Die Wiener Expert*innen bei der SenStadt

Wien und Berlin vergleichen Immobilienstrategien

23.4.2024

Sowohl Wien als auch Berlin evaluieren ihr Immobilienmanagement – denn Boden und Wohnraum ist an beiden Orten ein knappes Gut. Vor diesem Hintergrund ergab sich Ende April 2024 die Gelegenheit für Fachleute aus den beiden Hauptstädten, sich über ihre Pläne hinsichtlich des städtischen Immobilienmarktes auszutauschen.

Im Auftrag der Magistratsdirektion will Wien die 2014 beschlossene Immobilienplanung evaluieren. Aber auch die deutsche Hauptstadt will ihre Eigentumsstrategie erneuern – die letzte Anpassung fand dort 2019 statt. Eine Wiener Delegation der Abteilung Immobilienmanagement (MA 69), Bereichsleitung Immobilienstrategie der Magistratsdirektion sowie dem Wohnfonds Wien ergriff die Chance, mit ihren Berliner Kolleg*innen zu einem Fachaustausch zusammenzukommen.

Wiener und Berliner Immobilienpläne im Vergleich

Besonders interessant erwies sich ein Vergleich der Transparenten Liegenschaftspolitik in Berlin und der Wiener Immobilienstrategie bei einem Austausch mit der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen, der zentralen Steuerungseinheit für das Immobiliengeschäft des Landes Berlin. Sowohl im Bereich der Bodenbevorratung als auch des Ankaufs sind die Hauptstädte mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Zuvor hat Berlin einen Beschluss zum strategischen Flächenankauf gefasst, der eine proaktive Ankaufspolitik von Boden ermöglicht.

Daneben erledigt die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) in der deutschen Hauptstadt – ähnlich wie die Abteilung Bau- und Gebäudemanagement (MA 34) in Wien - das Gebäudemanagement für städtische Bedarfe. Fasziniert hat die Wiener*innen die sogenannte Clusterung, die die BIM operativ umsetzt. Diese macht dem Land Berlin die Bewertung jeder einzelnen Fläche möglich. Während Berlin mehr über Marktinstrumente Einfluss auf den Wohnungsmarkt nimmt, spielt gemeinnütziger Wohnbau in Berlin eine kleinere Rolle als in Wien.

Städtebauliches Projekt am ehemaligen Flughafen Berlin Tegel

Abschließend durfte die Delegation das städtebauliche Projekt am ehemaligen Flughafen Berlin Tegel – das Projekt Berlin TXL – besichtigen, wo Gebäude für öffentliche Bedarfe, ein Universitätsstandort sowie rundherum Gewerbe und Industrie entstehen. Der obere Teil des Areals, das Schumacher Quartier, wird nun im Rahmen von Konzeptverfahren für Wohnbau entwickelt, für das mehrfache Grundtransaktionen zwischen Bund, Land und privaten Träger*innen durchgeführt werden müssen. Allerdings stellen zurzeit Migrationsbewegungen eine Herausforderung dar. In Tegel sind mehrere tausend Menschen in Notquartieren untergebracht – Tendenz steigend.

Weitere Informationen

Leistungsbericht des Wiener Immobilienmanagements – Stadt Wien
Wohnfonds Wien – Stadt Wien
Transparente Liegenschaftspolitik in Berlin – Stadt Berlin
Projekt Berlin TXL – Stadt Berlin