Belgrad und Moskau unterzeichneten am 20. Oktober 2025 eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit für den Zeitraum von 2026 bis 2029. Dieses Dokument wurde im Rahmen der Moskau-Tage in Belgrad abgeschlossen. Im Rahmen der geplanten Kooperationsaktivitäten sollen die Bereiche Verkehr, Bildung, Transport, Sport und Kultur in den Vordergrund rücken. Mit dieser Absichtserklärung sollen auch gemeinsame Unternehmungen in den Bereichen Gesundheit und Stadtentwicklung ermöglicht werden. Ein Kooperationsabkommen zwischen den beiden Hauptstädten ist schon seit 2017 in Kraft und läuft 2026 aus. Für die Stadt Belgrad sei es wichtig, Kooperationsverträge mit großen und wohlhabenden europäischen Metropolen zu haben, welche die Anwendung von Erfahrungen und neuen Technologien im Alltag ermöglichen, erklärte der Gemeinderatsvorsitzende der Stadt Belgrad, Nikola Nikodijević (SPS – Sozialistische Partei Serbiens). Ihm zufolge sei das unterzeichnete Dokument die Eintrittskarte für zahlreiche serbische Betriebe in den russischen Markt, während zugleich neue russische Investitionen in Belgrad und Serbien gesichert würden.
Erstmals hat ein Berliner Bezirk eine Vermieterin wegen Wuchermiete mit einer Strafe von 26.000 Euro belegt und ihr die Rückzahlung von 22.000 Euro an die Mieterin auferlegt. Trotz hunderter ähnlicher Meldungen bleiben viele Fälle unbearbeitet, weil den Bezirken laut eigenen Angaben Personal und Ressourcen fehlen. Nach Auskunft der Senatsverwaltung für Finanzen dürfen Bezirke die Einnahmen aus solchen Bußgeldern vorerst vollständig behalten und selbst über deren Verwendung entscheiden. Damit könnten sie theoretisch eigene Mietwucherprüfstellen finanzieren – bisher existiert eine solche nur in Friedrichshain-Kreuzberg. Ab 2027 sollen die Bußgelder jedoch in den Landeshaushalt übergehen und über die Bezirke verteilt werden. Die Grünen fordern, die Einnahmen gezielt in den Wohnraumschutz zu investieren. Bis dahin hoffen viele, dass die Bezirke stärker gegen überhöhte Mieten vorgehen können.
Der 72-jährige Mann, der im Mai 2024 in Handlová auf den slowakischen Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung-Sozialdemokratie) geschossen hatte, ist vom Sonderstrafgericht in Banská Bystrica wegen eines terroristischen Angriffs zu 21 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Nach Angaben des Gerichts handelte der Angeklagte aus politischen Motiven: Er wollte Fico daran hindern, weiter als Regierungschef zu amtieren, erklärte jedoch, ihn nicht töten zu wollen. Der Pensionist feuerte fünf Schüsse ab, als Fico nach einer Kabinettssitzung auf eine Gruppe von Anhänger*innen zuging. Dem Angeklagten drohte lebenslange Haft. Das Gericht berücksichtigte jedoch sein Alter und seinen Gesundheitszustand als mildernde Umstände. Die Staatsanwaltschaft sah den Tatbestand des Terrorismus eindeutig bestätigt, während die Verteidigung vergeblich versuchte, die Tat als Angriff auf einen Amtsträger einzustufen. Der Prozess begann im Juli 2025 und umfasste acht Hauptverhandlungstage.
Am 15. Oktober 2025 wurde Krakau offiziell als Mitglied in den Verband Eurocities aufgenommen – das größte europäische Netzwerk von Städten, die sich für nachhaltige Entwicklung, Innovation und eine hohe Lebensqualität ihrer Einwohner*innen einsetzen. Die Mitgliedschaft ist für Krakau ein wichtiger Schritt, um die internationale Zusammenarbeit auszubauen und die eigenen Entwicklungsziele voranzutreiben. Damit schließt sich die Stadt einem Kreis von mehr als 200 europäischen Metropolen an, die sich gegenseitig beim Aufbau moderner, resilienter und lebenswerter Städte unterstützen. Krakau plan, sich aktiv an den Initiativen von Eurocities zu beteiligen, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Förderung des Unternehmer*innentums. Durch die Mitgliedschaft erhält die Stadt Zugang zu Plattformen für Wissensaustausch, zu gemeinsamen, von der Europäischen Union (EU) geförderten Projekten und zu Möglichkeiten, die europäische Stadtpolitik mitzugestalten.
Am 21.
Oktober begann in Portorož das 28. Festival des slowenischen Films (FSF), bei
dem insgesamt 101 Filmvorführungen geplant sind. Eröffnet wurde das Festival mit
dem Spielfilm Skriti ljudje vom slowenischen Regisseur Miha Hočevar. Außerdem
stehen Vorführungen der ersten zwei vom Slowenischen Filminstitut ko-finanzierten
TV-Serien an. Neben Filmvorführungen bietet das Festival Gespräche, Workshops
und endet am Sonntag mit der Verleihung der Vesna-Preise, der höchsten
jährlichen Auszeichnung Sloweniens für Leistungen im Bereich der Filmkunst.
Die zehnte Ausgabe des Internationalen Festivals "Da Fest" in Sofia bringt vom 21. bis zum 25. Oktober 2025 das Publikum mit Werken internationaler Größen der digitalen Kunstszene zusammen. Das fünftägige Forum, organisiert von "Da Lab" und der Nationalen Kunstakademie heuer unter dem Motto "Angst: Signale aus einer unsicheren Welt". Konkret widmet sich "Da Fest" der Spannung zwischen Technologie und menschlicher Wahrnehmung sowie zwischen Algorithmen und Emotionen in der zeitgenössischen Kultur. Das Programm umfasst 14 Ausstellungen, fünf Performances, fünf Filmvorführungen, Vorträge, Diskussionen und Workshops, die an 15 verschiedenen Orten stattfinden werden. Die erste Ausstellung des Festivals mit dem Titel "Achtsame Zukunft – ein neues Denken der Präsenz in digitalen Räumen" ist im Ungarischen Kulturinstitut zu sehen. Die Ausstellung zeigt eine Studie von Budapester Studierenden, die Kommunikation in digitalen Umgebungen und die daraus entstehende Angst erforscht haben.
Die
kroatische Regierung plant, die Preise für rund zehn Produkte aus dem bereits zuvor
gedeckelten Warenkorb mit 70 Artikeln, um etwa zehn Prozent weiter zu
senken. Betroffen sind Grundnahrungsmittel wie Zucker, Sonnenblumenöl, Milch,
Butter und Babywindeln. Ziel der Maßnahme sei, die Lebenshaltungskosten zu
stabilisieren und den Preisdruck auf Haushalte zu verringern. Allerdings stößt
die Ankündigung auf deutliche Kritik vom Handel. Martin Evačić, Präsident des
Kroatischen Arbeitgeber*innenverbands HUP, bezeichnete den Schritt als
deplatziert. Viele der betroffenen Produkte würden bereits unter den staatlich
festgelegten Preisobergrenzen verkauft. "So eine Maßnahme gibt es in
Europa nur noch in Kroatien, Serbien und vielleicht Ungarn", so Evačić. Er
warnte zudem, dass langfristige Preisdeckel den Wettbewerb verzerren und die
Produktivität
hemmen könnten. Die Regierung verteidigt das Vorgehen hingegen
als Schutzmaßnahme.
Eine gemeinsame Umfrage mehrerer serbischer Arbeitsmarktorganisationen zeigte, dass flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zuhause zu arbeiten die wertvollsten und attraktivsten Vorteile für serbischen Arbeitnehmer*innen sind. Die Umfrage wird bereits seit vier Jahren durchgeführt. Heuer nahmen 759 Entscheidungsträger*innen und 3.111 Arbeitnehmer*innen an der Befragung teil. Das Projekt zeigte, dass Bedienstete klassische Vorteile wie etwa Sportaktivitäten und bezahlte Fitnessstunden oder subventionierte Kredite immer weniger schätzten. Stattdessen hätten sie gerne mehr Autonomie bei der Organisation ihrer Arbeit. Den Umfrageergebnissen zufolge steigen im Vergleich zu den Vorjahren die Erwartungen der Dienstnehmer*innen in Bezug auf eine gute Work-Life-Balance. Aktuell hätten 28 Prozent der Arbeiter*innen in Serbien die Möglichkeit zumindest vorübergehend im Homeoffice zu arbeiten. Das sei ein kleines, aber dennoch stabiles Wachstum im Vergleich zu 2024. Gleichzeitig zeichnet sich dennoch der Trend zur Rückkehr in die Büros ab. Nahezu 20 Prozent der Befragten gaben an, dass Arbeitgeber*innen die Homeoffice-Politik verschärfen und verbindliche Bürotage vorschrieben.
Nach dem Beschluss des Rates der Europäischen Union (EU), ab dem 1. Jänner 2026 auch den Transit von russischem Erdgas über EU-Territorium für Drittländer schrittweise zu verbieten, befindet sich Serbien in Handlungsnot. Die Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Đedović Handanović (parteilos), sprach gegenüber den Medien von einer schweren und nahezu ausweglosen Lage. Auch Serbiens Finanzminister Siniša Mali (SNS) bezeichnete die Entscheidung des EU-Parlaments als katastrophal für die Energiestabilität des Landes. Serbien ist seit Jahrzehnten abhängig von Erdgaslieferungen aus Russland. Diese decken mehr als 80 Prozent des Gasbedarfs ab. Seit 2024 bekommt das Land auch Gas aus Aserbaidschan geliefert – jedoch nur etwa 400 Millionen der jährlich benötigten drei Milliarden Kubikmeter. Der Zehnjahres-Gaslieferungsvertrag mit Russland lief im Mai 2025 aus und bislang wurde keine neue Vereinbarung getroffen. Bereits am 9. Oktober 2025 verhängten die Vereinigten Staaten Sanktionen gegen die Serbische Ölindustrie (NIS), die sich im mehrheitlichen Besitz der russischen Gazprom befindet. Dadurch wurden auch Treibstofflieferungen für den serbischen Markt infrage gestellt. Somit droht Serbien ab 1. Jänner 2026 der vollständige Energiekollaps, behaupten die serbischen Regierungspolitiker*innen. Die EU-Kommissarin für Erweiterung, Östliche Nachbarschaften und Wiederaufbau der Ukraine, Marta Kos, wies diese Behauptungen als Lüge zurück und betonte die EU würde den Gastransit an Drittländer mit 1. Jänner 2026 nicht einstellen. Stattdessen unterstütze die EU Serbien bei der Diversifizierung der Versorgungsquellen und der Integration in den EU-Energiemarkt, so Kos.
In Berlin hat sich das Verwaltungsgericht gegen die nextbike-Mieträder entschieden- vorerst dürfen diese nicht mehr auf öffentlichen Straßen zur Verfügung stehen. Das Gericht wies einen Eilantrag des Unternehmens ab und bestätigte, dass das Verleihsystem eine straßenrechtliche Sondernutzung darstellt, für die eine entsprechende Genehmigung erforderlich ist. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hatte bereits im Juli 2025 die sofortige Entfernung der insgesamt 6.500 Mietfahrräder gefordert. nextbike hatte gegen diese Aufforderung geklagt, jedoch ohne Erfolg. Das Unternehmen hat nun Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt; bis zur Entscheidung dürfen die Fahrräder weiterhin bereitgestellt werden. Ursprünglich wurde das Leihrad-System von nextbike im Auftrag des Berliner Senats mit öffentlichen Mitteln betrieben. Im Juli 2025 wurde der Vertrag jedoch nicht verlängert, seither arbeitet nextbike auf eigenes Risiko. Die Entscheidung löste eine Online-Petition zum Erhalt der Förderung für das Leihrad-System aus, welche bereits über 6.000 Unterschriften hat. Studierende und Mobilitätsverbände fordern, dass Berlin weiterhin mindestens 1,5 Millionen Euro pro Jahr für Leihfahrräder bereitstellt, um eine sozialverträgliche und nachhaltige Mobilität zu gewährleisten.
Der Gemeinderat von Ljubljana hat die Verkehrsstrategie bis 2032 verabschiedet, die nachhaltige Mobilität fördern und den Anteil öffentlicher Verkehrsmittel stärken soll. Trotz Zustimmung kritisierten Oppositionsabgeordnete fehlende Fortschritte und widersprüchliche Maßnahmen, etwa den gleichzeitigen Ausbau von Straßen und Parkplätzen. Ziel sei eine CO2-neutrale Stadt mit kurzen Wegen und sicherem Fuß- und Radverkehr. Zudem wurden auch Aktualisierungen des städtischen Raumordnungsplans verabschiedet, die einen Ausbau der Ringstraße und Parkplätze in der Stadt vorsehen.
Beim
Wirtschaftsgipfel in Brdo pri Kranju forderten slowenische Unternehmer*innen
die Regierung auf, das Entwicklungsprogramm "Made in Slovenia 2035"
zu verabschieden. Das von der slowenischen Wirtschaftskammer erarbeitete
Konzept umfasst 88 Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und
strategischen Autonomie des Landes. Es soll bis 2035 das Bruttoinlandsprodukt
um 48 Prozent steigern, 19,2 Milliarden Euro an Investitionen anstoßen und
55.000 hochwertige Arbeitsplätze schaffen. Regierung und Wirtschaft wollen
damit ein neues, langfristiges Entwicklungsmodell etablieren.
Die Stadt Prag schließt das chaotische Kapitel mit den mietbaren E-Scooter. Nach jahrelangen Diskussionen haben die Stadträt*innen eine neue Regelung beschlossen, die den Betrieb von E-Scootern im öffentlichen Raum faktisch beendet. Ab Anfang 2026 dürfen die zur Miete angebotenen E-Scooter nicht mehr auf öffentlichen Flächen abgestellt werden. Abgestellte Fahrzeuge werden künftig von der städtischen Firma Technische Verwaltung der Straßen (TSK) entfernt. Während für gemeinsam genutzte Fahrräder und E-Bikes künftig feste Abstellzonen vorgesehen sind, sind diese für E-Scooter ausdrücklich verboten. Ziel der Maßnahme ist es, die oft unübersichtliche und gefährliche Situation im Stadtzentrum zu entschärfen, wo die Scooter häufig auf Gehwegen oder an Kreuzungen abgestellt werden. Gleichzeitig soll der neue Vertrag mit den Betreiber*innen von Leihfahrrädern eine bessere Kontrolle über deren Anzahl ermöglichen. Die Stadt will überbelegte Stellflächen verhindern. Für jeden Stellplatz ist eine Kapazität festgelegt. Die Betreiber*innen müssen zudem mit einer monatlichen Gebühr von einem Euro pro Rad rechnen. Die Entscheidung betrifft auch große Anbieter*innen wie Lime oder Bolt, die ihre E-Scooter-Flotten in Prag künftig nicht mehr betreiben dürfen. Beide Firmen kritisieren die neuen Regeln als überzogen und prüfen ihren Rückzug aus der Stadt. Für die Bürger*innen bedeutet die Entscheidung das Ende eines umstrittenen Verkehrsmittels, das in den letzten Jahren immer wieder für Unfälle, Lärmbelästigung und Beschwerden sorgte.
Die stellvertretende Prager Oberbürgermeisterin und Stadträtin für Soziales und Gesundheit, Alexandra Udženija (ODS – Bürgerdemokratische Partei), steht künftig an der Spitze der Prager ODS. Sie löst den langjährigen Parteivize Marek Benda ab, der die regionale Organisation vier Jahre lang geführt hatte. Die Wahl fand bei der Regionalversammlung am 20. Oktober 2025 statt, wo auch die bisherigen Stellvertreter im Amt bestätigt wurden. Vojtěch Kos bleibt erster stellvertretender Vorsitzender. Weitere stellvertretende Vorsitzende sind David Vodrážka, Tomáš Kaštovský, Jan Poupě und Lucie Kubesa. Mit dem Führungswechsel bereitet sich die Prager ODS auf die nächsten Kommunalwahlen vor, bei denen sie erneut mit einem klaren Programm und sichtbaren Ergebnissen punkten will. Eine Entscheidung über ein künftiges Wahlbündnis mit TOP 09 (Tradition, Verantwortung, Wohlstand) und KDU-ČSL (Christdemokratische Union-Tschechoslowakische Volkspartei) steht noch aus. Die Prager ODS gilt weiterhin als stärkster Regionalverband der Partei, was sich auch bei den jüngsten Parlamentswahlen zeigte. Marek Benda bleibt trotz seines Rückzugs von der Stadtspitze Vorsitzender der ODS-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Die Ernennung von Alexandra Udženija wird als Versuch gewertet, der Partei in der Hauptstadt ein moderneres und stärker sichtbares Profil zu geben.
Der Kanton Sarajevo startet ein neues Förderprogramm zur Verbesserung der Luftqualität. Mit mehr als 153.000 Euro unterstützt das Ministerium für Kommunalwirtschaft, Infrastruktur, Raumplanung, Bauwesen und Umweltschutz des Kantons Sarajevo die Errichtung neuer Gasanschlüsse. Bürger*innen können pro Haushalt bis zu 767 Euro Zuschuss (ohne Mehrwertsteuer) erhalten. Gefördert werden Material, Bauarbeiten sowie Mess- und Regeltechnik – Mehrkosten tragen die Antragssteller*innen selbst. Der öffentliche Aufruf läuft 30 Tage, Anträge können online über das kommunale Gasversorgungsunternehmen Sarajevogas oder das Ministerium eingereicht werden. Pro Haushalt ist nur ein Anschluss möglich. Die Liste der Begünstigten wird 20 Tage nach Ende der Ausschreibung veröffentlicht. Sarajevogas ruft Bürger*innen auf, die Chance zu nutzen und so zur Luftreinhaltung beizutragen.
Laut einer neuen OECD-Studie TALIS 2024 verwenden bereits 28 Prozent der slowakischen Lehrer*innen Künstliche Intelligenz (KI), um Schüler*innenarbeiten zu bewerten. In Ländern wie Aserbaidschan, Kasachstan oder Vietnam liegt der Anteil sogar über 50 Prozent. Das slowakische Bildungsministerium sieht darin Chancen, aber auch Risiken. KI könne Tests zwar schnell und präzise korrigieren, erfasse jedoch keine Kreativität, Originalität oder den kulturellen Kontext. Sie könne zudem unbewusst Vorurteile verstärken, wenn die Trainingsdaten einseitig seien. Das Ministerium betont, dass das Endurteil immer beim Menschen liegen müsse, da Benotung auch Motivation und persönlichen Kontakt erfordere. Lehrer*innen sollen KI daher vor allem als Hilfsmittel – etwa für Korrekturen oder Stilprüfungen – einsetzen. Schulen sollen klare ethische Regeln zur Nutzung und zum Datenschutz einführen. Ziel bleibt laut Ministerium, dass Technologie den Unterricht unterstützt, der Mensch aber im Mittelpunkt bleibt.
Seit nunmehr zwölf Jahren wird in Budapest der "Marsch der leeren Wohnungen", auch Wohnungsmarsch genannt, veranstaltet, um auf die Wohnungskrise und Wohnungsarmut aufmerksam zu machen. Im Mittelpunkt stand das Recht auf Wohnen und der Kampf gegen Wohnungsnot. Der Marsch startete im 8. Bezirk und führte über den 7. in den 5. Bezirk. Rund 300 bis 400 Personen nahmen teil. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Gruppe "Die Stadt gehört allen" (A Város Mindenkié) und der Szikra-Bewegung. Zahlreiche weitere Initiativen, die sich mit Wohnraum und sozialer Wohnpolitik befassen, unterstützten den Marsch.
Die nächste Phase der Vorbereitungen für den Bau der U-Bahn in Krakau hat begonnen. Die Stadt hat vor Kurzem vorläufige Branchenkonsultationen angekündigt, um Erfahrungen und Empfehlungen von Unternehmen und Institutionen aus der Branche einzuholen. Ziel ist es, die Erstellung der Unterlagen für die Umsetzung des größten Verkehrsprojekts in der Geschichte der Stadt zu optimieren. Die Konsultationen sollen nicht nur dazu dienen, Meinungen und Erfahrungen aus dem Sektor zu sammeln, sondern vor allem praktische Empfehlungen liefern, die eine schnellere und effizientere Vorbereitung der wichtigsten Planungsdokumente ermöglichen – von der Machbarkeitsstudie und dem Konzept über den Antrag auf Umweltgenehmigung bis hin zum Bauprojekt und der Entscheidung über die Ausführung. Im Rahmen dieser Konsultationen sollen auch die künftigen Ausschreibungsunterlagen, Verträge, Leistungsbeschreibungen und technischen Spezifikationen überarbeitet werden, damit der gesamte Prozess transparent, gut geplant und in allen Phasen klar strukturiert verläuft – und zugleich so kurz wie möglich bleibt.
In der Stadt Pale in der Republika Srpska (RS) wurde ein neues politisches Bündnis geschlossen. Der Chef der PDP (Partei des demokratischen Fortschritts) Draško Stanivuković, Igor Radojičić von der Bewegung "Svojim putem" (Auf eigenem Weg) und Dejan Kojić, der Bürgermeister von Pale, unterzeichneten das Abkommen. Ziel ist die Stärkung der Opposition in der RS und ein klarer Bruch mit der regierenden SNSD (Union für unabhängige Sozialdemokraten). Laut PDP-Sprecherin Mirjana Radanović markiert der neue Block eine "Wende auf der politischen Bühne" und soll Wissen, Energie und moralische Verantwortung vereinen. Stanivuković spricht von der "ersten ernsthaften politischen Bündelung der Opposition seit Jahren". Der neue politische Block soll politische und zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Einzelpersonen vereinen – eine Struktur, die laut Stanivuković bereit ist, künftig Verantwortung für die Führung der RS zu übernehmen. Ein Treffen mit der ebenfalls oppositionellen SDS (Serbische demokratische Partei) zur möglichen Kooperation ist bereits geplant.
Im Jahr 2024 war nahezu ein Viertel der serbischen Bevölkerung armutsgefährdet, zeigt ein Bericht des Serbischen Landesstatistikamts (RZS) anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung der Armut am 17. Oktober. Dem Bericht zufolge waren im vergangenen Jahr 24,3 Prozent der serbischen Einwohner*innen dem Risiko ausgesetzt, unter die Armutsgrenze zu fallen. Für 19,7 Prozent bestand das Risiko, gesellschaftlich marginalisiert zu werden. Diese Menschen sind materiell oder sozial stark benachteiligt und leben in Haushalten mit einer sehr niedrigen Arbeitsintensität. Betrachtet nach Altersgruppen sind Pensionist*innen beziehungsweise Personen über 65 Jahren am meisten davon betroffen und machen 23,6 Prozent der gefährdeten Bevölkerung aus, gefolgt von Kindern bis 17 Jahren mit einer Risikorate von 21,1 Prozent. Die niedrigste Armutsrisiko-Rate liegt bei der arbeitsfähigen Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren und beträgt 17,9 Prozent. Die finanzielle Schwelle für das Armutsrisiko beträgt 303 Euro für Einzelpersonen oder beispielsweise 638 Euro für zwei Erwachsene und zwei Kinder bis 14 Jahren. Nach den Regionen betrachtet, liegt das größte Armutsrisiko im Süden und Osten des Landes mit 27,7 Prozent, während sich der niedrigste Risikofaktor mit 8,7 Prozent in der Hauptstadt Belgrad befindet.
Mit Kai Wegner (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) besuchte erstmals seit 19 Jahren ein Berliner Bürgermeister die Partnerstadt Windhuk in Namibia. Im Mittelpunkt standen soziale und wirtschaftliche Initiativen wie die Riverheights Football Academy sowie das geplante Ausbildungszentrum der Berliner IHK, das jungen Namibierinnen berufliche Perspektiven eröffnen und zugleich dem Fachkräftemangel in Berlin entgegenwirken soll. Namibia kämpft mit einer Arbeitslosigkeit von rund 50 Prozent bei einer sehr jungen Bevölkerung. Auch die deutsche Kolonialvergangenheit spielte im Programm eine Rolle: Vertreter*innen der Herero und Nama erinnerten an den Völkermord und forderten ein Mahnmal in Berlin. Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (CDU), die mit den Vertreter*innen zusammentraf, betonte, Berlin trage eine moralische Verantwortung, die politischen Zuständigkeiten lägen jedoch auf Bundesebene. Sie kündigte an, dennoch mit Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU) über das vorgeschlagene Konzept zur Erinnerungskultur in Berlin zu sprechen – bislang spielt der Kolonialismus im aktuellen Gedenkstättenkonzept des Bundes laut Medienberichten keine Rolle. Ein geplanter Aktionsplan zur Städtepartnerschaft konnte vor Ort noch nicht unterzeichnet werden, da das Stadtparlament in Windhuk zunächst zustimmen muss; dies soll beim Gegenbesuch im November nachgeholt werden. Neu ist zudem eine lose Kooperation der Polizei beider Städte, die einen Austausch vorsieht: Zwei bis drei Polizeibeamtinnen aus Windhuk werden nach Berlin reisen – und umgekehrt.
Im Kanton Sarajevo spitzt sich die Lage im Vorschulbereich zu. Private Kindergärten erhalten Millionenhilfen, während öffentliche Einrichtungen kaum erweitert werden. Die Gewerkschaft für Volksschulbildung des Kantons Sarajevo kritisiert, dass über 150 Erzieher*innen seit Jahren nur befristet angestellt seien und fordern feste Arbeitsverträge sowie höhere Löhne. "Der Staat fördert private Geschäfte statt öffentlicher Bildung", warnt Gewerkschaftschef Saudin Sivro. Auch in Bijeljina und Banja Luka kämpfen Erzieher*innen mit verspäteten Gehältern und im Gegensatz zur Föderation auch mit geringeren Löhnen. Landesweit drohen neue Streiks – ein Zeichen wachsender Unzufriedenheit im gesamten Bildungssektor.
Der Belgrader Gemeindebezirk Čukarica wird Projekte der thermischen Gebäudesanierung für seine Einwohner*innen mitfinanzieren. Grundlage dafür ist ein Vertrag zwischen dem Bezirk und dem serbischen Ministerium für Bergbau und Energie. Laut der erreichten Vereinbarung soll das Ministerium 160.000 Euro für diesen Zweck bereitstellen, während Čukarica weitere 107.000 Euro aus dem Bezirksbudget beisteuert. Das Sanierungsprogramm umfasst die finanzielle Unterstützung beim Fenstertausch, bei Wärmedämmungen und dem Einbau von Holzpellets- und Erdgaskesseln oder Wärmepumpen vor. Auch die Anbringung von Solarpanelen zur Erzeugung von Strom und Heizenergie in Haushalten wird gefördert.
Das neue Museum Berlin Modern am Kulturforum, ein Erweiterungsbau der Neuen Nationalgalerie für Kunst des 20. Jahrhunderts, verzögert sich bis 2029 und kostet statt der geplanten 200 nun rund 507 Millionen Euro. Besucher*innen konnten am Wochenende erstmals den Rohbau besichtigen, an Führungen teilnehmen und Performances erleben. Geplant ist ein ökologisch nachhaltiger Bau des Schweizer Büros Herzog & de Meuron, der das Kulturforum beleben und Platz für bisher im Depot gelagerte Werke von Künstlern wie Otto Dix, Andy Warhol oder Anselm Kiefer schaffen soll. Kritiker*innen bemängeln die hohen Kosten, die Beteiligung privater Sammlungen und die teilweise Verdeckung bestehender Museumsarchitektur, während Stiftung und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) das Projekt als wichtigen Schritt für Berlins Kulturlandschaft bezeichnen.
Die slowakische Kinder-Hotline Linka detskej istoty (LDI) verzeichnete für den Zeitraum von Oktober 2024 bis September 2025 mehr als 192.000 Kontakte – rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Anrufe stammten von Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren. Im Durchschnitt nahmen die Berater*innen täglich über 500 Gespräche entgegen. Entgegen der weitverbreiteten Annahme kommunizieren junge Menschen lieber per Telefon als online: 90 Prozent der Kontakte erfolgen telefonisch, nur zehn Prozent über Chat oder E-Mail. Auch Kinder ab fünf Jahren sowie Erwachsene, die sich um Kinder sorgen, wenden sich an die Hotline. Jungen machen laut Statistik 62 Prozent der Anrufenden aus. Die LDI arbeitet seit 30 Jahren rund um die Uhr und ist die älteste Kinderschutz-Hotline des Landes. Insgesamt hat sie mehr als 3,5 Millionen Beratungen durchgeführt, darunter auch spezialisierte Dienste wie Pomoc.sk, eine Online-Hilfeplattform für Kinder und Jugendliche, sowie Hotlines in ukrainischer und russischer Sprache.
Die Ervin-Szabó-Stadtbibliothek in Budapest hat einen neuen Online-Dienst gestartet: das Budapester Elektronische Archiv, das anlässlich des 75-jährigen Bestehens von Groß-Budapest ins Leben gerufen wurde. Dabei handelt es sich um ein Online-Archiv, in dem die Bibliothek unabhängig von Thema, Genre oder Typ ihre digitalen Inhalte veröffentlicht. Im Archiv sind digitalisierte Dokumente aus den Beständen der Budapest-Sammlung, der Soziologischen Sammlung und der Musiksammlung zugänglich: Werke, Quellen, Datenbanken sowie Dokumente und thematische Zusammenstellungen, die mit den aktuellen Projekten der Bibliothek verbunden sind. Auf der neuen Plattform finden sich nicht nur Inhalte zum Lesen, sondern auch zum Hören und Sehen, wie etwa Podcasts, Vorträge, Fotografien und Aufnahmen verschiedener Bibliotheksveranstaltungen. Insgesamt sind damit rund 70.000 elektronische Dokumente für die Interessent*innen verfügbar.
Sofia sei aufgrund von Überbauung und fehlender Infrastruktur einer ernsthaften Überschwemmungsgefahr ausgesetzt – ähnlich der katastrophalen Situation an der südlichen Schwarzmeerküste, die Anfang Oktober 2025 von heftigen Regenfällen ausgelöst wurde. Davor warnte Bogdana Panajotova, die Chefarchitektin der bulgarischen Hauptstadt. Sie glaube nicht, dass sich das, was im Ferienort Elenite passiert sei, in Sofia zum jetzigen Zeitpunkt wiederholen werde, aber es gebe Risiken, die im Falle starker Regenfälle zu ernsthaften Problemen führen könnten. Panajotova versicherte, dass es in Sofia keine Fälle von direkter Bebauung von ehemaligen Flussbetten gebe, die Risiken jedoch in der massenhaften Bebauung riesiger Gebiete ohne Regenwasserkanalisation lägen. Die Wohnviertel am Fuße des Vitoscha-Gebirges wie Dragalezi, Bojana, Simeonovo und Pancharevo seien am stärksten von Überschwemmungen bedroht. Panajotova gab bekannt, dass die Gemeinde Sofia bereits konkrete Maßnahmen ergreift. Die Erteilung von Baugenehmigungen in Gebieten ohne Regenwasserkanalisation wurde eingestellt. Diese Maßnahmen sind seit sechs Monaten in Kraft, und die Verantwortung dafür liegt weiterhin vollständig bei der Chefarchitektin.
Die Gemeinde Sofia bereitet eine Reihe von Schulungen für Kindergartenmitarbeiter vor, beginnend mit den Teams, die bereits vorrangig Kinder mit Diabetes betreuen und unterstützen. Ziel ist es, die Arbeit mit Kindern mit Diabetes zu verbessern, indem medizinisches Fachpersonal und pädagogisches Personal mit den Besonderheiten der Krankheit vertraut gemacht und Fähigkeiten für eine angemessene Reaktion und Unterstützung aufgebaut werden, erklärte Desislava Zhelyazkova, Direktorin der Bildungsdirektion der Stadt Sofia. Sie fügte hinzu, dass es in Kindergärten Kinder mit unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen gibt und es für die Gemeinde wichtig ist, eine sichere und friedliche Umgebung zu schaffen, in der alle Kinder gemeinsam mit Gleichaltrigen aufwachsen und sich entwickeln könnten. Das Schulungsprogramm umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. Lektor*innen sind namhafte Kinderärzt*innen und Endokrinolog*innen. Eine Krankenschwester und ein Facharzt des Universitätsklinikums Lozenets nehmen ebenfalls an der Schulung teil. Die erste Schulung findet am 25. Oktober 2025 statt.
Die Stadt Zagreb hat einen Entwurf der Liste für die Vergabe städtischer Mietwohnungen veröffentlicht. Auf der Liste stehen Namen, Nachnamen und persönliche Identifikationsnummern der Antragsteller*innen. 1.100 von insgesamt 1.520 Anträgen wurden als gültig bewertet. Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) verteidigte die Veröffentlichung. Zwar sei nicht ersichtlich, aus welchen Kategorien die Bewerber*innen die notwendigen Punkte erhalten haben. Allerdings seien jene Punktezahlen aufgeführt, die sich in der Kategorie der "besonderen Umständen" befinden. Diese Kategorie umfasst unter anderem Kriegsveteran*innen, Opfer häuslicher Gewalt und Opfer sexueller Gewalt aus den Jugoslawienkriegen. Kritiker*innen bemängeln, dass die Veröffentlichung von Namen und Identifikationsnummern ohne klare Kennzeichnung der Punktezuordnung die Transparenz des Verfahrens fragwürdig wirken lasse und Datenschutzrisiken berge. Tomašević betonte, dass die Liste der Entscheidung des Gemeinderats entspreche. Innerhalb von acht Tagen können Antragsteller*innen Einspruch einlegen. Die endgültige Liste legt fest, wer eine städtische Wohnung für fünf Jahre zu einem geschützten Mietpreis erhält. Die Stadt plant zudem neue Projekte in den südlichen Zagreber Stadtteilen Podbrežje, Sveta Klara und Borovje, die insgesamt 1.000 zusätzliche Gemeindewohnungen für leistbares Wohnen schaffen sollen.
Im aktuellen Schuljahr stehen Berliner Schulen über eine Million Euro weniger für das Praxislernen zur Verfügung, wodurch 700 von 2.200 Plätzen wegfallen. Diese Angebote richten sich an Neunt- und Zehntklässler*innen, die durch praktische Arbeit in Werkstätten wie Holz-, Fahrrad- oder Gesundheitstechnik auf einen Schulabschluss vorbereitet werden. Besonders betroffen sind acht Schulen in Mitte, Spandau, Neukölln und Treptow-Köpenick, an denen das Praxislernen vollständig entfällt. Laut Franziska Brychcy (DIE LINKE) gefährden die Kürzungen den Bildungserfolg vieler Jugendlicher und erfolgten "nicht aus pädagogischen, sondern aus Kostengründen". Auch Träger wie das Christliche Jugenddorf (CJD) müssen ihr Angebot stark reduzieren, was Personalabbau und weniger Betreuung bedeutet. Schulleitungen kritisieren die Entscheidung als "fatales Signal an die Schwächsten". Die Opposition warnt vor steigenden Schulabbrüchen und fordert eine frühzeitigere Förderung statt weiteren Einsparungen.
In der Slowakei wurde kürzlich der erste Chatbot in slowakischer Sprache vorgestellt, der Betroffene häuslicher Gewalt rund um die Uhr unterstützt. Die Künstliche Intelligenz (KI) namens Sophia bietet über eine Website und Messenger-Apps anonyme Beratung, rechtliche Informationen und Kontakte zu Hilfsdiensten. Entwickelt wurde sie vom staatlichen Institut für Arbeits- und Familienforschung (IVPR) in Zusammenarbeit mit der Schweizer Non-Profit-Organisation Spring ACT. Der Chatbot stellt leicht verständliche Informationen über Formen und Anzeichen von Gewalt bereit und ermöglicht es Betroffenen, Beweise und Dokumente sicher digital zu speichern. Laut Expert*innen hilft Sophia besonders Frauen und Mädchen, die häufig von digitalem Missbrauch betroffen sind. Auf der Plattform finden sich zudem Hinweise zu rechtlichen Möglichkeiten und Schutzmaßnahmen in der Slowakei. Seit ihrem globalen Start im Jahr 2021 ist Sophia bereits in 172 Ländern im Einsatz und hat über 43.000 Gespräche in 17 Sprachen geführt. Das Projekt soll nun europaweit ausgeweitet werden.
Drei slowakische Wissenschaftlerinnen wurden vor Kurzem mit dem L’Oréal-UNESCO-Preis "Für Frauen in der Wissenschaft" ausgezeichnet. Der Wettbewerb fand heuer bereits zum neunten Mal statt und würdigt Forschungsprojekte in den Bereichen Gesundheit und Nachhaltigkeit. Die Preisträgerinnen teilen sich eine Fördersumme von insgesamt 21.000 Euro, die sie für ihre wissenschaftliche Arbeit einsetzen können. In der Kategorie Ingenieurwissenschaften wurde Zuzana Garaiová von der Comenius-Universität ausgezeichnet. Sie erforscht Nanopartikel, die in der gezielten Krebstherapie eingesetzt werden könnten. Anna Kityk von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (SAV) erhielt den Preis für ihre Arbeit zum grünen Wasserstoff. In der Kategorie Lebenswissenschaften überzeugte Lenka Lorencová von der SAV mit der Entwicklung von Nanobiosensoren zur frühzeitigen Krebserkennung. Die Jury betonte das hohe wissenschaftliche Niveau und den gesellschaftlichen Nutzen der prämierten Arbeiten.
Der Rettungsdienst der Hauptstadt Prag hat den umfassenden Umbau seiner Zentrale im 10. Prager Bezirk abgeschlossen. Die modernisierte Station ist nun die größte in der Stadt und ermöglicht den gleichzeitigen Einsatz von bis zu elf Rettungs- und Transportteams während einer Tagesschicht. Durch die Erweiterung der Räumlichkeiten und die strategische Lage kann der Rettungsdienst Einsätze künftig effizienter koordinieren und die Versorgung in der gesamten Stadt beschleunigen. Insgesamt sind an diesem Standort fast 70 medizinische Fachkräfte stationiert, die täglich zu Notfällen in Prag ausrücken. Die Sanierung des Gebäudes, das früher als Kindergarten diente, begann 2023 und kostete etwa 330.000 Euro. Finanziert wurde der Umbau vom Prager Magistrat. Die Notfallorganisation übernahm zusätzliche Investitionen in die technische Ausstattung und Klimatisierung. Neben neuen Fenstern, einer gedämmten Fassade und modernisierter Heiztechnik mit Wärmepumpen wurden auch die Innenräume vollständig erneuert. Eine dritte Bauphase sieht den Umbau eines leerstehenden Gebäudeteils in eine Unterkunft für Einsatzkräfte mit 16 Plätzen sowie den Bau eines überdachten Parkplatzes für Krankenwagen vor. Künftig soll eine der Außenwände der Station vom Pop-Art-Künstler Josef Rataj gestaltet werden.
In Prag hat sich die Hepatitis-A-Situation dramatisch verschärft. In diesem Jahr starben bereits zehn Personen an der Krankheit – mehr als doppelt so viele wie in ganz Tschechien im gesamten Jahr 2024. Insgesamt wurden in der Hauptstadt 826 Infektionen registriert, darunter 147 bei Kindern. Das macht fast die Hälfte aller Fälle in Tschechien aus. Besonders betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, chronischen Lebererkrankungen oder Alkohol- und Drogensucht. Auch Obdachlose zählen zur Risikogruppe. Laut dem Nationalen Gesundheitsinstitut handelt es sich um die zweitschwerste Hepatitis-A-Welle seit dem Jahr 1989. Schlimmer war nur der Ausbruch im Jahr 1996 mit über 2.000 Erkrankten. Die Zahl der Neuinfektionen steigt rasant. Allein in den ersten 13 Tagen des Oktobers kamen 120 neue Fälle hinzu. Während im Jänner nur sechs Erkrankungen verzeichnet wurden, erreichte die Zahl im September bereits 207. Die Hauptstadt bleibt der Brennpunkt der Epidemie, deren Entwicklung in den kommenden Wochen entscheidend sein wird.
Die Stadt Prag stellte kürzlich ein neues digitales Archiv vor, das den Ursprung und die Entwicklung ihrer Straßennamen dokumentiert. Die Online-Anwendung mit dem Titel Pražský uličník (Prager Straßenbuch) entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Magistrat, dem Stadtarchiv und dem Institut für Planung und Entwicklung. Bürger*innen können darin Informationen über mehr als 8.300 Straßen, Plätze und Wege abrufen – darunter sowohl bestehende als auch längst verschwundene oder nie realisierte Straßen. Neben den Namen sind auch historische und aktuelle Fotografien, Karten sowie Hintergrundinformationen zur Benennung einzelner Orte verfügbar. Viele Einträge verweisen auf Persönlichkeiten, historische Ereignisse oder geografische Merkmale, die zur Namensgebung geführt haben. Die Stadt will die Anwendung kontinuierlich erweitern, um neue Straßen und Namensänderungen zeitnah hinzuzufügen.
Die Regierung des Kantons Sarajevo hat den Entwurf eines Gesetzes über duale Ausbildung verabschiedet und dem Kantonsparlament vorgelegt. Ziel ist eine engere Verbindung zwischen Schulen und Unternehmen, um mehr praktische Ausbildung und bessere Beschäftigungschancen für Schüler*innen zu schaffen. Schüler*innen technischer und berufsbildender Schulen sollen künftig einen großen Teil ihrer Praxis direkt bei Arbeitgeber*innen absolvieren. Das Modell sieht zertifizierte Mentor*innen, koordinierende Lehrer*innen und eine schrittweise Einführung vor, ohne Lehrkräfte überflüssig zu machen. Bildungsministerin Naida Hota-Muminović (NiP – Volk und Gerechtigkeit) betonte, die Reform solle die Motivation junger Menschen stärken und Abwanderung verhindern. Die Dualausbildung bleibt mit Hochschulstudium kompatibel und soll gleiche Chancen sowie Inklusion sichern.
In Kroatien werden derzeit 808 Raumpläne digitalisiert, wie Branko Bačić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft), Vizeministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und staatliches Eigentum bekanntgab. Ziel sei, alle Bau-, Nutzungs- und Standortgenehmigungen seit 1968 online verfügbar zu machen und so einen gleichberechtigten Zugang für alle Bürger*innen zu gewährleisten. Die Digitalisierung erstreckt sich auf den gesamten Bauprozess – vom Baustart bis zur Nutzungsgenehmigung – und soll Verwaltungswege erheblich verkürzen. Das Informationssystem für Raumplanung (ISPU) wird über das Geoportal ISPU zugänglich sein, das täglich von rund 50.000 Nutzer*innen aufgerufen wird. Bačić betonte, dass in diesem Jahr zwölf neue Gesetze die Raumordnung und Bauverfahren in Kroatien grundlegend modernisieren sollen. Ziel sei eine einfache, schnelle und transparente Verwaltung, die sowohl Bürger*innen als auch Investitionen zugutekommt, während die wertvolle Flächenressourcen des Landes nachhaltig genutzt werden.
Im Belgrader Allgemeinen Krankenhaus KCS wurde am 13. Oktober 2025 der erste telechirurgische Eingriff im Land und in der Region durchgeführt. Es handelte sich um eine Prostatakrebs-Operation, die mithilfe von Robotern durchgeführt wurde. Der Patient befand sich in einem Krankenhaus in Belgien, 1.800 Kilometer von Belgrad entfernt. Gesteuert wurde die Operation vom KCS-Chirurgen Aleksandar Motri aus dem Alten AKH in Belgrad. Auch weitere serbische Ärzt*innen waren anwesend. Der chirurgische Eingriff wurde auf großen Leinwänden übertragen und von Motri kommentiert. Die Operation fand unter der Schirmherrschaft des serbischen Gesundheitsministeriums und in Zusammenarbeit des Belgrader AKH mit dem Azorg-Spital im belgischen Aalst statt.
Die Budapester Verkehrszentrale (BKK) führt die sogenannte VIAR-Technologie (Visually Impaired Access Receiver) ein, mit der blinde und sehbehinderte Menschen durch Aktivieren einer Außenlautsprecher-Ansage auf Straßenbahnen erfahren können, welche Linie kommt, wohin sie fährt, welche Haltestellen folgen und welche Umsteigemöglichkeiten bestehen. Gleichzeitig wird im Innenraum dieselbe Ansage wiederholt, sowie bei Straßenbahnen auch die Türöffnungsrichtung. Bisher war diese Technik bereits bei O-Bussen, normalen Autobussen und den CAF-Straßenbahnen im Einsatz. Nun erfolgt die Erweiterung auf vier weitere Straßenbahntypen. Nach erfolgreicher Testphase und behördlicher Zulassung soll dieses System breit eingeführt werden.
Die
kroatische Hauptstadt hat in Brüssel das EU-Missionslabel für klimaneutrale und
intelligente Städte erhalten. Damit reiht sich Zagreb in die Gruppe der hundert europäischen Städte ein, die den Übergang zu einer dekarbonisierten Zukunft
anführen sollen. Für Bürgermeister Tomašević (M – Wir können's!) sei das eine
Bestätigung der engagierten Arbeit aller städtischen Dienste und der Regionalen
Energieagentur des nordwestlichen Kroatiens (REGEA). Das Missionslabel eröffnet
Zagreb den Zugang zu technischer Unterstützung durch die Europäische
Investitionsbank, schnellere Verfahren zur Genehmigung von
Kofinanzierungen sowie günstigere Finanzierungsbedingungen für Projekte
zur Dekarbonisierung, nachhaltige Mobilität, grüne Infrastruktur und
Klimaanpassung im öffentlichen und privaten Sektor. Die Stadt erhielt
dieses Label auf Grundlage ihres Abkommens für klimaneutrale Städte – eines
strategischen Planungsdokuments, das eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung
der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent bis 2030 definiert. Die Ziele dieses
Planungsdokuments wurden durch eine umfassende Evaluierung seitens
der Europäischen Kommission, der Europäischen Investitionsbank und
des europäischen Konsortiums NetZeroCities bestätigt. Tomašević betonte, dass
das Abkommen für klimaneutrale Städte eine Verpflichtung gegenüber zukünftigen
Generationen darstelle.
Die weltweit größte Technologiemesse "Gitex Global" hat Belgrad als Gastgeberin für den ersten Austragungsort in Südosteuropa ausgewählt. 2027 soll die Messe als "Gitex AI Serbia" im Rahmen der Spezialausstellung "Expo 2027" stattfinden. Diese Entscheidung wurde zur Eröffnung der 45. Gitex Global-Messe in Dubai getroffen und bestätigt die Position Serbiens als wachsendes Zentrum für Innovationen in dieser Region Europas. Belgrad soll so zu einem zentralen Treffpunkt für internationale Führungskräfte in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), digitale Transformation und Start-up-Innovationen werden. Auf der heurigen Gitex Global-Messe, die über 1.000 Aussteller*innen und 200.000 Besucher*innen vereint, ist Serbien außerdem Partnerland. "Der Start von Gitex Serbia 2027 markiert ein neues Kapitel auf unserem globalen Weg, das Gitex-Erlebnis auf neue Innovationszentren auszudehnen. Serbien hebt sich als dynamische Brücke zwischen Ost und West hervor. D eshalb freuen wir uns, die weltweit größte Technologiemesse und Start-up-Plattform nach Belgrad zu bringen", betonte Gitex-Global-Direktorin Trixie LohMirmand.
Die Technische Universität (TU) Berlin arbeitet erstmals mit dem Online-Portal Airbnb zusammen, um ausländische Erstsemester bei der Wohnungssuche zu unterstützen. Rund 200 Studierende erhalten einen Gutschein im Wert von 1.580 Euro, um über die Plattform vorübergehend ein Zimmer zu mieten. Ziel sei es, "den Start in Berlin zu erleichtern und den Wissenschaftsstandort zu stärken", so die Universität. Angesichts von steigenden Mieten – durchschnittlich 650 Euro im Monat – und langen Wartelisten beim Studierendenwerk soll das Angebot kurzfristig helfen, auch wenn nur ein Bruchteil der rund 6.700 Studienanfänger*innen davon wird profitieren können. Kritiker*innen verweisen auf die umstrittene Rolle von Airbnb auf dem Berliner Wohnungsmarkt, wo Ferienwohnungen die Wohnungsnot zusätzlich verschärfen.
Der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat eine Haushaltssperre verhängt, um das drohende Millionendefizit für 2025 zu vermeiden. Eine Haushaltssperre bedeutet, dass neue Ausgaben nur noch in dringenden oder gesetzlich vorgeschriebenen Fällen getätigt werden dürfen. Grund für die Maßnahme sind stark gestiegene Kosten im Bereich der Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfe, die durch den Berliner Senat nicht vollständig ausgeglichen wurden. Dadurch fehlen dem Bezirk rund 11,6 Millionen Euro. Diese Leistungen, etwa Familienberatung oder sozialpädagogische Unterstützung, sind gesetzlich vorgeschrieben, werden aber vom Land Berlin nicht ausreichend finanziert. Schon im Vorjahr blieben berlinweit 62 Millionen Euro ungedeckt, was die strukturelle Unterfinanzierung der Bezirke weiter verschärft. Trotz der Haushaltssperre bleiben grundlegende Aufgaben der Verwaltung, laufende Bauprojekte und bestehende Einrichtungen gesichert. Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne – Bündnis 90/Die Grünen) kritisiert, dass das Land Berlin die Bezirke mit steigenden Sozialausgaben alleinlasse und fordert eine bessere finanzielle Ausstattung.
Mit einem neuen Landesprogramm will der Berliner Senat Familien mit niedrigen Einkommen beim Kauf einer eigenen Wohnung unterstützen. 17 Millionen Euro jährlich sollen über die Investitionsbank Berlin (IBB) in Darlehen zwischen 150.000 und 525.000 Euro fließen – genug für rund 41 Familien pro Jahr. Die Opposition kritisiert, dass damit zu wenige Haushalte von den Millionenbeträgen profitieren. Die beiden Regierungsparteien CDU (Christlich Demokratische Union) und SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) betonen, dass das Programm vor allem "arbeitende Geringverdiener*innen" entlasten soll und auch verhindern soll, dass Fördergelder zu Eigenbedarfskündigungen führen. Gefördert werden sollen neben Neubauten auch leer stehende oder selbst genutzte Bestandswohnungen. Die Grünen (Bündnis 90/Die Grünen) und DIE LINKE (Linke) warnen indes vor Fehlanreizen und sehen die Mittel bei der Genossenschaftsförderung besser aufgehoben. Die Koalition will mit dem Modell zunächst testen, ob eine solche Eigentumsförderung in Berlin tragfähig ist.
Polen soll eine weitere Fabrik für künstliche Intelligenz (KI) bekommen. Die zweite KI-Fabrik im Land wird voraussichtlich von einem Konsortium unter der Leitung des Akademischen Rechenzentrums Cyfronet AGH in Krakau errichtet. Die sogenannte Gaia AI Factory ist ein weiterer Schritt zum Aufbau eines europäischen Netzwerks von KI-Zentren, deren angedachte Aufgabe die Förderung von Forschung, Innovation und Anwendungen im KI-Bereich ist. Sie entsteht im Rahmen des europaweiten Programms "AI Factories", das von EuroHPC JU koordiniert wird. Die für die Finanzierung des Projekts erforderlichen Mittel von 70 Millionen Euro stammen zu gleichen Teilen aus Polen und von der Europäischen Kommission. Das Projekt soll den Ausbau der nationalen Supercomputer-Infrastruktur, die Bereitstellung fortschrittlicher Datenrepositorien und Programme zur Kompetenzentwicklung umfassen. Drei strategische Bereiche sollen im Fokus stehen: Gesundheitswesen, Raumfahrt und die Entwicklung großer Sprachmodelle (LLM).
Anlässlich des Europäischen Tages der Organspende kamen in Sarajevo Vertreter*innen von Regierung, Medizin und Zivilgesellschaft zu einer Konferenz über Organspende und Transplantationsmedizin zusammen. Bosnien-Herzegowina verzeichnete 2024 insgesamt 480 Transplantationen, darunter die erste erfolgreiche Herztransplantation des Landes. Staatsministerin für Zivilangelegenheiten Dubravka Bošnjak (parteiunabhängig) warnte, das System sei zu sehr auf Einzelengagement ausgerichtet, ein stabiler Mechanismus sei dringend nötig. Das Organspende-Netzwerk Bosnien-Herzegowinas soll neue Kampagnen starten, um den Mangel an Organspenden zu beheben und Familien zur Zustimmung zu motivieren. Transplantierte Patient*innen und Spender*innenfamilien berichteten in Panels von ihren Erfahrungen und unterstrichen die Bedeutung des Themas. Zum Abschluss konnten Teilnehmer*innen Organspender*innenkarten ausfüllen und unterzeichnen, um offiziell ihre Bereitschaft zu dokumentieren und so Leben zu retten.
Die Zagreber Stadtwerke erzielten im ersten Halbjahr 2025 trotz sinkender Umsätze ein deutlich besseres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesamteinnahmen sanken um zehn Prozent auf 378,6 Millionen Euro, vor allem wegen des Rückgangs im Gasgeschäft. Dennoch verbesserte sich das operative Ergebnis auf 72,3 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss stieg um 48,7 Millionen Euro. Wachstum verzeichneten vor allem die Sparten Wasserversorgung (plus 31 Prozent), Abfallwirtschaft (plus 19 Prozent), Grünflächenpflege ( plus 34 Prozent) und Parkraumbewirtschaftung (plus 16 Prozent). Durch Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen wurde die finanzielle Stabilität gestärkt. Allerdings stiegen Löhne sowie Material- und Dienstleistungspreise erheblich. Die Unternehmensführung kündigte daher eine mögliche Erhöhung der Preise der Kommunalgebühren (Wasser, Gas, Parken, et cetera) an. Es soll jedoch die Entwicklung der Inflationsrate in Kroatien abgewartet werden. Fraglich ist, wie die Zagreber Bürger*innen auf eine eventuelle Preiserhöhung reagieren werden. Vor allem, weil das auch die Inflation verstärken könnte.
Die landeseigene Wohnbaugesellschaft "Stadt und Land" will auf dem rund fünf Hektar großen Kasernengelände in Rahnsdorf – Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick – ein neues Quartier mit etwa 450 Wohnungen errichten. Nach Kritik an der geplanten Dichte und Höhe der Gebäude wurden die Entwürfe zwar überarbeitet, dennoch regt sich Widerstand. Der Bürger*innenverein Wilhelmshagen-Hessenwinkel fordert, die Bestandsbauten zu erhalten und zu sanieren, statt sie abzureißen. Das sei nachhaltiger und würde Natur und Klima schonen, so Vereinsmitglied Michael Kunert. Laut Stadt und Land sei der Abriss jedoch "unumgänglich", da die Gebäude stark schadstoffbelastet und feucht seien. Der Verein präsentierte bereits ein alternatives Konzept mit rund 250 Wohnungen. Für das Bauvorhaben müsste zudem der Flächennutzungsplan geändert werden, da das Areal im Wasserschutzgebiet liegt.
Zwei landeseigene Kitas (Kindertagesstätten) im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf müssen schließen, weil sie nicht mehr ausreichend ausgelastet sind. Nach Angaben des Bezirks sank die Zahl der Anmeldungen im vergangenen Jahr deutlich. Betroffen sind die Einrichtungen Steinstraße und "Unter den Eichen", alle Kinder und Erzieher*innen konnten in andere Kitas wechseln. Auch die übrigen vier landeseigenen Kita-Betriebe kämpfen mit finanziellen Problemen, weitere Schließungen sind laut Bildungssenatorin Günther-Wünsch (CDU – Christlich Demokratische Union) nicht ausgeschlossen. Berlinweit ist inzwischen rund jeder zehnte Kita-Platz unbesetzt. Der Senat will die sinkende Nachfrage nutzen, um den Personalschlüssel zu verbessern. Ab 2026 soll eine Fachkraft nur noch vier statt fünf Kinder betreuen. Die Gewerkschaft Verdi warnt jedoch vor möglichen Verschlechterungen.
In der Nacht zum Montag kam es in einem sechsstöckigen Wohnhaus am Michael-Bohnen-Ring in Berlin-Neukölln zu einem schweren Brand. Eine Wohnung im Erdgeschoss brannte vollständig aus, mindestens 46 Menschen wurden verletzt, viele durch Rauchgasvergiftungen. Eine Person erlitt schwere Verbrennungs- und Kopfverletzungen und konnte bislang noch nicht identifiziert werden. Anwohner*innen berichteten von mehreren lauten Knallen, möglicherweise Explosionen, die auch während der Löscharbeiten auftraten. Sprengstoff-Expert*innen und Brandermittler*innen des Landeskriminalamts (LKA) untersuchen die Ursache, auch Statiker*innen sind im Einsatz. Das Gebäude wurde vollständig evakuiert, Wohnungen ab der zweiten Etage konnten am Vormittag wieder betreten werden. Die Ermittlungen zur Brandursache und zur Identität des Verletzten dauern an.
Im ersten Halbjahr 2025 gingen in Berlin rund 123.000 Meldungen über die Ordnungsamt-App ein – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Etwa die Hälfte betraf illegal entsorgten Abfall, doch nur 348 Verfahren wurden tatsächlich eingeleitet. Mehrere Bezirke führen dazu überhaupt keine Statistik, weshalb das Ausmaß der Verstöße weiter unklar ist. Neben Müll gehören Falschparker*innen (16.798 Meldungen) und Straßenaufsichtsthemen (12.765) zu den häufigsten Beschwerden. Der Betrieb der App kostete das Land zuletzt rund eine halbe Million Euro pro Jahr. Künftig sollen die Ausgaben durch digitale Schulungsvideos um etwa ein Drittel sinken.
Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) ist mit einer 30-köpfigen Delegation – bestehend aus Vertreter*innen von Unternehmen, Verbänden und Start-ups – nach Warschau gereist. Ziel der zweitägigen Reise ist es, die wirtschaftliche Kooperation zwischen beiden Hauptstädten zu stärken. Im Mittelpunkt stehen Cybersicherheit, Künstliche Intelligenz (KI) und Zukunftstechnologien. Polen ist mit einem Handelsvolumen von 2,4 Milliarden Euro inzwischen Berlins wichtigster Handelspartner. Geplant sind Gespräche mit der Warschauer Stadtregierung, polnischen Unternehmen und ein Empfang in der deutschen Botschaft. Wirtschaftssenatorin Giffey betonte, die Partnerschaft sei auch ein Beitrag zu Sicherheit und Innovation in Europa. 2026 feiern Berlin und Warschau 35 Jahre Städtepartnerschaft.
In Berlin verursacht die Ausstellung von Anwohner*innenparkausweisen mittlerweile hohe Verluste für das Land, da die Verwaltungskosten die Einnahmen deutlich übersteigen. Während der Preis für eine Vignette seit 2008 unverändert bei 20,40 Euro für zwei Jahre liegt, betragen die Bearbeitungskosten inzwischen im Median 42,29 Euro pro Ausweis. Zwischen Januar und Juli 2025 wurden rund 80.000 neue Vignetten ausgestellt, wodurch sich das Defizit auf einen Millionenbetrag summiert. Eine Gebührenerhöhung wurde trotz mehrfacher Ankündigungen bislang nicht umgesetzt – sowohl frühere Stadtregierungen als auch die aktuelle Regierungskoalition aus CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands) und SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) konnten sich nicht auf ein neues Modell einigen. Die CDU plant zwar ein umfassendes Konzept mit digitalisierten Parkvignetten und einer vereinfachten Regelung für Sonderzonen, hat es jedoch noch nicht vorgelegt. Kritiker*innen, darunter die Grünen (Bündnis 90/Die Grünen) und sogar der ADAC (Allgemeine Deutscher Automobil-Club), werfen der Koalition Untätigkeit vor, während die Stadt weiterhin Millionenverluste trägt.
Der österreichische Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP – Österreichische Volkspartei) hat die Europäische Kommission aufgefordert, gegen die seit 2022 in Ungarn geltende Sondersteuer für Lebensmittelketten vorzugehen. Die Regelung verstoße seiner Ansicht nach gegen die Grundprinzipien des Binnenmarkts und sei diskriminierend gegenüber ausländischen Unternehmen. Besonders betroffen sei die Supermarktkette Spar. Der Vorstandsvorsitzende von Spar Österreich, Hans K. Reisch, erklärte kürzlich, dass derzeit kein Rückzug aus Ungarn geplant sei. Langfristig werde man jedoch nur bleiben, wenn das Unternehmen wieder profitabel wirtschaften könne. Dabei hoffe man auch auf Unterstützung aus Brüssel. Hattmannsdorfer schloss nicht aus, dass der Fall vor dem Europäischen Gerichtshof landen könnte, sollte die Antwort der ungarischen Regierung nicht zufriedenstellend ausfallen.
Das "Greener City-Arbeitsheft" (Városi Zöldebb Füzet) ist eine neue umweltpädagogische Publikation, die Kindern, Familien und Schulgruppen die nachhaltigen Werte und ökologischen Initiativen Budapests näherbringen möchte. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums von Groß-Budapest 2025 verbindet das Heft historische Perspektiven mit zukunftsorientierten Umweltfragen. Es soll eine Generation anregen, die ihren ökologischen Fußabdruck kennt und ihre Eltern zu einem bewussteren Lebensstil motiviert. Im Vergleich zur Ausgabe von 2018 legt das neue Heft mehr Wert auf Bildung und praktische Nachhaltigkeitstipps als auf reine Stadtpräsentation. Themen wie Energieverbrauch, saubere Luft und Wasser, Recycling, Mikromobilität, Regen- und Schwammstädte werden spielerisch vermittelt. Das kostenlose Heft führt humorvoll und anschaulich in umweltgerechtes Handeln ein.
Am 10. Oktober 2025 wurden die Gewinner*innenprojekte des diesjährigen Partizipationsbudgets der Stadt Budapest bekanntgegeben. Aus einem Gesamtbudget von rund 2,55 Millionen Euro werden grüne, inklusive und lokale Ideen gefördert. Noch nie zuvor gingen so viele Vorschläge ein: 2025 reichten Bürger*innen 720 Ideen ein, von denen 16 umgesetzt werden. Besonders beliebt waren Umweltprojekte wie die Anlage von Regengärten, Begrünung städtischer Flächen und neue Bäume rund um den Batthyány-Platz. Zudem entstehen neue Grillplätze, soziale Initiativen werden gefördert und leerstehende Räume für Gemeinschaftsprojekte genutzt – für eine lebenswertere Hauptstadt.
Die Zukunft des Sziget-Musikfestivals ist ungewiss, wie Budapests Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) auf Facebook mitteilte. Der Geschäftsführer der Sziget AG informierte ihn in einem Brief darüber, dass er gezwungen sei, die Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Festival zu kündigen. Hinter diesem Schritt könnte laut Karácsony eine geschäftliche Entscheidung der ausländischen Eigentümer des Unternehmens stehen. Er betonte, dass das Sziget-Festival ein Symbol für die Freiheit, Offenheit und Vielfalt Budapests sei, weshalb die Stadt sich für dessen Fortbestand einsetzen müsse. Obwohl Budapest nicht in private Geschäftsfragen eingreifen könne, habe sie eine Verantwortung für den langfristigen Erhalt des Festivals. Karácsony äußerte die Hoffnung, dass die Kündigung keinen Schlusspunkt, sondern einen Neuanfang markiere. Trotz gestiegener Besucher*innenzahlen war das Festival auch 2024 nicht profitabel, und die Betreiber*innengesellschaft verzeichnete in den letzten Jahren erhebliche Verluste.
Krakau will in den nächsten vier Jahren rund 117,2 Millionen Euro für Investitionsvorhaben im Rahmen des "Pakts für Krakauer Wohnsiedlungen" bereitstellen. Damit sollen bis zum Ende dieser Legislaturperiode in allen Krakauer Wohnsiedlungen verschiedene Straßen- und Verkehrsinvestitionen auf den Weg gebracht werden. Anfang 2026 soll das Programm starten. Die geplanten Investitionen umfassen hauptsächlich die Errichtung und die Sanierung von Gehwegen, die Sanierung von Straßenbelägen, die Beleuchtung von Fußgänger*innenübergängen und den Bau einer neuen Straßenbeleuchtung sowie die Errichtung neuer Wartehäuser und Bänke an Haltestellen. Der Pakt ist das Ergebnis von zahlreichen Treffen des Krakauer Bürgermeisters Aleksander Miszalski (PO – Bürgerplattform) mit den Einwohner*innen der Stadt.
Die Stadt Ljubljana ruft Bürger*innen dazu auf, Fichten aus ihrem Umfeld für die Weihnachtsdekoration auf einem der zentralen Plätze im Innenstadt zu spenden. Gesucht sind Bäume, die ihren Lebenszyklus bereits abgeschlossen haben und gut zugänglich sind. Kriterien wie Form, Dichte und Höhe spielen bei der Auswahl eine Rolle. Nach den Feiertagen werden die Fichten fachgerecht recycelt. Damit will die Stadt festliche Stimmung schaffen und zugleich auf nachhaltige Ressourcennutzung setzen.
Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) und Kulturstadtrat Jiří Pospíšil (TOP 09), beide stellvertretende Oberbürgermeister von Prag, ziehen sich zum Jahresende aus der Stadtregierung zurück, nachdem sie ins Abgeordnetenhaus gewählt wurden. Ihre Ressorts sollen von Jaromír Beránek (Verkehr, Piratenpartei) und Tomáš Slabihoudek (Kultur, TOP 09) übernommen werden. Der Wechsel erfordert eine Änderung des Koalitionsvertrags, die noch von den Piraten bestätigt werden muss. Die Amtsübergabe fällt in eine Phase wichtiger Projekte: Die Dvorecký-Brücke soll im Frühjahr 2026 fertiggestellt werden, während die Zukunft der Libeň-Brücke nach einer gestoppten Ausschreibung unklar ist. Auch der Ausbau der Metro D stockt – ein Gericht blockierte den Vertrag für die nächste Bauetappe. In der Kultur steht die Renovierung des Vinohrady-Theaters wieder im Fokus, ebenso die Restaurierung des Restaurants Šlechtova, deren Ausschreibung noch ausgewertet wird. Die Koalitionspartner*innen fordern von Hřib eine Projektbilanz vor seinem Abgang. Michal Hroza (TOP 09) soll neuer stellvertretender Oberbürgermeister werden. Über die neuen Besetzungen entscheidet der Gemeinderat im Dezember 2025.
In Prag steht eine städtebauliche Wende bevor: Der neue "Metropolenplan" soll den Flächennutzungsplan von 1999 ablösen und bis zu 350.000 neue Wohnungen ermöglichen. Ziel ist die Öffnung ehemaliger Industrieflächen für Wohnbau und die Beschleunigung der Stadtentwicklung. Der Plan betont auch den Schutz historischer Panoramen und Grünflächen. Die Stadt stellt das Dokument am 20. Oktober 2025 im Institut für Stadtplanung vor, wo es bis Anfang Dezember öffentlich einsehbar ist. In dieser Zeit sind Fachdebatten und Bürger*innenanhörungen geplant, Rückmeldungen können online eingereicht werden. Die endgültige Genehmigung durch das Stadtparlament ist für Frühjahr 2026 vorgesehen. Der Plan soll Genehmigungsverfahren verkürzen und umfasst auch Verkehrsprojekte wie neue Straßen, Straßenbahnlinien und Hochgeschwindigkeitskorridore.
Sarajevo ist die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, das politische, kulturelle und historische Zentrum des Landes. Die tatsächliche Verwaltungskapazität entspricht jedoch nicht dieser Rolle. Stattdessen werden zentrale Funktionen wie städtische Infrastruktur, Verkehr und Wasserversorgung von kantonalen Ministerien und den vier Stadtbezirken Stari Grad, Centar, Novo Sarajevo und Novi Grad kontrolliert. Politikwissenschaftler*innen und Akademiker*innen fordern nun eine Reform, um die sechs Bezirke (vier Stadt- und die zwei Kantonsbezirke Vogošća, Ilidža) zu einer einheitlichen Stadt Sarajevo zusammenzuführen und der Stadt direkte demokratische Legitimität zu verleihen. Der*Die Bürgermeister*in wird derzeit nicht direkt von den Bürger*innen gewählt, sondern von den Delegierten der Stadtbezirke. Akademiker*innen betonen, dass Sarajevo nur mit eigenen Zuständigkeiten eine funktionierende Metropole sein könne. Vergleichsmodelle aus Zagreb, Wien und Ljubljana zeigen, dass Hauptstädte volle administrative Rechte brauchen, um städtische Dienste effektiv zu steuern. Empirische Studien unter Stadtvertretungen ergeben über 90 Prozent Zustimmung zur Erweiterung der Stadtbefugnisse und zur direkten Bürgermeister*innenwahl. Neue Zuständigkeiten sollen Stadtplanung, Verkehr, Kultur, Energieversorgung und Umweltschutz umfassen. Die Reform erfordert politische Einigkeit, gesetzliche Anpassungen und koordinierte Zusammenarbeit von Stadt, Kanton und Föderation. Ohne strukturelle Änderungen würde Sarajevo finanziell und administrativ eingeschränkt bleiben – zum Nachteil der Lebensqualität und des Entwicklungspotenzials der Hauptstadt.
Auf Initiative der Universität Zagreb wurden kürzlich Nachtzugverbindungen eingeführt, die Zagreb an Wochenenden mit elf umliegenden Städten verbinden – darunter Dugo Selo, Karlovac, Sisak und Zabok. Ziel ist es, die Mobilität der Bürger*innen zu erhöhen. Insbesondere aber geht es darum, die Lebensqualität der Studierenden zu verbessern, die am Wochenende aufgrund kultureller, gesellschaftlicher oder sportlicher Veranstaltungen in die kroatische Hauptstadt kommen. So soll ihnen eine sichere Heimfahrt ermöglicht werden. Zu jedem Zielort fahren zwei Züge – einer kurz nach Mitternacht und der andere gegen zwei Uhr morgens. Die Züge halten an allen Haltestellen im erweiterten Stadtgebiet von Zagreb. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, dessen Fortsetzung von der Anzahl der Fahrgäste bis Mitte 2026 abhängt. Den Staat wird dieses Projekt bis Ende des Jahres über 300.000 Euro kosten. Sollte sich das Pilotprojekt als erfolgreich erweisen, besteht die Möglichkeit, dass Wochenend-Nachtzüge auch in anderen Teilen Kroatiens eingeführt werden. Der kostenlose öffentliche Eisenbahnverkehr für ordentliche Studierende in Kroatien wurde zu Beginn des Jahres eingeführt. Seitdem haben fast 24.000 Studierende den Zug genutzt.
Am Donnerstag, dem 16. Oktober, wird in der Sitzung des Zagreber Gemeinderates der Beschluss über Änderungen und Ergänzungen des städtischen Raumplans verabschiedet. Grund dafür ist unter anderem der Bau einer Eisenbahn-Umfahrung. Diese wird es ermöglichen, dass Güterzüge nicht mehr durch das Stadtzentrum von Zagreb fahren müssen. Die Eisenbahnstrecke durch Zagreb wird künftig ausschließlich für den Personentransport genutzt. Eine Eisenbahnlinie, die Zagreb mit dem Flughafen verbindet, ist ebenfalls geplant. In der ersten Phase ist der Bau des westlichen Abschnitts der Umfahrungsstrecke geplant. Zusammen mit der bereits errichteten Güterumfahrungsbahn im Osten Zagrebs wird sie es ermöglichen, den Güterverkehr aus dem innersten Stadtbereich nach außen zu verlagern. Die neue Umfahrung wird eine höhere Transportkapazität für Güterzüge vom Hafen Rijeka in Richtung Budapest ermöglichen. Eine strategische Umweltverträglichkeitsstudie wurde bereits erstellt und die erforderlichen Zustimmungen des kroatischen Ministeriums für Umweltschutz und grüne Transformation sowie des kroatischen Ministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Staatseigentum wurden eingeholt.
Die Stadt Prag prüft das Verbot des Transports von E-Scootern in öffentlichen Verkehrsmitteln, nachdem in den vergangenen Monaten mehrere Brandfälle durch defekte Batterien registriert wurden. Besonders in geschlossenen Räumen wie U-Bahnen können brennende Akkus schwerwiegende Folgen haben. Ähnliche Verbote wurden bereits in anderen Städten wie Brünn, Ostrava oder Most eingeführt. In Prag gelten derzeit für E-Scooter noch die gleichen Transportregeln wie für Fahrräder. In Straßenbahnen und der U-Bahn ist der Transport nur eingeschränkt erlaubt, in Bussen ganz untersagt. Die Stadt bereitet derzeit in Abstimmung mit Feuerwehr und Sicherheitsbehörden eine Neubewertung dieser Regelungen vor. Im Fokus steht dabei vor allem die Sicherheit in den U-Bahn-Zügen, wo im Brandfall kaum Fluchtmöglichkeiten bestehen. Das Stadtparlament wird voraussichtlich in einer der nächsten Sitzungen über eine Anpassung der Transportbedingungen entscheiden.
Eigentlich verfügt Serbien über einen gesetzlichen sowie strategischen Rahmen über den Klimaschutz und die Klima-Anpassung. Es mangle jedoch an der Umsetzung, wirksamen Überwachungs- und Berichterstattungsmechanismen sowie an finanziellen Mitteln. Das geht aus einem Bericht der Obersten Rechnungskontrollbehörde hervor. Die Prüfung ergab, dass die serbischen Klimaschutzvorschriften weiter vorangetrieben werden müssen, damit sie weitgehend mit den EU-Vorschriften übereinstimmen. Es seien etwa keine Mechanismen für die vollständige Umsetzung der Strategie für eine kohlenstoffarme Entwicklung geschaffen worden. Auch ein Fortschrittsbericht über die Umsetzung des Aktionsplans des Klimaanpassungsprogramms wurde nicht erstellt, weil die meisten Behörden, die für die Umsetzung der Maßnahmen zuständig sind, dem Ministerium keine Berichte vorgelegt haben. Laut Prüfer*innen ist eine aktivere Beteiligung der Fachöffentlichkeit und der Interessensgruppen an den Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in Serbien erforderlich. Serbien habe keine Umweltschutzstrategie verabschiedet, die die Ziele und Maßnahmen für die Finanzierung von Aktivitäten zur Klima-Anpassung definiert, heißt es im Bericht.
Am 9. Oktober 2025 traten US-Sanktionen gegen Serbiens größten Ölkonzern NIS in Kraft – wegen mehrheitlich russischen Eigentumsanteilen. Das soll die Finanzierung des Ukrainekriegs durch russische Energiegelder unterbinden. Präsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) warnte vor schweren Folgen: Ohne zusätzlichen Ölnachschub könne die Raffinerie in Pančevo nur bis zum 1. November betrieben werden. Wenige Tage später erklärte er jedoch, dass keine größere Energiebedrohung bestünde – nach Gesprächen mit russischen Vertreter*innen. Vor dem Inkrafttreten der Sanktionen belieferte NIS viele Großabnehmer*innen, die nun auf Importe umsteigen mussten. Laut Tomislav Mićović vom Verband der serbischen Ölgesellschaften ist der Markt zwar derzeit gut versorgt, doch die aktuellen Lösungen seien nur kurzfristig tragfähig. Ministerin Dubravka Đedović Handanović (parteilos) betonte, Serbien werde NIS nicht verstaatlichen. Die Gespräche mit Russland würden fortgesetzt. Den Mehrheitsanteil an NIS übernahm 2008 die russische Gaspromnjeft für 400 Millionen Euro. Dies war Teil eines größeren Energiepakets mit Russland, das unter anderem den Bau der Gaspipeline South Stream durch Serbien vorsah. Diese wurde jedoch nicht gebaut und später durch die "Turkish Stream"-Pipeline ersetzt.
In der Slowakei ist die Anzahl an Jugendlichen, die wegen Essstörungen Hilfe suchen, innerhalb von sechs Monaten um 190 Prozent gestiegen. Das zeigen aktuelle Daten der Hilfsorganisation Chuť žiť (Lust zu leben) zum Welttag der psychischen Gesundheit. Besonders gefragt ist die anonyme Chatberatung, die vielen Teenagern den ersten Schritt zur Hilfe erleichtert. Fachleute berichten, dass Betroffene oft erst Unterstützung suchen, wenn sie keinen Ausweg mehr sehen. Auch Männer wenden sich zunehmend an die Hotline, sie machen etwa sieben Prozent der Kontakte aus – häufig begleitet von Scham und Angst vor Stigmatisierung. Bei männlichen Betroffenen werden Essstörungen laut Expert*innen seltener erkannt und behandelt als bei Frauen. Die Organisation warnt vor langen Wartezeiten und unzureichender psychologischer Betreuung. Essstörungen können sich über Jahre hinziehen und erfordern kontinuierliche, spezialisierte Hilfe.
Aufgrund des Beschlusses der kroatischen Regierung beginnt die erste Bauphase des Nationalen Kinderkrankenhauses im südlichen Stadtteil Zagreb-Blato. Das Projekt, im Wert von über 237 Millionen Euro, wird aus staatlichen und EU-Mitteln finanziert. Laut Gesundheitsministerin Irena Hrstić (HDZ - Kroatische Demokratische Gemeinschaft) soll die neue Klinik modernste Kinder- und Jugendmedizin an einem Standort bündeln. Der Baubeginn ist für 2026 geplant, die Fertigstellung für 2029. Parallel dazu wurde am Klinikum Zagreb die neue Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eröffnet. Sie soll zum Referenzzentrum für psychische Gesundheit junger Menschen werden. In Kroatien leidet derzeit jedes sechste Kind an psychischen Störungen, meist an Angst, Depressionen oder Essstörungen. Nur rund 30 Prozent erhalten professionelle Hilfe. Klinikleiter Ivan Begovac betont die Bedeutung einer frühen Behandlung und sieht die neue Einrichtung als wichtigen Schritt im Kampf gegen Stigmatisierung. Ministerin Hrstić kündigte zudem 70 neue Fachausbildungsstellen für Kinderpsychiater*innen an. Mit diesen Projekten will Zagreb ein Zeichen setzen – für moderne Medizin, bessere Versorgung und mehr Aufmerksamkeit für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Die Stadt Zagreb hat den ersten Platz in Europa belegt und wurde von der Organisation Open Government Partnership zum globalen Gewinner in der thematischen Kategorie Fiskale Transparenz gekürt. Die Preisverleihung fand am 9. Oktober in der spanischen Stadt Vitoria-Gasteiz statt. Die kroatische Hauptstadt erhielt die Auszeichnung für das 2024 durchgeführte Projekt E-Partizipatives Budgetieren – Mach einen Vorschlag für ein besseres Grätzel! Das Projekt wurde als Best-Practice-Beispiel in der transparenten und inklusiven Verwaltung öffentlicher Mittel anerkannt. Es ermöglicht den Bürger*innen direkt über die Entwicklung ihrer Nachbarschaft mitzuentscheiden. Die Bezirke stellen dabei einen Teil des Budgets aus den Plänen für kommunale Maßnahmen bereit. So können Bewohner*innen selbst Herausforderungen in ihrer Umgebung identifizieren, konkrete Lösungen vorschlagen und durch Abstimmung über die Projekte entscheiden, die im folgenden Jahr umgesetzt werden sollen. Das Projekt wird auch heuer fortgesetzt – mit der Teilnahme weiterer Grätzeln und einem erhöhten Budget.
Das slowakische Team junger IT-Expert*innen belegte bei der diesjährigen European Cybersecurity Challenge (ECSC) in Warschau den 4. Platz. Gewonnen hat Italien, gefolgt von Dänemark und Deutschland. Insgesamt nahmen 40 Länder am Wettbewerb teil, der von der EU-Agentur für Cybersicherheit ENISA organisiert wurde. Teamleiterin Alexandra Húsková sprach von einem "außergewöhnlichen Erfolg" und lobte die enge Zusammenarbeit im Team. Kapitän Marek Geleta, Informatikstudent in Brünn, hob die sorgfältige Vorbereitung und klare Aufgabenverteilung hervor. Das zehnköpfige Team im Alter von 16 bis 22 Jahren wurde vom nationalen Kompetenz- und Zertifizierungszentrum für Cybersicherheit trainiert. Ziel der ECSC ist es, junge Talente in Netzwerksicherheit, Kryptografie und digitaler Forensik zu fördern – die Slowakei zählt mittlerweile zu den europäischen Spitzen.
Im Nationalen Onkologischen Institut (NOÚ) in Bratislava wurde ein kostenloser Friseursalon für Krebspatient*innen eröffnet. Das Projekt "Schönheit in Zeiten des Kampfes" soll Betroffenen helfen, sich während der Behandlungszeit wohler zu fühlen. Angeboten werden Rasuren bei Haarausfall, der erste Haarschnitt nach der Therapie, Perückenpflege und Kopfhautmassagen. Die Initiative entstand in Folge von Rückmeldungen von Patient*innen, die während der Behandlung keinen passenden Salon fanden. Institutsleiter Tomáš Alscher betont, dass der Service Hemmschwellen abbauen und Vorurteile reduzieren soll. Während der Pilotphase nutzten bereits 43 Patient*innen das Angebot. Zusätzlich gibt es kostenlose Hautpflege, Entspannungsräume und einen Spielplatz für Kinder der Patient*innen. Ziel ist es, den Aufenthalt im Krankenhaus menschlicher und würdevoller zu gestalten.
Der öffentliche Verkehr in Bratislava wird moderner und sicherer. Die DPB erneuert ihre Flotte um 80 neue Gelenkbusse des Typs SOR NS 18. Die Busse bieten Platz für bis zu 177 Fahrgäst*innen und sind mit moderner Technik ausgestattet. Neben WLAN, USB-Anschlüssen, Kameras und Echtzeitinformationen verfügen sie über ein Warnsystem, das Zusammenstöße mit Fußgänger*innen und Radfahrer*innen verhindern soll. Weitere Sicherheitsfeatures sind die Toter-Winkel-Erkennung, die Absicherung gegen Cyberangriffe und eine intelligente Geschwindigkeitsanpassung. Für mehr Komfort sorgen leistungsstarke Klimaanlagen und Edelstahlhaltestangen. Die Busse wurden über ein öffentliches Vergabeverfahren beschafft; den Zuschlag erhielt die tschechische Firma SOR Libchavy. Die Auslieferung soll innerhalb von zwölf Monaten abgeschlossen sein.
Der sechstägige Besuch von 17 Vertreter*innen der Stadt Ljubljana und neun Leiter*innen öffentlicher Einrichtungen bei der Expo 2025 in Osaka sorgt für Kritik. Mit Reisekosten von rund 75.000 Euro werfen selbst Personen aus dem Umfeld von Bürgermeister Zoran Janković (LZJ – Liste Zoran Janković) der Stadt "Ausflugstourismus" und eine "Belohnung für treue Mitarbeitende" vor. Für Stirnrunzeln sorgte zudem, dass zwei Delegierte – darunter Vizebürgermeister Boštjan Koritnik (LZJ) – beim offiziellen Empfang auf der Expo 2025 eine Partie Tarock spielten, was Beobachter*innen als unangebracht bezeichneten.
Mit Beginn des Wintersemesters nimmt die kostenlose Rechtsberatungsstelle für Prager*innen nach einer Pause wieder ihre Tätigkeit auf. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der juristischen Fakultät der Karlsuniversität durchgeführt und richtet sich an alle, die eine grundlegende rechtliche Orientierung benötigen. Studierende der Fakultät bieten unter Aufsicht erfahrener Fachkräfte zweimal pro Woche Beratungsgespräche im Magistratsgebäude auf der Jungmannova-Straße an. Die Beratung ist kostenlos, eine vorherige telefonische Anmeldung ist jedoch erforderlich. Das Angebot erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit sowohl bei Ratsuchenden als auch bei den Studierenden, die praktische Erfahrungen sammeln können. Die Beratung deckt vor allem Themen wie Mietrecht, Nachbarschaftskonflikte oder grundlegende Vertragsfragen ab. Komplexere Fälle werden an zugelassene Anwält*innen oder Notar*innen verwiesen. Die Initiative besteht seit 2014 und wurde von der Stadtverwaltung und der Universität als Beitrag zur Förderung bürgernaher Dienstleistungen ins Leben gerufen.
Noch vor wenigen Jahren arbeiteten in den Schulen des Kantons Sarajevo (KS) nur sieben Psycholog*innen, heute sind es 107. Die steigende Zahl zeigt den wandelnden Umgang mit der mentalen Gesundheit von Schüler*innen. Psycholog*innen werden zu Ansprechpartner*innen für Kinder, Lehrkräfte und Eltern. Die Initiative ist Teil einer systematischen Politik des KS-Bildungsministeriums und der Kantonsregierung, um die psychologische Betreuung in Schulen zu stärken. An Volks- und weiterführenden Schulen tauschten Psycholog*innen Erfahrungen aus und stellten bewährte Projekte vor – von kurzen Bildungsfilmen bis zu Programmen, die Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern in der Förderung emotionaler Resilienz zusammenbringen. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit Schüler*innenvertretungen und lokalen Gemeinschaften, etwa durch motivierende Broschüren wie "Du bist nicht allein". Fachleute betonen, dass die psychische Gesundheit von Kindern eine Pflichtaufgabe und kein Luxus ist. Durch Psycholog*innen werden Schulen zu Orten des Vertrauens, des Verständnisses und des persönlichen Wachstums.
Bulgarien müsse weitere Anstrengungen unternehmen, um den Menschenhandel zu verhindern und die Opfer besser zu schützen, heißt es in den Schlussfolgerungen eines am 9. Oktober 2025 veröffentlichten Berichts der Expert*innengruppe für Maßnahmen gegen Menschenhandel (GRETA) des Europarats. Der Bericht stellt im Vergleich zum letzten Bericht aus dem Jahr 2021 Fortschritte fest und betont, dass die Behörden Maßnahmen ergriffen hätten. Dennoch seien die ausgesprochenen Empfehlungen bislang nicht vollständig umgesetzt worden. GRETA fordert Bulgarien auf, die international anerkannte Definition von Menschenhandel in die nationale Gesetzgebung aufzunehmen. Dabei wird hervorgehoben, dass die bulgarischen Behörden die besondere Gefährdung bestimmter Gruppen erkennen müssen. Dazu zählen benachteiligte Minderheiten, Menschen mit Behinderungen, Kinder aus sozial schwachen Regionen, unbegleitete Minderjährige und Personen mit Suchterkrankung oder hohen Schulden. Zudem erwartet GRETA von den Behörden, entschlossener gegen Kinder- und Zwangsehen vorzugehen.
Auf dem Gelände des ehemaligen Belgrader Eisenbahnkomplexes wurde nach umfangreichen Arbeiten und der Sanierung der beibehaltenen Eisenbahninfrastruktur der sogenannte Ložionica-Komplex offiziell eröffnet. Dieser soll künftig auch das Haus der elektronischen Verwaltung beherbergen. Vor 100 Jahren wurde dort eine Eisenbahnanlage errichtet, die als Beginn der zweiten industriellen Revolution galt. Nun wurde diese vollständig rekonstruiert und adaptiert. Die Arbeiten umfassten den Wiederaufbau von Ložionica auf allen 4.800 Quadratmetern unter Beibehaltung des Erscheinungsbilds sowie des Wasserturms und des Drehkreuzes. Auch der Bau des 11.000 Quadratmeter großen Hauses der e-Verwaltung wird davon umfasst. Es ist als ein Ort konzipiert, an dem die Mitarbeitenden des IT- und e-Verwaltungsamts gemeinsam mit Unternehmen, der Start-up-Community und mit Unterstützung von Expert*innen aus Wissenschaft und Technologie an neuen IT-Lösungen arbeiten sollen. Weiters ist die Einrichtung mehrerer innovativer Bereiche im Haus der e-Verwaltung geplant – darunter ein so genannter KI-Distrikt, ein Cyber-Distrikt, ein Open-Data-Hub sowie ein Digital-Distrikt.
Der Personenzugverkehr zwischen Belgrad und der nordserbischen Stadt Subotica wurde am 8. Oktober 2025 offiziell aufgenommen. Bis zum 12. Oktober stand Interessierten deswegen ein Gratis-Ticket zu Verfügung. Der Fahrplan zwischen Belgrad und Subotica sieht derzeit 18 Abfahrten der serbischen Hochgeschwindigkeitszüge Soko vor – neun in jede Richtung, von 6 bis 22 Uhr alle zwei Stunden. Diese Züge halten an den folgenden Haltestellen: Neu-Belgrad, Petrovardin, Vrbas Nova und Bačka Topola. Die voraussichtliche Fahrzeit beträgt 79 Minuten. Zwischen der Hauptstadt und Nordserbien wird es außerdem acht Interregio-Abfahrten geben, vier in jede Richtung. Die Fahrzeit des Interregio-Zugs auf der Strecke Belgrad-Zentrum – Subotica beträgt 99 Minuten. Der Bahnhof Novi Sad, auf dem es vor einem Jahr zu einem Einsturz des Bahnhofvordachs gekommen war, ist bis auf Weiteres nicht für den Fahrgastbetrieb geöffnet.
Kroatien will rund 50 Millionen Euro in den Ausbau eines nationalen KI-Datenzentrums investieren, das aus EU-Mitteln für Wettbewerbsfähigkeit und Kohäsion finanziert werden soll. Ziel ist es, eine eigene digitale Infrastruktur und Datensouveränität im Bereich der künstlichen Intelligenz zu schaffen. Die Regierung arbeitet an einem nationalen KI-Entwicklungsplan, der Bildung, Forschung und Anpassung an den europäischen AI Act fördern soll. Doch es zeigt sich, dass die öffentliche Verwaltung bei der Nutzung von KI-Technologien deutlich hinter dem Privatsektor zurückliegt. Laut einer Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (EIZ) setzen viele kroatische Unternehmen KI bereits ein – vor allem kleine IT- und Fertigungsbetriebe in Zagreb. In der öffentlichen Verwaltung hingegen fehlen noch Know-how und Anwendungen. Als positives Beispiel sticht die Stadt Zagreb hervor, die bereits eigene KI-gestützte Tools entwickelt hat und offene Daten bereitstellt.
Anlässlich des Jahrestags des Hamas-Angriffs von 2023 kam es in Berlin zu mehreren Demonstrationen. Eine israelfeindliche Kundgebung am Alexanderplatz sowie Ersatzversammlungen wurden von der Polizei im Vorfeld verboten – wegen drohender Gewalt und strafbarer Inhalte in sozialen Medien. Dennoch versammelten sich rund 250 bis 500 Personen, darunter radikale Gruppen wie "Samidoun", skandierten antisemitische Parolen und rechtfertigten das Hamas-Massaker. Die Polizei griff ein, nahm Personalien auf, sprach Teilnahmeverbote aus, setzte Zwang bei Widerstand ein und löste die Versammlung auf. Ein Wasserwerfer blieb ungenutzt. Bereits am Vormittag wurden Hamas-Sympathisant*innen blockiert und zehn Personen vorübergehend festgenommen. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) begrüßte das Verbot und betonte, Berlin sei kein Ort für Terrorverherrlichung oder Antisemitismus. Vor dem Brandenburger Tor gedachten etwa 100 Menschen der Opfer, das Tor war mit einer Israel-Flagge beleuchtet. Auf dem Pariser Platz wurden 1100 Stühle aufgestellt. Auf jedem Stuhl klebte das Foto eines Menschen, auf manchen ein Foto ganzer Familien, dazu die Namen und Alter. Ein Symbol, eine Geste für die 1.200 Todesopfer des 7. Oktober 2023. Insgesamt waren 1.500 Polizeikräfte im Einsatz gegen Hass, Antisemitismus und Extremismus.
Die Güterzüge auf der modernisierten Bahnstrecke Budapest–Belgrad sollen bereits Ende 2025 verkehren, der Personenverkehr soll, voraussichtlich, im Frühjahr 2026 folgen. Laut dem ungarischen Staatssekretär Nándor Csepreghy wird die Reisezeit zwischen den beiden Hauptstädten auf drei Stunden verkürzt, was viele Autofahrer*innen zum Umstieg auf die Bahn bewegen könnte. Der serbische Abschnitt wurde kürzlich mit einer gemeinsamen Zugfahrt von Aleksandar Vučić und Csepreghy eröffnet. Der ungarische Teil des Projekts – rund zwei Milliarden Euro teuer und 160 Kilometer lang – soll gemeinsam mit der serbischen Strecke "Europas neues Tor" zwischen Fernost und dem europäischen Kontinent eine Verbindung schaffen.
In Krakau entstehen mehrere hundert Quadratmeter legale Graffiti. Über 50 Künstler*innen aus ganz Polen werden ihre Werke auf den Stützen der neuen Eisenbahnüberführungen im Stadtzentrum anbringen. Die Aktion bildet den Auftakt zur städtischen Initiative KRK Walls, die vorsieht, ausgewählte Wände für legale Graffiti freizugeben. Der Krakauer Magistrat hat dafür Regeln zur Gestaltung der Graffiti auf den vorgesehenen Flächen erarbeitet, die den Rahmen für künstlerische Ausdrucksformen im öffentlichen Raum bilden. Diese Initiative ist das Ergebnis der Arbeit des sogenannten Mural-Teams, das 2022 durch einen Erlass des Krakauer Bürgermeisters ins Leben gerufen wurde. In den vergangenen drei Jahren führte das Team Konsultationen durch, wählte geeignete Standorte aus und analysierte den Eigentumsstatus der jeweiligen Wände, um sie in das System aufnehmen zu können. Es ist geplant, schrittweise weitere Standorte hinzuzufügen.
Trotz einer Sommerpreiserhöhung von rund 13 Prozent gehört Ljubljana weiterhin zu jenen europäischen Hauptstädten mit günstiger Stromversorgung – im September lag der Preis bei 19,77 Cent pro Kilowattstunde und damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Die Preise für Erdgas in Ljubljana gehören jedoch mit 10,64 Cent pro Kilowattstunde zu den höchsten innerhalb der EU. Dies wird noch deutlicher, wenn bei dem Preis die Kaufkraft der Bevölkerung berücksichtigt wird.
Der Bürgermeister der Stadt Zagreb, Tomislav Tomašević (M – Wir können’s!), nimmt seit Beginn der Woche in London am ersten Führungs- und Managementprogramm der US-Stiftung Bloomberg Philanthropies und der London School of Economics and Political Science teil. Das neunmonatige Programm soll Fachwissen vermitteln, um kommunale Herausforderungen zu bewältigen, Dienstleistungen zu modernisieren, Abläufe zu optimieren und die Lebensqualität zu verbessern. Im Fokus stehen Themen wie Verkehr, Infrastruktur, Luftqualität und erneuerbare Energien. Das Programm wird von Bloomberg Philanthropies finanziert und umfasst 30 Bürgermeisterinnen sowie 60 städtische Beamtinnen aus 17 Ländern. Bis Juni 2026 nehmen sie an Vorlesungen und Exkursionen teil und stellen in ihren Städten Teams aus jeweils zehn Personen zusammen, die innovative Ansätze zur Lösung zentraler Probleme entwickeln sollen. Die stellvertretenden Bürgermeister*innen von Zagreb, Danijela Dolenec und Luka Korlaet (beide M – Wir können’s!), werden sich dem Programm im Dezember anschließen, wenn der neue Vorlesungszyklus in Berlin beginnt. Die Stadt Zagreb und Bürgermeister Tomašević wurden nach einem strengen Auswahlverfahren ausgewählt. Eine der Teilnahmebedingungen war, dass die Stadt mehr als 100.000 Einwohner*innen hat und das Bürgermeisteramt nicht länger als fünf Jahre ausgeübt wird.
In Deutschland wird heftig über die Zukunft des Wehrdienstes gestritten: CDU-Chef und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU - Christlich Demokratische Union Deutschlands) sowie CSU-Chef Markus Söder (CSU - Christlich-Sozialen Union in Bayern e. V.) fordern eine Rückkehr zur Wehrpflicht, weil sie bezweifeln, dass ein freiwilliges Modell genügend Soldat*innen für die Bundeswehr bringen könnte. Söder sprach dabei vom Ende der "Wischiwaschi-Wehrpflicht". Hintergrund ist, dass die Bundesregierung bereits Ende August einen Gesetzentwurf beschlossen hatte, der vorsieht, dass alle volljährigen jungen Menschen künftig einen Fragebogen zu ihrer freiwilligen Dienstbereitschaft erhalten. Eine Dienstpflicht bleibt als Option bestehen, falls sich zu wenige Freiwillige melden. Die erste Lesung des Gesetzes im Bundestag wurde nun jedoch verschoben, weil die Union verbindlichere Regelungen für eine mögliche Dienstpflicht fordert. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD - Sozialdemokratische Partei Deutschlands) kritisierte die Union scharf und warf ihr Fahrlässigkeit vor, da die kurzfristige Absage der Beratungen die Einführung des neuen Wehrdienstes verzögere. Die Regierung will das Gesetz noch bis Jahresende verabschieden, damit ab Jänner 2026 mit dem Versand der Fragebögen begonnen werden kann.
Das Bratislavaer Puppentheater hat beim internationalen Festival "Katowice für Kinder" in Polen den Hauptpreis – den Grand Prix – sowie vier weitere Auszeichnungen erhalten. Prämiert wurde die Inszenierung "Der Pinguin mit der roten Mütze", eine poetische Geschichte über Freundschaft, Familie und Vielfalt. Das Festival, das vom 2. bis 4. Oktober stattfand, widmete sich der seelischen und körperlichen Gesundheit von Kindern sowie der Rolle der Kunst für ihre Entwicklung. Neben dem Grand Prix ging der Bürgermeisterpreis von Katowice an Regisseurin Katarína Aulitisová und Bühnenbildnerin Ivana Macková. Eine Kinderjury verlieh zudem einen Sonderpreis für Humor und Originalität. Auch das polnische Puppentheaterzentrum Polunima ehrte das Ensemble aus Bratislava mit einem Ehrendiplom für das meisterhafte Puppenspiel und die Musik der Band The Penguins.
Laut dem OECD-Bericht Education at a Glance 2025 gelingt es der Slowakei immer weniger, junge Lehrkräfte langfristig im Beruf zu halten. Lehrer*innen mit weniger als fünf Jahren Berufserfahrung wechseln deutlich häufiger als im OECD-Durchschnitt. Das Bildungsministerium reagiert mit gezielten Maßnahmen: höhere Gehälter, regionale Zuschüsse in besonders betroffenen Gebieten und ein Einstiegszuschlag von sechs Prozent des Grundgehalts. Studierende in Mangelfächern wie Mathematik, Physik oder Informatik können Stipendien von bis zu 4.000 Euro jährlich erhalten. Zusätzlich gibt es Mentoringprogramme und Fortbildungen, die Lehrkräfte im Berufsalltag begleiten sollen. Mit diesen Initiativen will das Ministerium die Attraktivität des Lehrerberufs steigern und mehr Pädagog*innen an den Schulen halten.
Am 8. Oktober 2025 startet in Ungarn die Budapest Design Week unter dem Motto "Fluid Boundaries" mit fast 200 Programmen in Budapest und neun weiteren Städten. Die Veranstaltung, die von der Ungarischen Mode- und Designagentur (MDDÜ) organisiert wird, zeigt die Vielfalt des ungarischen Designs durch Ausstellungen, Workshops, offene Studios und Touren. Neben Budapest nehmen unter anderem Pécs, Sopron und erstmals Debrecen mit eigenen Programmen teil. Ein Highlight ist die 360 Design Budapest, die rund 400 Werke regionaler Designer*innen präsentiert. Weitere Schwerpunkte sind der internationale Art Market Budapest und die Ausstellung "Grenzloses Design" mit Designobjekten aus 15 Ländern. Ziel der Veranstaltung ist es, Design für alle zugänglich zu machen und die Verbindung zwischen Gestaltung und Alltag sichtbar zu machen.
2023 hat die Budapester Verkehrszentrale (BKK), gemeinsam mit diversen Bezirksverwaltungen und dem MOME Innovationszentrum, das „Sulizóna“-Programm gestartet, mit dem Ziel, rund um Schulen eine sicherere Umgebung zu schaffen. Seit dem 6. Oktober wird im 17. Bezirk eine testweise eingerichtete Schulstraße – nun, aufgrund der positiven Rückmeldungen auf die Testphase, dauerhaft umgesetzt: In den Morgenstunden vor Schulbeginn darf die Straße ausschließlich zu Fuß oder mit Mikromobilität betreten werden, Autos sind in dieser Zeit nicht zugelassen. In weiteren Bezirken von Budapest laufen bereits Gespräche über eine mögliche Ausweitung des Projekts.
In Budapest wurde kürzlich die neue App Touristas gestartet, die mithilfe von künstlicher Intelligenz geführte Audiotouren und lokale Rabatte anbietet. Die Anwendung ist für iOS und Android verfügbar und präsentiert die Geschichte sowie die verborgenen Schätze der Stadt auf erlebnisorientierte Weise – und das in mehreren Sprachen. Neben den Touren bietet Touristas ein Rabattprogramm, das Nutzer*innen Preisnachlässe, kleine Geschenke oder kostenlose Getränke in teilnehmenden Lokalen und Geschäften ermöglicht. Das Angebot konzentriert sich auf unabhängige, lokale Orte. Der Gründer, der in Budapest lebende Spanier Cesar Ruiz, betont, dass die App nicht nur für Tourist*innen gedacht sei, sondern auch für Einheimische, die oft mehr für lokale Erlebnisse zahlen. In der nächsten Saison sollen weitere Touren und Sprachversionen folgen. Das Konzept ähnelt der in Wien angebotenen interaktiven WiG City Challenge.
Vom 8. bis 12. Oktober steht Ljubljana ganz im Zeichen des internationalen Comicfestivals Tinta. Das größte slowenische Comic-Event lädt zu Ausstellungen, Workshops, Filmvorführungen und einen großen Comicmarkt ein. Ein Schwerpunkt liegt diesmal auf den Werken des französischen Künstlers Benjamin Renner (Ernest & Celestine) und der dänischen Autorin Rikke Villadsen. Das Festival fördert internationale Kooperationen und kreative Austauschprogramme mit der französischen Stadt Angoulême.
Die katholischen Schulen in Prag verzeichnen einen kontinuierlichen Anstieg an Schüler*innen und reagieren mit umfassenden Investitionen auf die wachsende Nachfrage. Für den Bau der neuen Schule St. Ludmila in Klecany sind nun etwa rund 18,5 Millionen Euro vorgesehen. Die Schule wird über Einrichtungen wie Logopädie-Zentren, Therapieräume und eine architektonisch gestaltete Kapelle verfügen. Parallel dazu wurden für das Erzbischöfliche Gymnasium in Vinohrady etwa 4,8 Millionen Euro aus öffentlichen und kirchlichen Mitteln für eine umfassende Renovierung aufgebracht. Das Netzwerk kirchlicher Bildungseinrichtungen unter der Verwaltung des Prager Erzbistums umfasst derzeit 17 Schulen mit über 5.500 Schüler*innen. Angesichts der prognostizierten demografischen Entwicklung mit einem drohenden Mangel an tausenden Kindergartenplätzen bis 2050 kommt den kirchlichen Träger*innen eine zunehmend wichtige Rolle zu. Neue Einrichtungen oder der erweiterte Schulbetrieb des Gymnasiums zeigen die aktive Reaktion auf die wachsenden Kapazitätsengpässe. Kirchliche Schulen richten sich ausdrücklich auch an Familien ohne religiöse Bindung.
In den Sofioter Bezirken Ljulin und Krasno selo ist der Vertrag zur Müllentsorgung am 5. Oktober 2025 ausgelaufen. Eine neue Ausschreibung brachte nur ein Angebot – doppelt so teuer wie von der Stadt vorgesehen. Daher übernimmt nun eine kommunale Firma mit unzureichender Ausstattung die Müllabfuhr für rund 300.000 Einwohner*innen. Es kommt zu Engpässen, Müll sammelt sich und es wurden Hotspots zum Müllabladen eingerichtet. Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) und Umwelt-Vizebürgermeisterin Nadeshda Bobtscheva (DB – Demokratisches Bulgarien) werfen der privaten Firma Erpressung vor und lehnen den Preis ab. Eine neue Ausschreibung wird vorbereitet, parallel prüft die Stadt den Kauf von Technik für die kommunale Firma. Bürger*innen helfen inzwischen selbst bei der Reinigung. Ende des Jahres laufen auch die Verträge in den restlichen 22 Bezirken aus – eine größere Müllkrise droht.
Das traditionsreiche Hotel Palace im Herzen Zagrebs wird derzeit umfassend restauriert – mit besonderem Augenmerk auf den Erhalt seines historischen Charmes und die Integration moderner Architektur. Über dem denkmalgeschützten Gebäude entsteht ein gläserner Aufbau, der künftig den Frühstücksraum des Hotels beherbergen soll. Diese Art der Aufstockung ist bei vergleichbaren historischen Gebäuden in Wien bereits üblich und verbindet Eleganz mit moderner Funktionalität. Die Maßnahme, die bei vielen Passant*innen Neugier und Spekulationen auslöste, erfolgt vollständig im Einklang mit den Denkmalschutzbestimmungen. Der städtische Denkmalschutz bestätigte, dass alle Genehmigungen vorliegen und die Arbeiten gesetzeskonform seien. Das Gebäude, 1891–1892 nach Plänen des Architekturbüros Hönigsberg & Deutsch errichtet, befindet sich in der streng geschützten A-Zone des Zagreber Stadtzentrums, die als Kulturgut der Republik Kroatien ausgewiesen ist. Im Zuge der Sanierung wurden bislang Fundament und Tragwerk verstärkt, die Fassade restauriert und die neue Stahl-Glas-Konstruktion vorbereitet. Die Wiedereröffnung des Hotels ist für das Frühjahr 2026 geplant. Mit der sensiblen Verbindung von historischer Substanz, Wiener Architektureinflüssen und zeitgenössischer Leichtigkeit reiht sich die Sanierung in die wachsende Zahl von Restaurierungsprojekten ein, die Zagrebs architektonisches Erbe behutsam in die Zukunft führen.
Am Montag wurde der Abschluss der Bauarbeiten am Korridor Vc durch Kroatien feierlich begangen. Kroatien hat damit eine neue Autobahn mit einer Gesamtlänge von 88,6 Kilometern erhalten, wodurch Osijek und Budapest nun nur noch zwei Stunden Fahrzeit voneinander entfernt sind. Die Autobahn A5, deren Bau 20 Jahre gedauert hat, erstreckt sich von Beli Manastir bis zur ungarischen Grenze und ist Teil des paneuropäischen Verkehrskorridors Vc, der von Budapest über Osijek bis nach Sarajevo und Ploče an der Adria führt. Der neue Abschnitt wurde offiziell am Dienstagmorgen für den Verkehr freigegeben. Er ist fünf Kilometer lang und zeichnet sich besonders durch ein 325 Meter langes Viadukt aus. Der Bau dieses Abschnitts kostete 46 Millionen Euro und wurde durch ein Darlehen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) finanziert. Eine Autobahngebühr ist auf dem neuen Abschnitt nicht fällig. Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) ist überzeugt, dass dieses Projekt für die Stärkung der Beziehungen zwischen Kroatien und Ungarn von großer Bedeutung ist. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán (Fidesz MPSZ – Ungarischer Bürgerbund) konnte aufgrund anderweitiger Verpflichtungen nicht an der Zeremonie teilnehmen, so Plenković. Die verbleibenden 200 Kilometer durch Bosnien-Herzegowina sollen in den kommenden Jahren gebaut werden, wodurch Ploče mit Osijek und letztlich mit Budapest verbunden wird.
Zdeněk Hřib, Vorsitzender der Piratenpartei und erster stellvertretender Oberbürgermeister von Prag, plant nach seinem Einzug ins Abgeordnetenhaus, seine Funktion in der Stadtregierung schrittweise abzugeben. Er will innerhalb von sechs Monaten eine Lösung mit den Koalitionspartner*innen in Prag darüber finden, wer seine Rolle als Verantwortlicher für den Verkehrsbereich übernehmen soll. Gleichzeitig beabsichtigt er aber, dem Prager Gemeinderat weiterhin als reguläres Mitglied anzugehören. Seine Entscheidung steht im Einklang mit dem Ansatz der Piratenpartei, dass auch nationale Mandatsträger*innen in ihren lokalen Strukturen verankert bleiben sollen. Als ehemaliger Oberbürgermeister und aktiver Stadtpolitiker bringt Hřib umfangreiche Erfahrung in die Hauptstadtpolitik ein. Die geplante Nachfolge für sein Amt wird maßgeblich für die künftige Ausrichtung der Verkehrspolitik in Prag sein. Es wird erwartet, dass die Piratenpartei in den kommenden Wochen Gespräche mit Koalitionspartner*innen über die personelle Neuaufstellung aufnimmt.
In einer bindenden Volksbefragung, die parallel zu den Parlamentswahlen am 3. und 4. Oktober 2025 stattfand, sprachen sich die Bewohner*innen des ersten Prager Bezirks mehrheitlich für ein Verbot beziehungsweise eine erhebliche Einschränkung gemeinsam genutzter E-Scooter aus. Das ist als eine Reaktion auf die zunehmende Belastung durch unkontrolliertes Abstellen der Roller im historischen Stadtzentrum zu sehen. Ebenso wurde einer nächtlichen Einschränkung des Alkoholverkaufs in Lokalen zugestimmt. Die Forderung nach besserem Lärmschutz der Außengastronomie, auf Booten und bei Dachveranstaltungen fand ebenfalls breite Zustimmung. Kritisiert wurde auch der Lärm durch aufgemotzte Fahrzeuge. Ein weiteres Anliegen war die Einrichtung barrierefreier, 24 Stunden zugänglicher öffentlicher Toiletten auf beiden Seiten der Moldau. Die Befragung, die von der Koalition SPOLU (Gemeinsam), der ANO (JA) und der Gruppierung "Residenten 1" initiiert wurde, umfasste insgesamt sieben Fragen. Alle Fragen begannen mit dem Satz "Sind Sie damit einverstanden?" – die Antworten fielen überwiegend positiv aus. Die Beteiligung war ausreichend hoch. Obwohl ein stadtweites Verbot von Rollern bereits diskutiert wird, unterstreicht das Votum den Wunsch der Anwohner*innen nach konkretem Handeln.
Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel warnt Berlins Antisemitismusbeauftragter Samuel Salzborn, dass der antisemitische Hass in der deutschen Hauptstadt mittlerweile zum Alltag gehöre. Jüd*innen fühlten sich nicht mehr sicher und könnten ihr Leben nicht frei und öffentlich gestalten. Salzborn betonte, dass sich dieser Hass nicht nur gegen jüdische Menschen, sondern auch gegen die Demokratie richte, da Grundrechte wie Menschenwürde, Religionsfreiheit, Presse- und Kunstfreiheit zunehmend attackiert würden. Er verwies auf antisemitische Vorfälle bei propalästinensischen Demonstrationen, Boykott-Aktionen in Kulturinstitutionen und Besetzungen an Universitäten und kritisiert das gesellschaftliche "dröhnende Schweigen" angesichts dieser Entwicklungen. Das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 verschleppt wurden, sowie der darauffolgende Gaza-Krieg hätten auch das Zusammenleben und die Sicherheitslage in Berlin negativ beeinflusst.
In Terézváros, dem 6. Bezirk der ungarischen Hauptstadt, wurde ein neues Pilotprojekt gestartet: Einmal monatlich bieten die Kindergärten eine nächtliche Betreuung an. Ziel ist es, Eltern zu entlasten und Kindern ein besonderes Erlebnis zu ermöglichen. Die Kinder werden ab 18 Uhr aufgenommen und bleiben bis zum nächsten Morgen um 8.30 Uhr. Der erste Nachtkindergarten beinhaltete kreative Programme wie zum Beispiel Schatzsuche mit Taschenlampen. Laut Bürgermeister Tamás Soproni (Momentum) wurde die Idee aus der ungarischen Stadt Szolnok übernommen und von den Pädagog*innen äußerst positiv aufgenommen. Die Resonanz der Eltern war ebenfalls erfreulich – viele nutzten die Gelegenheit für einen freien Abend.