der Veranstaltung in Sofia erkannten die Anwesenden Mitrofanova und begannen zu skandieren: Hier ist nicht Moskau, hier ist Europa, Ruhm der Ukraine. Die Diplomatin antwortete mehrere Male auf Russisch, die Buhrufe wurden aber immer stärker und sie verließ schließlich die Galerie. Die Ausstellung "The Art of Behaving Badly" zeigt zum ersten Mal in Bulgarien die Kunst der Guerrilla Girls – ikonische Poster, Videos und Installationen aus den ständigen Sammlungen der wichtigsten Museen der Welt (MoMA, Tate Modern, Centre Georges Pompidou). Dazu gehört auch das legendäre Plakat "Do Women Have To Be Naked To Get Into the Met. Museum?", das 1989 das Publikum provozierte, indem es erklärte, dass weniger als 5 Prozent der Künstler*innen in der modernen Kunst Frauen, aber 85 Prozent der nackten Körper weiblich sind.
Drei Jahre nach der russischen Invasion in die Ukraine wandten sich insgesamt 169 bekannte bulgarische Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen, Schriftsteller*innen, Künstler*innen, Journalist*innen und Rechtsanwält*innen in einem offenen Brief an den bulgarischen Staatspräsidenten Rumen Radev (parteilos), die Parlamentspräsidentin Natalia Kisselova (parteilos) und Premierminister Rossen Zheljaskov (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens). In dem Brief bekräftigten diese, dass sie fest hinter dem ukrainischen Volk und seinem Kampf für territoriale Integrität und Souveränität stünden. Die Unterzeichner*innen fordern das Parlament und die Regierung auf, eine klare und unmissverständliche Position zur Unterstützung der Ukraine einzunehmen, alle internationalen Sanktionen gegen Russland zu unterstützen und aktiv mit allen europäischen und anderen Partner*innen zusammenzuarbeiten, um einen gerechten Frieden in der Ukraine zu schaffen und zu gewährleisten. Die Online-Petition wurde von 13.000 Bürger*innen unterstützt.
Die vierte Ausgabe des Creative Labors für junge Choreograf*innen HELIOS wird vom 15. bis 25. Juni 2025 im regionalen Zentrum für zeitgenössische Kunst "Toplozentrala" (Wärmekraftwerk) in Sofia stattfinden. Das Projekt richtet sich an junge Choreograf*innen im Alter zwischen 18 und 36 aus dem ganzen Land, die in verschiedenen Tanzgenres, künstlerischen Richtungen und kreativen Institutionen – staatlichen, kommunalen oder freiberuflich – arbeiten. Bewerbungen werden von 17. Februar bis 28. März 2025 entgegengenommen. Die zugelassenen Choreograf*innen werden in der ersten Maihälfte bekanntgegeben. Das Programm ist eine wichtige Etappe in der Entwicklung junger Künstler*innen, die sich durch das Experimentieren mit neuen Formen und Trends künstlerisch ausdrücken möchten. Heuer wird das Creative Labor vom Nationalen Kulturfonds finanziell unterstützt. Veranstalter*innen sind der Verein HELIOS – Sofia, die Internationale Organisation und das professionelle Netzwerk für Choreograf*innen "Dance ICONS" – Washington, das Kulturzentrum "Toplozentrala" und die Sofia Development Association.
Die Gemeinde Sofia wurde bei der 14. Ausgabe des Wettbewerbs Bulgarian Information Technology Association Awards in der Kategorie Öffentliche Verwaltung ausgezeichnet. Die Preise werden für Beiträge zur Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien verliehen und Sofia gewann mit ihrer Bürger*innenbeteiligungsplattform "Sofia entscheidet". Die Plattform basiert auf der Open-Source-Lösung Decidim, die in über 300 Städten auf der ganzen Welt verwendet wird. Die Plattform bietet Flexibilität, Transparenz und umfassende Möglichkeiten zur Einbindung der Gemeinschaft. Mit ihrer Hilfe beteiligten sich die Einwohner*innen Sofias aktiv am Programm "Ideen für die Stadt" und stimmten für Projekte im Rahmen der städtischen und regionalen Bürgerbudgets. Die Plattform "Sofia entscheidet" sei ein weiterer Schritt hin zu einer modernen, transparenten und digitalen Stadt, die die Bürger*innen als wichtige Teilnehmer*innen in die Stadtverwaltung einbeziehe, erklärte die Gemeinde Sofia.
Am 26. Februar 2025 trafen sich Sofias Bürgermeister Vasil Terziev und Vizebürgermeister Ivan Vassilev (beide parteilos) mit Donald Mishaxhiu von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), um Finanzierungsmöglichkeiten für Infrastrukturinvestitionen zur Verbesserung der Energieeffizienz in Sofia zu besprechen. Terziev erklärte, dass Sofia nun zuerst wichtige Investitionen für die Lebensqualität der Menschen ermittelt und danach nach Finanzierungsmöglichkeiten sucht. Besprochen wurden Investitionen in Schulgebäude, Schulhöfe, öffentliche Verkehrsmittel, Abfallwirtschaft, Energieeffizienz öffentlicher Gebäude und Klimaschutz.
Die Freiheit in der Welt wird immer mehr eingeschränkt und der Autoritarismus nimmt zu. Das geht aus dem jährlichen Bericht der der US-amerikanischen NGO Freedom House hervor. Der Freedom-in-the-World-Freiheitsindex ist ein jährlich erhobener Index, durch den die zivile und politische Freiheit in Staaten und Territorien weltweit bewertet wird. Die in dem Bericht aufgeführten Länder werden in drei Kategorien eingeteilt: frei, teilweise frei und nicht frei. Bulgarien befindet sich in der Kategorie der freien Länder - mit 78 von insgesamt 100 Punkten. Die Bewertung besteht aus zwei Komponenten. Bei den politischen Rechten erreicht Bulgarien 32 von 40 möglichen Punkten. Bei den bürgerlichen Freiheiten erreicht das Land 46 von 60 möglichen Punkten. Die politische Landschaft Bulgariens ist insgesamt weiterhin von anhaltenden Problemen in den Bereichen Korruption, Medienfreiheit und Regierungsführung geprägt, was zu der niedrigeren Bewertung im Bereich der politischen Rechte beigetragen hat. Im letztjährigen Bericht hatte Bulgarien 79 Punkte. Das einzige Land, das im Ranking ganz vorne liegt, ist Finnland. China und Russland befinden sich in der Kategorie der nicht-freien Länder - mit 9 beziehungsweise 12 Punkten.
Vom 4. März bis zum 30. April müssen ukrainische Flüchtlinge, die in Bulgarien vorübergehenden Schutz genießen, ihre Aufenthaltsgenehmigung erneuern. In Übereinstimmung mit dem EU-Beschluss vom 4. März 2024 hat die bulgarische Regierung am 19. Februar 2025 einen Beschluss zur Verlängerung des vorübergehenden Schutzes für Flüchtlinge aus der Ukraine bis zum 4. März 2026 gefasst. Es wird erwartet, dass etwa 80.000 Personen ihre Registrierung erneuern. Nach Angaben der ukrainischen Botschaft in Sofia arbeiten seit Ende 2024 offiziell über 14.000 Ukrainer*innen in Bulgarien. Unter Schutz stehen auch ihre Familienangehörigen.
Am 24. und 25. Februar 2025 fand in Sofia das renommierte Kommunalverwaltungsforum auf dem Balkan, das jährliche Treffen der Bürgermeister*innen des B40-Balkanstädte-Netzwerks statt. Dies war die vierte Ausgabe der Initiative, die bisher in Istanbul, Athen und Tirana organisiert wurde. Das B40 Balkan Cities Network wurde Ende 2021 auf Anregung des Bürgermeisters von Istanbul, Ekrem Imamoglu, gegründet und vereint derzeit 73 Städte aus zwölf Balkanländern. Der Sofioter Bürgermeister, Vassil Tereziev (parteilos), übernahm den Vorsitz von der Stadt Tirana, womit die vierte Ausgabe von B40 begann. Das Thema des Forums in Sofia war "Die Zukunft des Balkans: Innovation und Wachstum". Zu den Hauptthemen der Konferenz zählten die Stärkung der regionalen Klimaresilienz durch nachhaltige Stadtentwicklung und grüne Energieprojekte sowie die Balance zwischen technologischer Innovation und der Gewährleistung der Cybersicherheit. Auf Vorschlag von Terziev werden die B40-Städte in der Beitrittsphase der EU-Mitgliedschaft mit Städten aus dem Eurocities-Netzwerk zusammenarbeiten, um in ihrer Vorbereitung unterstützt zu werden. Im Jahr 2024 wurde Terziev zum Mitglied des Vorstands des größten Netzwerks europäischer Städte, Eurocities, gewählt und ist dort Kommissar für die Erweiterung der Europäischen Union.
558 bulgarische Jugendliche im Alter von 18 Jahren haben die Möglichkeit, eine Zugreise durch Europa zu unternehmen, verschiedene Kulturen kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. Die Jugendlichen wurden im Rahmen der DiscoverEU-Kampagne ausgewählt und haben einen kostenlosen Travel-Pass erhalten. Für die Herbstausgabe 2024 haben sich 1.785 Bulgar*innen unter insgesamt 135.693 jungen Menschen aus EU-Ländern und Erasmus-Ländern beworben. Die Bedingung war, dass die jungen Leute zwischen dem 1. Jänner und dem 31. Dezember 2006 geboren sind. Laut Informationen der Vertretung der Europäischen Kommission (EK) in Bulgarien wurden 35.762 junge Europäer*innen zugelassen. Diejenigen, die für den Erhalt einer kostenlosen Bahncard ausgewählt wurden, haben die Möglichkeit, zwischen Anfang März 2025 und Ende Mai 2026 eine bis zu 30 Tage dauernde Zugreise durch Europa unternehmen.
Der Sofioter Gemeinderat hat am 13. Februar das Mandat des im Herbst letzten Jahres eingesetzten Interimsausschusses für die Analyse der von der Gemeinde und ihren Unternehmen verbrauchten Strommengen und -preisen verlängert. Am selben Tag erteilte der Gemeinderat den Auftrag zur Erstellung eines Berichts für die Gründung eines kommunalen Unternehmens für Stromhandel und -versorgung. Aktuell kauft jedes kommunale Unternehmen seinen Strom alleine auf dem freien Markt ein. Dies führt zu unterschiedlichen Preisen, einer ineffizienten Verwaltung der öffentlichen Ressourcen und zusätzlichen Verwaltungskosten. Deshalb hat der Gemeinderat den Vorschlag der Kommission angenommen, eine kommunale Stromhandelsgesellschaft zu gründen, um die Versorgung zu zentralisieren und die Kosten zu optimieren. Auf diese Weise sollen jährlich mehr als fünf Millionen Euro für die kommunalen Unternehmen, Betriebe und Strukturen eingespart werden. Allein im Bereich der Schul- und Vorschulbildung sollten dadurch mehr als eine Millionen Euro eingespart werden. Das Unternehmen wird mit einem minimalen Aufschlag arbeiten, wobei der Fokus weniger auf der Erzielung von Gewinnen für Energiehändler*innen, sondern auf der Verbesserung der Konditionen für kommunale Strukturen liegen wird.
Der stellvertretende bulgarische Premierminister und Minister für Verkehr und Kommunikation Grosdan Karadschov (ITN – Es gibt ein solches Volk) und Vertreter*innen der Flughäfen in Sofia, Varna, Burgas, Plovdiv, Gorna Orjachoviza, der Flugsicherung und der Generaldirektion der Zivilluftfahrtverwaltung haben sich darauf geeinigt, dass alle internationalen Flughäfen in Bulgarien mit Anti-Drohnen-Systemen ausgestattet werden sollen. Es sollen verschiedene technologische Optionen geprüft werden, die effizient sind, aber keine negativen Auswirkungen auf die bestehenden Flughafensysteme haben. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem am 7. Februar 2025 eine Drohne in der Umgebung des Flughafens Sofia entdeckt worden war, was zu Änderungen der Flugpläne führte. Karadzhov bezeichnete das unerlaubte Eindringen der Drohne als Provokation und Versuch, die Sicherheitssysteme des Flughafens zu testen. Verteidigungsminister Atanas Zaprjanov (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall mit der Drohne und forderte eine Änderung der Gesetzgebung, da Bulgarien keine gesetzliche Norm für den Abschuss von Drohnen habe.
Fast 36.000 ausländische Staatsangehörige aus 79 Staaten haben im Jahr 2024 das Recht erhalten, im Rahmen verschiedener Genehmigungsregelungen in Bulgarien zu arbeiten. Das sind 10.000 mehr als im Jahr 2023, sagte Atanaska Todorova, Chefexpertin für Arbeitsmarkt, Migration und Mobilität bei der Nationalen Gewerkschaft (KNSB), gegenüber dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk. Sie fügte hinzu, dass die meisten Genehmigungen an Bürger*innen aus der Türkei vergeben wurden – mehr als 8.000. Es folgten Staatsangehörige aus Usbekistan mit fast 8.000, aus Kirgisistan mit fast 5.000, aus Nepal mit 4.500, aus Indien mit fast 2.000 und aus Moldawien mit etwa 1.300 Arbeitsgenehmigungen. Den Ausländer*innen wurde der Zugang zum bulgarischen Arbeitsmarkt in erster Linie mit einer einzigen Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis gewährt. Die nächste Gruppe sind diejenigen, die für eine saisonale Beschäftigung kamen. Lediglich 800 Personen haben über die so genannte Blue Card für hochqualifizierte Arbeitskräfte Zugang zum bulgarischen Arbeitsmarkt erhalten. Laut einer Studie der KNSB haben 2024 mehr als 40 Prozent der ausländischen Arbeitskräfte in Bulgarien das Land bereits vor dem Ablauf des dritten Monats verlassen und gingen nach Westeuropa. Grund dafür seien die schlechten Arbeitsbedingungen und das geringe Einkommen.
Seit 3. Februar 2025 verstärken 100 Bedienstete aus Österreich, Bulgarien, Rumänien und Ungarn den Schutz der bulgarischen Grenze zur Türkei, welche ebenfalls die Schengen-Außengrenze bildet. Österreich beteiligt sich mit 15 Polizist*innen, die mit Geländefahrzeugen, einem Wärmebildbus und modernster Technologie ausgestattet sind. Die Zone bildet eine der Hauptrouten illegaler Migration nach Europa. Die EU hat auf Initiative Österreichs bereits erhebliche finanzielle Mittel für den Schutz dieser Grenze bereitgestellt: 130 Millionen Euro für den Ausbau der Grenzsicherung in Bulgarien und Rumänien. Zusätzlich wurden 1.240 neue bulgarische Grenzbeamt*innen in Dienst gestellt. Bei der Eröffnungszeremonie würdigte der bulgarische Innenminister Daniel Mitov (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) dies als wahres Zeichen europäischer Solidarität. Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung, welche bereits im Dezember 2024 vereinbart und beim gemeinsamen Treffen in Budapest festgehalten wurde, verlautbarte er "Schmuggler haben an der bulgarisch-türkischen Grenze keine Chance mehr".
Am 30. Jänner 2025 hat der Sofioter Gemeinderat die Eröffnung eines Krisenzentrums für Einzelpersonen und Familien in Sofia beschlossen. Die soziale Einrichtung soll vorübergehende Unterkunft bieten sowie Menschen, die durch Katastrophen, Unfälle oder andere Notfälle ihr Zuhause verloren haben, unterstützen. Auslöser der Entscheidung war ein tragischer Vorfall im Sofioter Stadtbezirk Bankja, bei dem vor wenigen Wochen eine Familie nach einer Explosion in einer Gasanlage obdachlos wurde. Die neue Einrichtung bietet bis zu zwei Jahre kostenlose Unterkünfte an. Die Wohneinheiten werden renoviert und so ausgestattet, dass sie normale Lebensbedingungen bieten. Es geht nicht nur um eine Unterkunft, sondern um echte Unterstützung für die Rückkehr in ein normales Leben, sagte der Sofioter Bürgermeister Vasil Terziev (parteilos). Die stellvertretende Bürgermeisterin für Soziales, Nadeschda Bascheva (parteilos), fügte hinzu, dass der Service im Laufe der Zeit verbessert werde. Das Ziel: den Betroffenen nicht nur ein Zuhause auf Zeit zu geben, sondern eine Chance, wieder auf die Beine zu kommen und weiterzumachen. Die Einrichtung wurde am 1. Februar 2025 eröffnet. Die Gemeinde stellt die notwendige Finanzierung bereit.